Benz
63 Herrliche Klänge unter Sternenhimmel
Benz: Kirche Benz
64 Mehr als Kunst an den Wänden
Benz: Galerie Werth
65 Usedom in alten und neuen Bildern
Neppermin: Galerie Wittig-Weißensee
66 Wo Kunst auf Gastlichkeit trifft
Neppermin: KunstHaus Usedom
67 Romantik auf 100 Jahre alten Planken
Neppermin: Segelschiff Weisse Düne
68 Und plötzlich stehen Kühe im Wasser
Neppermin: Inselkanu – Kanufahrten auf dem Achterwasser
69 Mit Inselblick auf dem Wasser sitzen
Balm: Wasserwanderrastplatz Balm
Balm: Golfplatz Balmer See
71 Biowaffeln im alten Gerätehaus
Mellenthin: Gutshof Insel Usedom
Mellenthin: Wasserschloss Mellenthin
73 Schönheiten aus dem Mörderhus
Morgenitz: Töpferei Astrid Dannegger
Rankwitz: Alte Fischräucherei
Liepe: St.-Johannes-Kirche
76 Die stärkste Dame im Lieper Winkel
Suckow: Suckower Eiche
Usedom: Marktplatz der Stadt Usedom
78 Vom Herrenhaus zum Inselschloss
Stolpe: Schloss Stolpe
Stolpe: Restaurant Remise
80 Ein Jahrhundert Fluggeschichte
Zirchow: Flughafen Heringsdorf
81 Wo Männerherzen höherschlagen
Zirchow: Erlebniswelt Hangar 10
82 Ein Fischerdorf am Ende der Welt
Kamminke: Hafen Kamminke
83 Südstaatenflair in pommerschen Wiesen
Korswandt: Golfplatz Baltic Hills
84 Ein See für jede Jahreszeit
Korswandt: Wolgastsee
85 Die fantastische Welt des Daniel Graf
Korswandt: Tonwerk Keramik
Garz: Der Golm
Świnoujście: Mühlenbake
Świnoujście: Fort Gerhard
Seebad Ahlbeck: Seebrücke Ahlbeck
Sie ist schon eine imposante Erscheinung, wie sie da steht, so elegant in den blauen Ostseewellen. Es gibt niemanden, der ihrer Anziehungskraft widerstehen kann. Und nahezu jeder, der jemals auf Usedom war, hat ein Foto von ihr. Dabei ist die alte Dame schon weit über 100 Jahre alt und hat so manchen Sturm überstanden.
Es war um 1882, als den Ahlbeckern die Idee kam, eine Aussichtsplattform in die Ostsee zu bauen. Schick sollte sie sein. Nicht einfach nur eine Plattform, nein, eine Flaniermeile mit Restaurant einerseits und Veranstaltungsbühne andererseits. Kaum stand das Bauwerk, wurde es auch schon zum Ausflugsziel Nummer eins im aufblühenden Seebad. Wer etwas auf sich hielt, flanierte im feinsten Zwirn über die damals noch hölzernen Planken, nickte hochherrschaftliche Grüße in die Umgebung, lauschte Kurkonzerten und ließ dabei den Blick über die Ostseewellen schweifen. Geldadel und Schauspieler, Intellektuelle und Künstler traf man hier genauso wie die alten Ahlbecker Familien. Und daran hat sich bis heute nichts geändert, außer der Mode vielleicht.
Irgendwann verband man Restaurant und Bühne miteinander und gab der Seebrücke ihr heutiges Aussehen. Jedenfalls fast! Denn während der DDR-Zeit fristete die alte Dame ein eher eintöniges Dasein. Wände braun, Dach braun, Türme braun. Einzig die Hinterlassenschaften der Möwen durchbrachen das düstere Kapitel auf natürliche Weise. Dann kam Loriot. Er beschloss Anfang der 1990er-Jahre, das Ende seiner Komödie Pappa Ante Portas hier zu drehen. Prompt bekam die Seebrücke ihren ursprünglichen Anstrich zurück, weiß mit rotem Dach und grünen Türmen. Die ganze Insel atmete auf und präsentierte sie wieder voller Stolz als ihr Wahrzeichen.
Gehen Sie auf ein Bier oder zwei in die Kogge. Hier treffen Sie in uriger Atmosphäre schon mal auf echte Inselurgesteine und können mit etwas Glück den alten Geschichten lauschen.