Alfred Bekker

Romantic Thriller Sommer 2020: 9 Romane um Liebe und Geheimnis


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      „Höhle - musst sie von oben herausholen - unten steigt Flut“, kamen die Worte stoßweise über seine Lippen. „Habe – nicht - zu viel gewollt“, seufzte er.

      Schließlich fiel sein Kopf zur Seite. Michael Sinclair war tot.

      Kevin beugte sich schwer atmend über den Abgrund.

      „Wo ist sie?“, brüllte er noch einmal.

      Felton deutete in die Richtung und lief mit dem Inspektor darauf zu. Laut rufend kletterte er auf den Felsen, unter dem augenscheinlich die Höhle lag. Suchend schaute er sich um. Hier irgendwo musste die Öffnung sein.

      31

      Maggie schreckte plötzlich auf. Die eisige Kälte hatte ihren ganzen Körper erfasst, und sie hatte sich nicht anders zu helfen gewusst, als sich in eine Art Meditation zu flüchten.

      Jetzt aber hörte sie Stimmen, die ihren Namen riefen. Mühsam richtete sie sich auf, soweit es die Höhle zuließ, und brüllte zurück.

      Die Stimmen kamen von oben, und gleich darauf schien jemand oben die Öffnung zu erweitern. Geröll kullerte herunter, und sie suchte Deckung, um nicht getroffen zu werden.

      „Wir brauchen ein Seil“, hörte sie Felton schreien. Irgendwo weiter hinten schien jemand zu antworten, und Felton versuchte sie dort unten zu beruhigen.

      „Es dauert nicht mehr lange, Maggie. Kevin hat ein Seil, und er ist unterwegs. Wir holen Sie gleich herauf.“

      Wenig später wurde Kevin am Seil zu ihr heruntergelassen, um ihr zu helfen. Zunächst aber nahm er sie in die Arme und spürte, wie ihr ganzer Körper vor Kälte zitterte. Das Wasser war mittlerweile weiter angestiegen und umspielte schon ihre Füße.

      „Es wird Zeit, dass ich dich warm in Watte packe und mit Kakao und Küssen wärme“, erklärte er rigoros und fing gleich mit dem letzteren an.

      ENDE

      Der Fluch aus der Gruft

      von Ann Murdoch

      Ein CassiopeiaPress E-Book

      © by Author

      © der Digitalausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

       www.AlfredBekker.de

       [email protected]

      Der Umfang dieses E-Books entspricht 101 Taschenbuchseiten.

      ––––––––

      Die junge Psychologin Vivian ahnt nichts Böses, als sie zusammen mit ihrem neuen Arbeitskollegen Damian Amberwood den Sitz ihres Vaters, des Lords of Ferristeen, aufsucht. Ihr Vater hat sie und ihre Zwillingsschwester Candarel dringend zu sich gerufen.

      Bald darauf erfahren die Töchter durch Lord Kenneth nicht nur von einem alten Erbstück und dessen unheilvoller Geschichte, sondern auch noch eine andere, düstere Neuigkeit.

      Sämtliche Anwesenden werden immer tiefer in einen Sog unerklärlicher, furchterregender Ereignisse hineingezogen, und eine finstere Macht zieht im Hintergrund die Fäden. Die Zeit läuft ab. Wird Vivian es schaffen, die bizarre Prüfung zu bestehen, die das finstere Geschehen ihr auferlegt?

      1

      Vivian hatte heftiges Herzklopfen, obwohl sie sich ständig selbst einredete, dass das völlig unnötig war. Doch immerhin war dies hier erstes Bewerbungsgespräch, noch dazu, bevor sie mit ihrem Studium überhaupt fertig war. Aber ihre Leistungen waren so herausragend, dass ihre Doktorarbeit fast nur noch eine Formsache war.

      Man war auf sie aufmerksam geworden, hier am Institut für angewandte klinische Psychologie. Und der Leiter des Instituts, Professor Johnson, hatte sie zu einem Gespräch gebeten.

      Soweit hatte Vivian noch gar nicht gedacht. Sie wollte ihren Doktor machen und sich dann in Ruhe umsehen, wie und wo sie gerne arbeiten würde. Niemals hätte sie gedacht, dass schon im Vorfeld jemand auf sie zukommen würde – noch dazu von einem so renommierten Institut. Jeder aus ihrer Klasse würde sich alle zehn Finger danach lecken, auch nur in Erwägung gezogen zu werden, und Vivian stand hier und hatte einfach Angst, etwas falsch zu machen.

      Die Tochter von Lord Kenneth of Ferristeen hatte keinen großen Wert darauf gelegt, dass jedermann über ihre adlige Abstammung Bescheid wusste, sie hatte ganz einfach den bürgerlichen Namen ihrer Familie benutzt, ohne den Zusatz des Geschlechts. Als ganz einfache Vivian Scarborough war sie den meisten ihrer Kommilitonen bekannt. Doch ihre Leistungen waren so hervorragend, dass schon während der Praktika, die jeder Student machen musste, Anfragen an die junge Frau gerichtet worden waren. Auf diese Weise hatte sie sich schon einen guten Ruf erworben. Das änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass sie jetzt furchtbar aufgeregt war.

      Denn nun war es ernst. Zum ersten Mal in ihrem Leben stand sie vor einer Situation, von der sie nicht sicher war, sie meistern zu können. Wenn sie wenigstens schon mal die Stimme von Professor Johnson gehört hätte; doch er hatte sie sehr freundlich durch seine Sekretärin zu diesem Termin bitten lassen, sie hatte überhaupt keine Vorstellungen davon, wer oder wie der Professor war.

      Das Institut wirkte wie eine exklusive Privatklinik, und das Büro, das sie jetzt betrat, war ausgesprochen teuer und geschmackvoll. An Geld schien es hier also nicht gerade zu mangeln, eine Seltenheit in diesem Berufszweig. Eine ältere, freundlich wirkende Frau saß an einem Schreibtisch, blonde Haare, von grauen Strähnen durchzogen, lagen in einer glatten Frisur am Kopf, eine Brille verbarg ein wenig die Augen, aber das fröhliche Lächeln in ihrem Gesicht war nicht zu übersehen. Vivian schaute sich etwas verwirrt um. Draußen an der Tür hatte doch der Name von