von ganzem Herzen froh.
Sich und die Seinen schmückt' er so,
Daß er Lob erwarb bei Jedermann.
So zog er an den Hof heran.
Da kam mit fürstlichem Prangen
Der Fürst ihn zu empfangen
Und all die Seinen so wie ihn.
Man erwies da Riwalin
So viel Ehre beim Empfang,
Daß es ihm sein Leben lang
Zu keiner Zeit, an keinem Ort
So wohl geboten ward als dort.
Darüber flog ihm hoch der Muth,
Der Hofbrauch deucht ihn schön und gut.
Oft gedacht er auch bei sich:
»Fürwahr, der Himmel selbst hat mich
Zu diesem Volke hergebracht!
Mich hat das Glück gar wohl bedacht.
Was je zu Markes Ruhme mir
Noch ward gesagt, das find ich hier.
Gar höfisch lebt er und gut.«
Da sagt' er Marken seinen Muth,
Und warum er wär gekommen.
Als Marke nun vernommen
Hatte, was er suche hier,
»Willkommen«, sprach er, »Gott und mir!
Leib und Gut und was mein eigen
Soll sich zu euerm Willen neigen.«
Riwalin der war da voll
Des Hofs, der Hof war seiner voll.
Liebgewonnen ward er gleich
Und werthgeschätzt von Arm und Reich,
Daß nie ein Gast geliebter war.
Das verdient' er auch fürwahr:
Der tugendreiche Riwalin,
Der war und wies auch fernerhin
Sich mit Leib und Gute
In geselligem Muthe
Zu ihrer Aller Dienst bereit.
So lebt' er in der Würdigkeit
Und in der rechten Güte,
Die er in sein Gemüthe
Mit neuem Wachsthum täglich nahm,
Bis Markes Hofgelage kam.
Zu diesem Hoffest waren
Beschieden ganze Scharen
Durch Gebot und Bitte.
Auf seine Ladung, das war Sitte,
Kam die Ritterschaft zuhand
Aus dem Königreich zu Engelland
Jedes Jahr zu Einem Mal
Gefahren hin gen Cornewal.
Da sah man auch in ihrer Schar
Viel schöne Frauen süß und klar
Und manch andre Herrlichkeit.
Nun war des Hofgelages Zeit
Verkündet und gesprochen
In die blühnden vier Wochen,
Von des süßen Maien Anbeginn
Bis seine Wonne schwindet hin.
Bei Tintajöl wars auf dem Plan,
Wo die Gäste sich ersahn
In der wonnigsten Au,
Die jemals eines Auges Schau
Erlugt in ihrer Lieblichkeit.
Die sanfte süße Sommerzeit
Hatte die süße Schöpferhand
Mit süßem Fleiß auf sie gewandt.
Die kleinen Waldvögelein,
Die der Ohren Freude sollen sein,
Gras, Blumen, Laub und Blüthenpracht,
Und was die Augen selig macht
Und ein edles Herz erfreuen soll,
Des war die Sommeraue voll.
Man fand da, was man wollte,
Daß der Frühling bringen sollte:
Den Schatten bei der Sonnen,
Die Linde bei dem Bronnen;
Die sanften, linden Winde,
Die Markens Ingesinde
Scherzend entgegen fächelten;
Die lichten Blumen lächelten
Aus dem bethauten Grase.
Des Maien Freund, der grüne Wase,
Der hatt aus Blumen angethan
Ein Sommerkleid so wohlgethan,
Daß sie dem Gast aus Mienen
Und Augen wiederschienen.
Die süße Baumbluth sah den Mann
Mit so süßem Lächeln an,
Daß sich das Herz und all der Muth
Wieder an die lachende Bluth
Mit spielenden Augen machte
Und ihr entgegen lachte.
Das sanfte Vogelgetöne,
Das süße, das schöne,
Das Ohren und Muthe
So lieblich kommt zu Gute,
Scholl aus den Büschen überall.
Die selige Nachtigall,
Das liebe, süße Vögelein,
Das immer selig müße sein,
Das sang aus der Kühle
Mit solchem Hochgefühle,
Daß den edeln Herzen all
Gab Freud und hohen Muth der Schall.
Nun hatte die Gesellschaft sich
In hohen Freuden lustiglich
Gelagert auf den Anger hin;
Ein Jeglicher nach seinem Sinn.
Wie Jedes Laun und Lust bestellt,
Darnach beschafft' er sich ein Zelt:
Die Reichen lagen reichlich,
Die Höfschen unvergleichlich;
Die lagen unter Seide,
Die unterm Schmuck der Haide.
Vielen gab die Linde Schatten;
Andre sich gehüttet hatten
Mit laubgrünen Aesten.
Von Gesinde noch von Gästen
Ward so wonniglich wohl nie
Geherbergt, als sie lagen hie.
Die Hüll und Fülle war bereit
Wes man bedarf zur Lustbarkeit
An Gewand und guter Speise;
Ein Jeder hatte weise
In der Heimat sich bedacht.
Auch ließ mit königlicher Pracht
Sie König Mark versorgen:
Sie