Gottfried von Straßburg

Tristan und Isolde


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href="#uede937de-33dc-5fca-88be-1bcd081b3394">Scheiden und Meiden.

       Isolde Weißhand.

       Die Tristanssänger.

       Hand und Herz.

       Die Bilderhalle.

       Kaedin.

       Tristan und Isolde.

       Rose und Rebe.

       Libretto der Wagneroper

       Personen.

       Erster Aufzug.

       Zweiter Aufzug.

       Dritter Aufzug.

      I.

      Gedächte man nicht gütig sein,

      Der Gutes rang der Welt zu leihn,

      So könnt uns keine Freude leihn

      Was Gutes in der Welt mag sein.

      Der gute Mann, was der für gut

      Und nur der Welt zu Gute thut,

      Wer das ihm anders als für gut

      Verstehen will, der missethut.

      Ich hör es schmähen oft und viel

      Wes man doch nicht entrathen will;

      Da ist an Kleinem schon zu viel,

      Da will man was man doch nicht will.

      Es lob ein Mann, das ziemt ihm wohl,

      Wes doch auch Er bedürfen soll;

      Er laß es sich gefallen wohl,

      Weil es ihm doch gefallen soll.

      Theur und werth ist mir der Mann,

      Der Gut und Übel scheiden kann,

      Der mich und einen jeden Mann

      Nach seinem Werth erkennen kann.

      Ehr und Gunst laßt finden Kunst,

      Da Kunst geschaffen ist der Gunst.

      Wo Kunst geblümet wird mit Gunst,

      Da blühet alle gute Kunst.

      Recht wie ein Ding zu Grunde geht,

      Das ohne Lob und Ehre steht,

      So blühet was in Ehren steht

      Und seines Lobs nicht irre geht.

      Ich weiß wohl, Mancher ist gewohnt,

      Daß er das Gute übel lohnt

      Und Übles wieder gut belohnt:

      Der ist an übeln Lohn gewohnt.

      Cunst und einsichtsvoller Sinn

      Bringt Eins dem Andern nur Gewinn;

      Kommt Neid dazu um Brotgewinn,

      So muß erlöschen Kunst und Sinn.

      Hei, Tugend, schmal sind deine Stege,

      Gar kümmerlich all deine Wege.

      Doch deine Wege, deine Stege

      Wohl ihm, der sie da geh und stege!

      Trieb ich die Zeit vergebens hin,

      So zeitig ich zu leben bin,

      So führ ich in der Welt dahin,

      Der Welt so werth nicht als ich bin.

      Ich hab ein neues Thun mir jetzt

      Der Welt zu Liebe vorgesetzt

      Und edeln Herzen zum Genuß,

      Den Herzen, die ich lieben muß,

      Der Welt, die meinem Sinn gefällt:

      Nicht mein' ich aller Andern Welt,

      Die Welt, von der ich höre sagen,

      Daß sie kein Mühsal möge tragen

      Und nur in Freuden wolle schweben;

      Die laß auch Gott in Freuden leben!

      Der Welt und solchem Leben

      Scheint mein Gedicht uneben.

      Solch Leben ist nicht meine Welt,

      Eine andre Welt mir wohlgefällt:

      Die zusammen hegt in Einer Brust

      Das süße Leid, die bittre Lust,

      Das Herzensglück, die bange Noth,

      Das selge Leben, leiden Tod,

      Den leiden Tod, das selge Leben.

      Dem Leben hab ich meins ergeben,

      Der Welt will ich ein Weltkind sein,

      Mit ihr verderben und gedeihn.

      Bei ihr bin ich bisher geblieben,

      Mit ihr hab ich die Zeit vertrieben,

      Die mir in vielbedrängtem Leben

      Geleit und Lehre sollte geben.

      Der hab ich Thun und Thätigkeit

      Zu ihrem Zeitvertreib geweiht,

      Daß sie durch meine Märe,

      Welch Leid sie auch beschwere,

      Zu halber Lindrung bringe,

      Ihre Noth damit bezwinge;

      Denn hat man des zuweilen Acht,

      Was uns die Weile kürzer macht,

      Das entbürdet bürdeschweren Muth,

      Das ist für Herzenssorgen gut.

      Es zweifelt Niemand daran:

      Wenn der müßige Mann

      Mit Liebesschaden ist beladen,

      So mehrt die Muße Liebesschaden;

      Bei Liebesleiden Müßigkeit,

      So wächst nur noch der Liebe Leid.

      Drum rath ich, trägt wer Schmerzen

      Und Liebesleid im Herzen,

      So widm er sich mit Kräften

      Zerstreuenden Geschäften,

      Damit das Herz in Muße ruht:

      Das ist dem Herzen herzlich gut.

      Doch ist es nimmer wohlgethan,

      Wenn ein liebesiecher Mann

      Sich solchen Zeitvertreib erkührt,

      Der reiner Liebe nicht gebührt:

      Mit edeln Liebeskunden

      Versüß