Robert Fitzthum

Krise am Golf


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sagen, der Sender habe in den vergangenen Jahren mehr und mehr islamistische Bewegungen unterstützt und sei dadurch ein Werkzeug von Katars Außenpolitik geworden.

       Wettlauf um Afrika

      Saudi-Arabien findet in Afrikas Staaten auch Bündnispartner, um seine sicherheitspolitischen Ziele regional und international durchzusetzen. So wird die Golfmonarchie im Jemen-Krieg vom Sudan mit Bodentruppen unterstützt. Von Eritrea, Dschibuti und Somalia aus zerschlägt saudisches und emiratisches Militär die Nachschubrouten der Huthi und fliegt Luftangriffe gegen den Jemen. Die enge Kooperation bewirkt jedoch auch, dass Konflikte der Nahost-Region nach Afrika exportiert werden. Saudi-Arabien und die Emirate übten am Beginn der GCC-Krise Druck auf ihre afrikanischen Partner aus, ihre diplomatischen Beziehungen zu Katar einzufrieren. Eritrea, Mauretanien und Senegal entsprachen dem Wunsch und brachen ihre diplomatischen Beziehungen ab. Der Tschad, Dschibuti und Niger schränkten ihre Beziehung zu Doha ein.

      Nicht nur die Konflikte zwischen den Golfstaaten, auch die alte Feindschaft zwischen Saudi-Arabien und dem Iran wird in Afrika ausgefochten. Bis 2015 hatte der Iran eine Militär- und Sicherheitskooperation mit dem Sudan und nutzte dessen Häfen, um Waffen an seine Proxies im Nahen Osten zu verschiffen. Saudi-Arabien gelang es, diese Kooperation zu sprengen. Nicht nur half die Golfmonarchie dem Sudan aus seiner diplomatischen Isolation, es deponierte außerdem 2015 eine Milliarde US-Dollar in Khartoums Zentralbank. Die Wirkung ließ nicht auf sich warten. Noch im selben Jahr beendete der Sudan seine Kooperation mit dem Iran.