5.6 Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD)
68 5.6.1 Funktion und sozialpädagogischer Auftrag
69 5.6.2 Handlungsanforderungen an die Akteure
70 5.6.3 Spannungsfelder im Handlungsfeld
71 5.6.4 Entwicklungsperspektiven
73 5.7.1 Funktion und sozialpädagogischer Auftrag
74 5.7.2 Handlungsanforderungen an die Akteure
75 5.7.3 Spannungsfelder im Handlungsfeld
76 5.7.4 Entwicklungsperspektiven
77 5.8 Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung
78 5.8.1 Funktion und sozialpädagogischer Auftrag
79 5.8.2 Handlungsanforderungen an die Akteure
80 5.8.3 Spannungsfelder im Handlungsfeld
81 5.8.4 Entwicklungsperspektiven
82 5.9 Mitwirkung in familiengerichtlichen Verfahren
83 5.9.1 Funktion und sozialpädagogischer Auftrag
84 5.9.2 Handlungsanforderungen an die Akteure
85 5.9.3 Spannungsfelder im Handlungsfeld
86 5.9.4 Entwicklungsperspektiven
87 5.10 Vormundschaft/Pflegschaft
88 5.10.1 Funktion und sozialpädagogischer Auftrag
89 5.10.2 Handlungsanforderungen an die Akteure
90 5.10.3 Spannungsfelder im Handlungsfeld
91 5.10.4 Entwicklungsperspektiven
92 5.11 Mitwirkung in jugendgerichtlichen Strafverfahren – Jugendgerichtshilfe
93 5.11.1 Funktion und sozialpädagogischer Auftrag
94 5.11.2 Handlungsanforderungen an die Fachkräfte
95 5.11.3 Spannungsfelder im Handlungsfeld
96 5.11.4 Entwicklungsperspektiven
98 6.1 Aspekte zur Beobachtung und Weiterentwicklung von Professionalität
99 6.1.1 Haltung: Ambivalenz-Toleranz und balancierender Umgang mit Widersprüchen
101 6.1.3 Förderung von Kompetenzen zur Kooperation mit anderen Organisationen (Kooperationskompetenz)
103 6.2 Thematische Herausforderungen für die Handlungsfelder der Kinder- und Jugendhilfe
104 6.2.1 Umgang mit kultureller Vielfalt
105 6.2.2 Medien und Digitalisierung
109 Literatur
1 Ein historischer Abriss über die Entwicklung der Kinder- und Jugendhilfe zu einem eigenständigen System mit rechtlich-institutionell garantierter Zuständigkeit
Auch wenn von Jugendhilfe im engeren Sinne erst ab dem 19. Jahrhundert gesprochen werden kann (vgl. Struck/Schröer 2015, 805), so liegen deren Anfänge bereits mehr als ein halbes Jahrtausend zurück – mindestens seit dieser Zeit existieren Formen von Anstaltserziehung. Während dieses Zeitraums unterlag die Wahrnehmung des eigentlichen Bezugsproblems – als ›problematisch‹ geltende Kinder und Jugendliche bzw. solche, die in ›problematischen‹ Situationen aufwachsen – einer Vielzahl unterschiedlicher, oftmals lokal uneinheitlicher und zeitgebundener Deutungsweisen. Und ebenso unterschiedlich wie die Wahrnehmung des Phänomens im Zeitverlauf waren auch die Ansätze für dessen Bearbeitung. Für das Verständnis des Systems der heutigen Kinder- und Jugendhilfe ist es gleichermaßen notwendig, sowohl organisatorische Differenzierungs-, Spezialisierungs- und Verflechtungsprozesse genauer zu betrachten als auch diese Prozesse auf Veränderungen in anderen gesellschaftlichen Bereichen zu beziehen, die in ihrer Dynamik oft weit über konkrete Veränderungen im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe hinausweisen. Erst vor dem Hintergrund dieser unterschiedlichen, sich wechselseitig beeinflussenden und bedingenden Entwicklungen – d. h. nur im Zusammenspiel von internen Dynamiken und extern gegebenen ›Möglichkeitshorizonten‹ – wird deutlich, wie sich die Kinder- und Jugendhilfe sukzessive als System etablieren konnte, das sich durch einen eigenständigen, rechtlich-institutionell garantierten Exklusivitätsanspruch auszeichnet. Dabei wird deutlich werden, dass diesem Prozess keine Zwangsläufigkeit oder ein bestimmtes Telos zugrunde liegt. Vieles an dieser Entwicklung ist zufällig, abhängig von einzelnen Personen und ihren Ideen, von Kämpfen, Siegen und Niederlagen, von den Interessen der Mächtigen und deren Verwobenheit in größere Zusammenhänge. An zentralen Wegscheiden wären deshalb oftmals Alternativen denkbar gewesen – Entwicklungspfade, die aus heutiger Sicht vielleicht einsichtiger oder funktionaler gewesen wären und erst in der Retrospektive und der Rekonstruktion der beteiligten Interessen verständlich werden. Jedoch wird beim Blick zurück ein Muster erkennbar, das vielleicht typisch ist für