34.
Den Ew'gen will ich loben allezeit,
Sein Ruhm soll stets in meinem Munde sein!
Des ew'gen Gottes rühmt sich meine Seele,
Ihr Demutsvollen hört's und freut euch dessen!
O preiset seine Größe laut mit mir
Daß allesamt wir seinen Namen ehren.
Da ich ihn suchte, hat er mich erhört,
Hat mich befreit von allen meinen Ängsten.
Die auf ihn schaun, geh'n nie beschämt zurück.
Rief je ein Armer, Gott erhörte ihn,
Er rettet ihn von allen seinen Nöten.
Die Engel Gottes lagern rings im Kreis
Um die, die ihn verehren, — sie zu hüten.
Da schaut nur hin und seht, wie gut er ist,
Heil allen denen, die auf ihn vertrauen!
Wohl darben, hungern mag der Löwen Brut,
Nie fehlt der Segen denen, die ihn suchen.
Kommt Kinder, laßt die Gottesfurcht euch lehren:
Wer ist der Mann, der Lust am Leben hat,
Die Tage liebt um Freude zu genießen?
Wohlan! so wahre Deinen Mund vor Bösem
Und Deine Lippen vor des Truges Wort!
Der Sünde weiche aus, das Gute übe,
Den Frieden suche, folg' ihm emsig nach.
Das Auge Gottes schaut auf die Gerechten,
Sein Ohr ist ihrem Flehen zugewandt.
Doch sieht der Herr auch die, die Böses üben,
Um ihr Gedächtnis aus der Welt zu bannen.
Er hört auf die, die flehend zu ihm rufen,
Von ihrem Leide gnädig sie zu retten;
Denn nahe ist er dem gebrochnen Herzen
Und seine Hilfe dem gebeugten Geist.
Und trifft das Unglück auch den Redlichen,
Von allem Übel macht der Herr ihn frei
Er hütet ihn, daß er nicht Schaden leide,
Daß nicht verletzt sei eines seiner Glieder.
Den Sünder führt die Sünde selbst zum Tode,
Des Frommen Feind versinkt in seiner Schuld;
Die Seelen seiner Diener rettet Gott,
Die ihm vertrauen, quält die Reue nie.
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Psalm 90.
Ein Gebet von Mose, dem Manne Gottes.
Gott, Du warst unsere Zuflucht für und für!
Bevor die Berge noch geboren wurden,
Eh' noch die Erde, eh die Welt geschaffen,
Warst Du, Allmächtiger von Ewigkeit,
Du führtest einst das menschliche Geschlecht
Ganz nahe an den Untergang heran.
Dann sprachst Du: „Kehret wieder, Adams Söhne.“
(Denn tausend Jahre sind vor Deinem Auge
Dem Tage gleich, der gestern ist vergangen,
Ja gleich der Wache Wechsel in der Nacht.)
Du strömst sie weg, im Schlaf vergehen sie
Und sind am Morgen frisch in Gras verwandelt.
Und was am Morgen Blüten treibt und sprosset,
Das ist am Abend wieder welk und dürr.
So geh'n auch wir in Deinem Zorn dahin,
Im Deinem Grimme sind wir schnell vernichtet,
Wenn unsere Sünden vor Dich hin Du legst
Und die verborg'nen prüfst vor Deinem Licht;
Es wichen uns're Tage Deinem Zorn,
Es schwänden uns're Jahre wie ein Hauch.
Nur siebzig Jahr sind uns're Lebensjahre,
Und wenn es herrlich ist, so sind es achtzig;
Ihr Stolz, was ist er? Müh' und Nichtigkeit.
Schnell abgeschnitten dann, wir schweben hin,
Wer aber kennet Deines Zornes Macht?
Und wie die Furcht vor Dir und Deinem Grimm,
So lehre auch uns uns're Tage achten,
Auf daß wir uns ein weises Herz erwerben.
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Psalm 91.
Der Du im Schirme des Höchsten, im Schatten der Allmacht verweilest,
Sprich zu dem Herrn: „O, Du bist meine Feste, auf die ich vertraue!“
Er, von verheerender Pest, von der Schlinge wird er Dich retten
Deckt mit dem Fittige Dich, seine Treue ist Schutz Dir und Waffe.
Nimmermehr schreckt Dich die Nacht und die Pfeile, die schwärmen am Tage,
Seuche nicht, schleichend im Dunkeln, und Krankheit, verderbend am Mittag.
Dich nur erreichen sie nicht, wenn auch Tausend zur Seite Dir fallen.
Schaust mit den Augen sie an, und die Strafe der Bösen, die siehst Du.
Fürchtest nicht, denn auf dem Herrn, meine Zuversicht, steht dein Vertrauen;
Unheil erreichet Dich nicht, und es naht Deinem Zelt keine Plage
Denn er befiehlt seinen Engeln, daß überall sie Dich bewachen;
Auf ihren Händen getragen, verletzet kein Stein Deine Füße,
Löwen und Schlangen zertreten magst Du, und einhergehn auf Nattern,
„Ich,“ spricht der Herr, „will ihn retten und schützen, er kennt meinen Namen,
Höre ihn, wenn er mich ruft, bin bei ihm zur Zeit seines Leides;
Schauen dann soll er mein Heil, gesättigt, befriedigt vom Leben.“
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Psalm 92.
Ein Psalmlied für den Sabbattag.
Wie ist's so schön, dem Ewigen zu danken
Und zu lobsingen Deinem Namen, Höchster!
Am Morgen Deine Gnade zu verkünden