»Warum nicht?«, Sie schrie ihn jetzt fast an.
Seine Haare hingen ihm in die Augen. »Es ist alles sehr kompliziert.«
Eric drängte sich zwischen sie. »Das ist doch megascheiße! Mila will zu Odette! Und wenn du sie nicht auf der Stelle loslässt …«
Mit einem zornigen Ruck fuhr sie zu ihm herum und befreite gleichzeitig ihren Arm zum zweiten Mal aus Nicholas’ Griff. Ärger wallte in ihr hoch. Plötzlich fühlte sie sich nicht mehr wie ein Fuchs auf der Flucht, sondern wie einer, an dem schon von allen Seiten gezerrt wurde. Darum schrie sie nun auch Eric an: »Und wer erlaubt dir, mich genauso zu behandeln wie er?« Sie sah, wie er ein Stück zurückwich, darum wandte sie sich an Nicholas. »Also?«
Er fasste sich an den Arm, schloss kurz die Augen. »Wenn du zu Odette gehst, Mila«, presste er durch zusammengebissene Zähne, »dann kommt es zu einer Katastrophe.«
»Was für eine Katastrophe?«
Er schüttelte den Kopf. »Ich kann es dir nicht sagen. Nicht …«
»Bullshit!«, brummte Eric. Er zupfte an Milas Ärmel. »Komm. Wir gehen zum Bahnhof und nehmen von dort die Metro.«
Etwas ruhiger sah Mila ihn an. »Warum das?«
Er grinste. »Ich weiß, wo wir Odette finden. Oder zumindest jemanden, der uns sagen kann, wo sie ist. Aber dazu müssen wir nach Saint-Germain.«
Nicholas zuckte heftig zusammen. »Woher …?« Ihm schien bewusst zu werden, dass er sich eine Blöße gegeben hatte, und eilig biss er sich auf die Lippe.
Eric ließ sein Grinsen in einen triumphierenden Ausdruck münden. »Ich bin ihr mal gefolgt, weil ich wissen wollte, wo sie lebt. Das hab ich zwar nicht rausgefunden, aber sie ist zu einem Wohnhaus in der Rue Visconti gegangen. Der Portier hat sie, ohne zu zögern, hineingelassen. Vermutlich bekommt sie Unterstützung von einem der Bewohner dort.« Er sah Mila an. »Ich schlage also vor, dass wir dort hingehen und nach ihr fragen, wenn unser Freund hier uns schon nicht helfen will.«
Nicholas’ Nasenflügel bebten. »Mila, ich bitte dich!« Flehentlich sprach er jetzt. »Lass Odette aus dem Spiel!«
»Trau ihm nicht, Mila!«, warnte Eric. »Er ist nicht ehrlich zu dir.«
Mila hätte am liebsten geschrien. Sie brauchte eine Pause, brauchte Ruhe und Zeit, um zu überlegen, was sie als Nächstes tun wollte. Sie selbst, nicht Nicholas oder Eric.
Plötzlich musste sie an Helena denken. Die hatte auch ständig versucht, sie zu bemuttern.
»Gut«, sagte sie schließlich. »Fahren wir nach Saint-Germain.«
Exakt in diesem Moment entspannte sich Nicholas ein wenig. Seine linke Hand wanderte zu seinem Arm und auf einmal sah er aus, als habe er eine Schlacht verloren. Er senkte den Kopf und seufzte. »Also gut. Ich fahre mit euch hin. – Aber bitte, Mila!«, fügte er hinzu. »Versprich mir, dass du auf das hörst, was ich sage, wenn wir dort sind!«
»Wirst du mir dann erklären, was das alles soll?«
Nicholas presste die Fingernägel in das Fleisch seines Daumens. »Ich weiß nicht mal, ob ich es selbst verstehe«, gab er zurück.
Eric verdrehte nur die Augen.
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