»Wie bitte?« Das Lächeln auf Pauls Lippen gefror.
»Den Erotikblog«, erinnerte sie ihn.
Paul winkte entnervt ab. »Vergiss es, Stella. Meine Meinung darüber hat sich nicht geändert.« Wieder tippte er auf das Manuskript. »Das hier ist deine Stärke, Stella. Du hast alles aus den Jungs rausgeholt.«
Wie recht du hast, dachte Stella grinsend. Ja, sie hatte wirklich alles aus Noah Pearl und Logan Cook herausgeholt. Bis zum letzten Tropfen hatte sie die Lust der beiden Männer genossen.
»Was ist mit dem Geheimnis?«, riss sie Pauls Stimme aus den Gedanken.
»Es gibt keins«, behauptete Stella mit Unschuldsmiene.
»Oh doch, ich sehe dir an, dass du lügst.«
»Nein, tu ich nicht.« Sie schüttelte den Kopf und hoffte, dass Paul nicht weiter nachbohrte. Stella hatte nicht vor, ihm von dem unterirdischen Folterkeller in der Villa Morgana zu berichten. Schon gar nicht würde er erfahren, dass sie ihn mit den beiden Männern getestet hatte. Und dass ihr die Behandlung der zwei Magier gutgetan hatte. Nein, das würde ein Geheimnis zwischen ihr und Noah Pearl und Logan Cook bleiben.
»Wie dem auch sei – ich werde es herausfinden«, beharrte Paul Jaschke.
»Lass es gut sein«, empfahl sie ihm. »Du verschenkst Zeit und Energie, Paul.«
»Stella – ich bitte dich.« Pauls flache Hand fuhr auf den Schreibtisch nieder. Sie zuckte zusammen. »Das war der eigentliche Grund deines Besuches. Sie lassen sonst niemanden von der Presse in ihr Haus. Erstens muss es einen Grund geben, dass sie ausgerechnet dich einladen. Zweitens habe ich dir mit auf den Weg gegeben, das düstere Geheimnis der Magier zu lüften.«
Obwohl Stella sonst nicht auf den Kopf gefallen war, rang sie jetzt nach einer plausiblen Antwort. »Es gibt keins«, bemerkte sie kleinlaut und senkte den Blick.
»Das ist nicht wahr«, bellte Paul. »Und du weißt das genauso gut wie ich. Wir suchen nach dem dunklen Fleck auf den weißen Westen der Magier.«
»Um sie dann in die Pfanne zu hauen?« Stella sprang auf. »Erst soll ich eine Homestory machen, die vor Harmonie nur so trieft, und jetzt soll ich Noah Pearl und Logan Cook in der Öffentlichkeit vorführen?« Wütend tippte sie sich an die Stirn. »Sie haben gute Anwälte, Paul.« Stella trat an das große Fenster und blickte hinaus.
»Die haben wir auch«, konterte Paul kurz angebunden. Er erhob sich und trat hinter Stella. Ein Schauer rieselte ihren Rücken herab, als sie seinen heißen Atem in ihrem Nacken spürte. Der Duft seines Rasierwassers betörte sie auf der Stelle. Nachdenklich betrachtete sie sein maskulines Gesicht im Spiegelbild der Glasscheibe.
»Sollen sie uns verklagen«, brummte er. »Ich will nicht nur eine exklusive Geschichte – ich will einen handfesten Skandal.«
Stella sog die Luft durch die Nase ein. Den Skandal würde sie Paul bieten können. Wenn sie ihm erzählte, dass die beiden Magier in den Katakomben unter der Villa Morgana einen Folterkeller für Sexspiele betrieben, wäre das die Schlagzeile der kommenden Ausgabe, so viel stand schon jetzt fest. Doch sie würde sich lieber eine Hand abhacken, als das Geheimnis von Noah und Logan zu lüften.
»Und ich bin sicher«, riss Pauls Stimme sie aus den Überlegungen, »dass du von dem Geheimnis weißt.«
Er stand dicht hinter ihr. Es war, als wäre die Luft zwischen ihnen elektrisiert.
»Wie kommst du auf diesen Blödsinn?«
»Ich kenne dich lange genug, Stella Block.« Jetzt grinste er überheblich. »Du weißt mehr, als du zugeben möchtest.«
Sein Atem auf ihrer Haut brachte sie um den Verstand. Stella gab sich Mühe, nach außen hin cool zu bleiben. »Und wenn es so wäre?« Sie ärgerte sich über das Vibrieren in ihrer Stimme.
»Was verlangst du?«
»Wie meinst du das?« Stella wandte sich zu ihm um.
Bezeichnend rieb Paul Daumen und Zeigefinger aneinander.
»Was es kostet, wenn du auspackst.«
»Vergiss es.«
»Ich wusste es.« Paul grinste. »Also gibt es ein Geheimnis. Du kennst es und du möchtest es zu einem möglichst hohen Preis verkaufen.« Er nickte. »Ich wusste es schon immer: Du bist eine eiskalte Geschäftsfrau, Stella.«
»Lass den Blödsinn.« Seine Art machte sie wütend.
»Warte.«
Bevor sie wusste, wie ihr geschah, senkte er seine Lippen auf ihre Halsbeuge. Warm und weich spürte Stella seinen Mund auf ihrer Haut. Auf der Stelle kam ein Stöhnen über ihre Lippen. Sie schloss die Augen. Stella neigte den Kopf zur Seite und ließ es zu, dass Paul seine Zähne in ihre Haut grub. Auf der Stelle war ihr Verstand ausgeschaltet – es war, als hätte er einen unsichtbaren Schalter umgelegt. Sie genoss das Spannen ihrer Knospen, die sich in die Cups ihres BHs bohrten, und gab sich dem Ziehen im Unterleib hin. Pauls Zunge wirbelte über ihren Hals, gleichzeitig schlang er seine Arme um ihre Taille und zeichnete die seitliche Linie ihres Oberkörpers nach. Schwer legten sich seine Hände auf ihre Brüste, massierten sie voller Leidenschaft. Stellas Kehle entrang sich ein gurrender Laut, als seine Daumen über ihre erigierten Nippel strichen.
»Paul«, keuchte sie mit geschlossenen Augen. »Das dürfen wir nicht.«
»Wir dürfen alles«, widersprach er leise, dann setzte er sein Spiel fort. Als er seinen Körper von hinten noch fester an sie presste, spürte sie seine Erektion. Pulsierend. Verlangend. Kurz dachte sie an ihren erotischen Tagtraum, an die Vision, bei der er sie auf seinem Schreibtisch hart rangenommen hatte.
»Was, wenn deine Sekretärin –«
»Dann fliegt sie.« Paul knabberte an ihrem Nacken, ließ seine Hände abwärtsgleiten. Auch als er sich am Saum ihres Rockes zu schaffen machte, leistete sie keinen Widerstand. Sie öffnete die Augen. Vor ihr breitete sich die Berliner Skyline aus. Hohe Wolkenkratzer, geduckt wirkende Altbauten, in der Ferne schälte sich der Fernsehturm aus dem Dunst. In den umliegenden Gebäuden befanden sich unzählige Menschen, die ihr Treiben beobachten konnten. Der Gedanke daran, sichtbar, aber nicht erreichbar zu sein, versetzte Stella einen erregenden Kick.
Pauls Hände schoben sich weiter unter ihr Kleid, glitten über die Rückseiten ihrer Schenkel. Das Nylon ihrer halterlosen Strümpfe erzeugte ein leises Rascheln. Von seinen Händen schienen winzige Blitze auszugehen, die ihre Beine elektrisierten. Automatisch schob sie den Hintern zurück und spreizte die Beine, genau in dem Augenblick, als Pauls Hände ihre Pobacken erreicht hatten, um sie sanft zu kneten.
Stella fühlte, dass sie bereits auslief vor Lust. Paul presste sich von hinten an ihren bebenden Körper. Sie spürte seinen Speer, der sich durch die Hose in ihren Körper zu bohren schien. Verlangend rieb er sich an ihrem Hintern, dann zogen seine Finger den hauchdünnen Slip zur Seite und schoben sich in ihr feuchtes Paradies.
»Paul«, seufzte sie wohlig und stützte den Kopf gegen das kühle Glas der großen Fensterscheibe. Widerstandslos gab sie sich seinen geschickten Liebkosungen hin und reckte sich ihm voller Sehnsucht entgegen, als gleich zwei Finger den Weg zwischen ihre Labien suchten und in ihr intimstes Geheimnis eintauchten.
Ein lautes Stöhnen kam über ihre Lippen, als sie sich weit vorbeugte. Unbeirrt penetrierten Pauls Finger ihre Scham, erkundeten den hintersten Winkel und touchierten immer wieder zaghaft ihre Klitoris.
»Gefällt dir das?«, hauchte er an ihrem Ohr.
Stella war nicht in der Lage zu antworten. So beließ sie es bei einem zustimmenden Nicken. Paul fingerte sie wie ein junger Gott, penetrierte sie mal schnell und leidenschaftlich, im nächsten Augenblick wieder quälend langsam, zog spielerisch die Form ihrer Vagina nach, tauchte wieder ein, zog sich zurück, um mit zwei Fingern ihre Perle zu zwirbeln.
Stellas Knie wurden weich. Sie glitt einen halben Schritt nach hinten, hob die Arme und stützte sich mit beiden Händen an der großen Fensterscheibe ab.