Björn Sülter

Die Star-Trek-Chronik - Teil 1: Star Trek: Enterprise


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Trek: Deep Space Nine den verschlagenen Vorta Weyoun in dessen unterschiedlichen Inkarnationen sowie in weiteren 8 Folgen zwischen 1995 und 1999 den gierigen Ferengi Brunt. Ansonsten ist Jeffrey Combs sehr auf das Horror-Genre abonniert und war in Filmen wie Re-Animator (1985), From Beyond: Aliens des Grauens (1986), The Frighteners (1996) oder Haunted Hill (1999) zu sehen.

       Schlimmling mit Extras

      Ein weiterer Antagonist, ähnlich wie Shran in bester Star-Trek-Manier jedoch nicht ausschließlich feindselig gestimmt, sollte Silik sein. Er gehört den geheimnisvollen Suliban an, welche Kontakt zu einer zeitreisenden Spezies aus der Zukunft aufgenommen haben, und kommt Captain Archer mehrmals gefährlich in die Quere. Sein Darsteller John Fleck (geboren am 7. Mai 1951) ist von Beruf nicht ausschließlich Schauspieler, sondern auch Performance-Künstler, was so wie bei seinem Kollegen Doug Jones aus Star Trek: Discovery eine ungeheure körperliche Beweglichkeit voraussetzt. Dementsprechend verschwindet auch John Flecks wahres Aussehen für viele seiner Rollen unter aufwendigen Kostümen und/oder dicken Make-Up-Schichten, so auch im Fall der Darstellung von Silik. Vor Star Trek: Enterprise sah man John Fleck neben mehreren Episoden der drei vorherigen Serien des Franchises in Kinofilmen wie Howard – Ein tierischer Held (1986), Pink Cadillac (1989) oder Waterworld (1995) sowie Serien wie Polizeirevier Hill Street (1987) und Murder One (1995-1996), wo er während der beiden ersten Staffeln eine feste Nebenrolle spielte, sowie Ally McBeal (1998).

       Die erweiterte Crew

      Crewman Elizabeth Cutler, Entomologin und Exobiologin, sollte dagegen immer wieder einmal auf der Brücke der neuen Enterprise oder auch bei Landemissionen mit von der Partie sein, ohne dabei zum Hauptcast der Serie zu gehören. Außerdem fühlte sie sich von Bordarzt Dr. Phlox angezogen. Leider trat sie aus tragischen Gründen nur während der 1. Serienstaffel auf: Ihre Darstellerin Kellie Waymire, die Gastauftritte in Serien wie Seinfeld (1997) oder Ally McBeal und Kinofilmen wie Leben und Lieben in L.A. (beides 1998) gehabt hatte, verstarb 2003 im Alter von nur 36 Jahren infolge eines Herzstillstandes, der durch unerkannte Herzrhythmusstörungen hervorgerufen worden war.

      In der 3. und 4. Serienstaffel schließlich, die in Kriegszeiten spielten (siehe die Episodenbesprechungen), kommt ein Trupp der MACO genannten Starfleet-Marines an Bord der Enterprise, welcher unter dem Kommando des energischen Major Hayes steht. Hayes wird gespielt von Steven Culp (geb. am 3. Dezember 1955), dem Sohn des bekannten TV-Schauspielers Robert Culp (Tennisschläger und Kanonen). Steven Culp war zuvor in Filmen wie Jason Goes To Hell – Die Endabrechnung (1993), James und der Riesenpfirsich (1996) oder Thirteen Days (2000) zu sehen, im Fernsehen dagegen in JAG: Im Auftrag der Ehre (1997) oder Pensacola: Flügel aus Stahl (1998).

       Nur kurz an Bord

      Im Laufe der Serie gab es selbstverständlich etliche Gastauftritte von Schauspielern, die aus unterschiedlichsten Rollen in Filmen oder Episoden von TV-Serien bekannt waren, darunter Melinda Clarke (geb. 24. April 1969) aus Return Of The Living Dead III (1993) oder Firefly – Aufbruch der Serenity (2002), Tommy »Tiny« Lister (geb. 24. Juni 1958), bekannt aus Das fünfte Element (1997) oder Emergency Room (1999), Jim Beaver (geb. 12. August 1950), bekannt als Bobby Singer aus der Serie Supernatural (2005 bis 2020), Clancy Brown (geb. 5. Januar 1959), bekannt aus Highlander: Es kann nur einen geben (1986) und Die Verurteilten (1994) oder Dean Stockwell (geb. 5. März 1936), bekannt aus Zurück in die Vergangenheit (1989 bis 1993) neben Scott Bakula. Die meisten von ihnen waren jedoch lediglich in einer Folge zu sehen. Einer der bekanntesten Gaststars in Star Trek: Enterprise war Film-Altstar Peter Weller (geb. am 24. Juni 1947), bekannt aus Filmen wie Buckaroo Banzai: Die 8. Dimension (1984) und RoboCop (1987), der in der Doppelfolge Dämonen und Terra Prime in der 4. und letzten Staffel die Rolle des faschistischen John Frederick Paxton spielte. Weller kehrte im Jahr 2013 noch einmal ins Star-Trek-Universum zurück: Im 12. Kinofilm Star Trek Into Darkness sah man ihn als den zwielichtigen Admiral Marcus.

      Derart gerüstet, begab sich das neue Vorgängerschiff der klassischen (und somit nunmehr nachfolgenden) Enterprise von Captain Kirk auf ihre gefahrvolle Mission in ein Universum, in dem die Dinge noch bei Weitem anders lagen als rund 100 später – oder, in Realzeit, fast 40 Jahre zuvor. Lediglich vier statt der von den vorherigen Serien gewohnten sieben Staffeln ging die Enterprise an Orte, die niemand zuvor erblickt hatte. Wie es den Schauspielern, die durch die neue Serie zu Star-Trek-Stars wurden, danach erging und an welchen neuen Projekte sie arbeiteten, soll hingegen Thema eines anderen, eigenen Kapitels sein.

       Kapitel 3: Synchronisation

       Die deutschen Stimmen der Helden

      Für die deutsche Fassung von Star Trek: Enterprise, welche nach teilweiser vorheriger Veröffentlichung als Video-Premiere ab dem 15. März 2003 bei Sat.1 zu sehen war, zeichneten zwei verschiedene Synchron-Studios verantwortlich.

      Staffel 1 wurde von Bavaria Synchron hergestellt, 2019 in Münchner Synchron GmbH umbenannt. Die Staffeln 2 bis 4 hingegen erhielten durch die renommierten Arena-Synchron-Studios ihre deutschen Versionen, welche unter vielem anderem bereits die drei vorhergehenden Serien The Next Generation, Deep Space Nine und Voyager für die hiesige Ausstrahlung bearbeitet hatten.

      Die Dialogregie für Star Trek: Enterprise lag bei Michael Brennicke und Dr. Harald Wolff bei Staffel 1, ab Staffel 2 übernahm Ulrich Johannson diesen Part.

      Für die deutschen Stimmen von Captain Archer & Co. verpflichtete man routinierte Sprecher, die man teilweise bereits durch verschiedene andere Sprechrollen kannte.

       Jonathan Archer

      Gudo Hoegel (geb. 1948), der Captain Archer sprach, war bereits Scott Bakulas Stammsprecher in Zurück in die Vergangenheit (Quantum Leap) und lieh ihm auch bei seinem Gastauftritt in der Serie Desperate Housewives seine Stimme. Ansonsten kennt man Gudo Hoegel unter anderem als Sprecher für den britischen Schauspieler Timothy Spall und seinen französischen Kollegen Daniel Auteuil. Als Schauspieler konnte man Gudo Hoegel in Serien wie Inspektion Lauenstadt (1976), Derrick (1979) oder bei RTL in Der Clown (2000) bewundern.

       T`Pol

      Subcommander T’Pol wurde synchronisiert von Susanna von Medvey (geb. 1961), die neben ihrer Tätigkeit als Sprecherin ebenfalls Schauspielerin ist und in TV-Serien wie Ein Haus in der Toscana (1991 bis 1994) oder Der Bulle von Tölz (1996) und dem Kinofilm Das Zauberbuch (ebenfalls 1996) zu sehen war. Ihre Stimme lieh sie auch den beiden französischen Schauspielerinnen Catherine Frot und Emmanuelle Béart sowie Charakteren in verschiedensten TV-Serien wie Breaking Bad oder The Good Doctor. Genrefans kennen sie aber natürlich auch als deutsche Lucy Lawless in Xena.

       Dr. Phlox

      Tonio von der Meden (geb. 1936) lieh John Billingsley als Dr. Phlox seine Stimme. Nach seinem Filmdebüt 1952 im Alter von 16 Jahren in dem Heimatfilm Lockende Sterne sah man ihn bis in die 90er-Jahre hinein in TV-Serien wie dem Traumschiff-Vorläufer Das Ferienschiff (1968) und Der Alte (1979 und 1990) sowie Kinofilmen wie Die Vertreibung aus dem Paradies (1977) von Niklaus Schilling, später den Fernsehproduktionen Seemann, gib Obacht! (1985) und Der Struppi ist weg (1992).

      Als Synchronsprecher kannte man ihn unter vielem anderem als die deutsche Stimme des chinesisch-stämmigen Briten Burt Kwouk, der unter anderem die Rolle des Cato in den Inspektor-Clouseau-Filmen spielte, sowie von Charakteren in TV-Serien wie Bezaubernde Jeannie, Falcon Crest oder Die Simpsons. Ein anderes wichtiges Tätigkeitsfeld Tonio von der Medens ist auch der Hörspielbereich. In diesem ist er schon seit dem Jahr 1950 als 14-jähriger in Die Odyssee des Johnny Wren nach Norman Lewis Corwin tätig. Seitdem war er in Dutzenden entsprechender Produktionen basierend auf Werken unter vielem anderen von Tenessee Williams, Gregor von Rezzori oder auch den Gebrüdern Grimm zu hören. Tonio von der