Anne Sheldon

Stella Block – Reporterin mit Lust und Leidenschaft | Erotischer Roman


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war dezent. Aufgrund der auch abends noch milden Temperaturen trug sie ein leichtes Sommerkleid von Emilio Pucci in Schwarz und einem tiefen Nachtblau, das sie sich auf dem letzten Paris-Trip gegönnt hatte, als sie von den Prêt-à-porter-Wochen berichtete. Ein leichter Duft von Gucci Flora unterstrich das sommerliche Outfit.

      Stella atmete ein paarmal tief durch, dann hob sie den Arm, um den silbernen Klingelknopf neben der Tür zu betätigen. Noch bevor sie den Knopf erreichte, schwang die Tür lautlos nach innen auf. Stella fand es seltsam, dass niemand da war, um sie zu empfangen. Sesam öffne dich, dachte sie in einem Anflug von Ironie, bevor sie einen Fuß über die Schwelle setzte.

      Im Innern herrschte eine angenehme Kühle. Es dauerte einen Moment, bis sich ihre Augen an das hier herrschende Dämmerlicht gewöhnt hatten. Der Fußboden der Eingangshalle bestand aus geschliffenem Marmor, es gab große Gobelins und Ölgemälde an den Wänden. Eine breite Treppe führte in die oberen Stockwerke der Stadtvilla.

      Stella erschrak, als sich die Tür hinter ihr mit einem satten Schnappen wieder schloss. Es war, als wäre sie nun gefangen in einer Welt der Magie. Die Härchen auf ihren Unterarmen richteten sich auf.

      »Guten Abend, Frau Block.« Die Stimme mit dem angenehmen Timbre kam aus dem Halbdunkel der angrenzenden Bibliothek. Als Stella den Kopf nach links wandte, erkannte sie die hochgewachsene Gestalt von Logan Cook. »Herzlich willkommen in der Villa Morgana.« Mit einem gewinnenden Lächeln trat er näher und reichte ihr die Hand. Als sie sich berührten, war es Stella, als würde sie einen angenehmen Stromschlag bekommen. Sie spürte das Kribbeln, das ihren Unterleib durchströmte, und errötete ein wenig.

      Ihr Gastgeber schien sich seiner Wirkung durchaus bewusst zu sein, kommentierte es aber nicht. Logan Cooks dunkle Augen schienen bis auf den Grund ihrer Seele vorzudringen. Der Magier trug einen dunklen Maßanzug, ein weinrotes Einstecktuch und italienische Lederschuhe. Eine feine Wolke von Aftershave umgab ihn. »Welch ausnehmend hübscher Besuch in unserem Heim«, stellte er verzückt fest.

      »Sie schmeicheln mir«, entgegnete Stella mit einem Lächeln. »Danke, dass ich Sie hier besuchen darf.«

      Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ Cook ihre Hand los.

      »Das Interview kann warten«, teilte er in einem freundlichen Ton, der allerdings keinen Widerspruch duldete, mit und führte sie in die Bibliothek. »Sicher möchten Sie zunächst einen Drink nehmen?«

      »Einen Martini, wenn Sie haben?«

      »Aber sicher. Noah wird sich gleich zu uns gesellen.« Der Magier machte sich an einer Hausbar neben dem Fenster zu schaffen und schenkte Stella einen Martini on the rocks ein. Sich selbst gönnte er einen schottischen Whisky. Nachdem er Stella das Glas gereicht hatte, prosteten sie sich zu und tranken schweigend.

      Es herrschte eine elektrisierte Spannung zwischen ihnen, ein Gefühl, das Stella in einen seltsamen Taumel der Erregung versetzte, den sie sich selbst nicht erklären konnte.

      Fast fühlte sie sich, als hätte sie im Flieger Schampus getrunken. Doch auf dem Kurzstreckenflug war es bei Kaffee geblieben. Kaum, dass sie die Tasse geleert hatte, war auch schon die Landebahn unter ihnen aufgetaucht.

      Mit dem Taxi war sie gleich vom Flughafen aus hierhergefahren, in die Villa Morgana. Stella konnte sich nicht erklären, was das eigenartige Gefühl hervorrief, und gab sich Mühe, sich nicht anmerken zu lassen, wie sie sich fühlte. Also versuchte sie sich in Small Talk. »Wunderschön leben Sie hier.«

      Logan lächelte milde wie ein Pfarrer. »Es ist unser Stadthaus. Den Sommer verbringen wir normalerweise an der Côte d’Azur. Dort besitzen wir ein kleines Anwesen in der Nähe von Fréjus.«

      »Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mich hier zu empfangen.« Stella nippte an ihrem Martini. Sie spürte ein wohliges Ziehen im Unterleib und eine feuchte Hitze, die ihren Slip benetzte. Was war denn bloß los mit ihr? Dieser Logan war ein äußerst attraktiver Mann, das stand außer Frage. Aber normalerweise hatte Stella ihre Hormone im Griff. Was hier geschah, konnte sie sich nicht erklären.

      »Wie schön, unser Gast ist bereits eingetroffen«, riss die warme Stimme von Noah Perl sie aus ihren Gedanken. Sie wandte sich mit dem Glas in der Hand um und lächelte dem jüngeren Part des Magierduos zu.

      Noah war Anfang dreißig und hatte ein maskulines Gesicht. Der Dreitagebart korrespondierte auf eine aufregende Art mit den schulterlangen Haaren, die ihm ein verwegenes Aussehen verliehen. Hätte er keinen Anzug getragen, wäre er genauso gut als Surfertyp durchgegangen. Ein wenig wunderte sich Stella darüber, dass er barfuß durchs Haus lief. Ein Stilbruch zu seinem perfekt sitzenden Anzug und dem blütenweißen Hemd, das seinen muskulösen Oberkörper auf ansprechende Weise betonte.

      »Dann können wir ja beginnen«, lächelte Noah und betrachtete Stella mit einer Intensität, die ihr einen angenehmen Schauer über den Rücken jagte. »Vielleicht dürfen wir mit einer kleinen Führung durch unser Refugium beginnen?« Er schaute Stella tief in die Augen. Sie dachte an die Worte von Paul Jaschke. Würde sie jetzt das Geheimnis erfahren, das es angeblich in diesem Haus gab?

      »Ich sehe an Ihrem Blick, dass Sie einverstanden sind «, lächelte Noah Pearl. »Trauen Sie sich?«

      Stella nickte wie in Trance. »Natürlich«, hörte sie sich sagen und spürte, wie ihr die Sinne schwanden. Die beiden Männer, in deren Haus sie sich gewagt hatte, schienen tatsächlich Magier zu sein. Noah Pearl und Logan Cook schienen sie bereits hypnotisiert zu haben.

      So, wie die beiden Männer sie betrachteten, waren sie ganz sicher nicht schwul. Es waren lüsterne Blicke, die ihre Kleidung zu durchdringen schienen. Doch so sehr die beiden sie auch mit Blicken auszogen, es war Stella nicht unangenehm. Was war nur los mit ihr?

      Sie genoss die angenehme Wärme, die sich in ihrem Körper ausbreitete, registrierte das sanfte Ziehen im Unterleib und spürte die Hitze in ihrem Schoß. Mit weichen Knien ließ sie sich durch die Villa führen, erlebte das magische Haus wie in einem unerklärlichen Dämmerzustand, registrierte eher unbewusst, wie luxuriös die beiden Männer sich eingerichtet hatten und wie stilvoll die Villa möbliert war. Sie schafften die Gratwanderung zwischen Kunst und Kitsch mit einer spielerischen Leichtigkeit. Nach der Besichtigung der Räumlichkeiten im Erdgeschoss führten die Magier ihren Gast in die obere Etage. »Hier befinden sich unsere Schlafzimmer, die Bäder und ein paar Gästezimmer«, drang Logans sonore Stimme wie durch Watte an ihre Ohren. Man führte Stella durch großzügig gestaltete Schlafzimmer.

      »Wir haben uns erlaubt, Ihnen ein Zimmer für die Nacht herrichten zu lassen.«

      »Ich wollte eigentlich heute noch zurück nach Berlin und dort …«

      Noah Pearl schüttelte lächelnd den Kopf. »Tun Sie sich diesen Stress nicht an. Genießen Sie die Zeit und seien Sie unser Gast in der Villa Morgana.«

      Stella überlegte kurz. Vielleicht war es geschickt, die Einladung der beiden anzunehmen. Womöglich ergab sich in der Nacht, wenn beide schliefen, die Möglichkeit, allein durchs Haus zu streifen, um das gut gehütete Geheimnis zu lüften.

      »Nehmen Sie unsere Einladung an?«, fragte Logan nun.

      »Gern, vielen Dank.«

      Stella war sich ihrer Anziehungskraft auf Männer durchaus bewusst. Und es wäre nicht das erste Mal, dass sie daraus ihren Nutzen zog. Auch heute, so hatte sie es sich vorgenommen, würde sie an mehr Informationen kommen als andere Journalisten. Und sie würde auf ihre Kosten kommen.

      »Wann«, hörte sie sich irgendwann fragen, »wann wollen wir mit dem Interview beginnen?«

      Noah und Logan tauschten einen Blick. »Lassen Sie uns zunächst den Abend ein wenig genießen, bevor wir uns in die Arbeit stürzen.«

      Nach der Besichtigung der Zimmer im ersten Obergeschoss begaben sie sich wieder in die Bibliothek. Kerzen in schwungvollen Kandelabern verbreiteten ein mystisches Licht.

      »Was mögen Sie trinken?«, fragte Logan, der mit einer gleitenden Bewegung an die Bar getreten war.

      »Ich würde noch einen Martini nehmen«, sagte Stella wie in Trance. Es dauerte