Bild 216: Zweilochlasche, horzontale Anordnung
Dazu werden von dieser Firma für die Isoliertraversen für hohe Spannungen Potentialringe für horizontale Freileitungs-Stützer angeboten (Bild 217). Die Öffnung der Ringe sind dabei so groß, dass eine nachträgliche Montage auf der Aufpreß-Endarmatur möglich ist.
Bild 217: Potentialringe für Freileitungs-Stützer in horizontaler Anordnung oben: für 230 kV unten: für 345 kV
NGK (Japan) startet 1994 ebenfalls mit der Herstellung von Verbund-Freileitungs-Stützem und stellt diese für Nennspannungen bis 500 kV her. Die Umhüllung mit Schirmen besteht aus Silikon-Gummi und wird in einem Arbeitsgang auf den GfP-Kern aufgespritzt. Besondere Aufmerksamkeit wurde bei der Entwicklung dieser Isolatoren der Verbindung zwischen GfP-Kern und Umhüllung am Übergang zur Endarmatur gewidmet (Bild 218).
Bild 218: Verbundzone am NGK-Freileitungs-Stützer
Der Übergang besteht aus einem Silikongummi-Kissen am Ende der Umhüllung, auf das zwei O-Ringe aufgebracht sind. Der Abschluß zwischen Endarmatur und Umhüllung erfolgt mittels eines Silikon-Dichtungsmittels (RTV Silicone Sealant).
1999 wird aus Ungarn ein Verbund-Freileitungs-Stützer für 24 kV bekannt, den die Hersteller als Hybrid-Isolator bezeichnen (Bild 219).
Bild 219: Hybrid-Freileitungs-Stützer (Ungarn, 1999)
Dieser Isolator wird in Bahn- und Verteilungsnetzen eingesetzt. Auf einen runden Metallkern, mit einem Gewindeansatz für die Mastbefestigung, wird ein zylindrischer Epoxidharzkem aufgebracht, der eine Umhüllung mit Schirmen aus Silikongummi erhält.
Ebenfalls einen Hybrid-Freileitungs-Stützer bis 25 kV, mit der Bezeichnung "Raybowl", bringt tyco Electronics im Jahre 2003 auf den Markt. Der Isolator besteht aus einem Pozellankem mit eingekitteter Fußarmatur, auf dem ein Silikon-Gehäuse mit achsenparalellen Schirmen befestigt ist (Bild 220). Der Kopf des Porzellankernes ist mit Kopf- und Halsrille versehen.
Bild 220: "RaybowP-Hybrid-Freileitungs-Stützer (2003)
Der Isolator ist für Gebiete mit hoher Verschmutzung vorgesehen und hat gegenüber einem nur aus Porzellan bestehendem Isolierkörper die Vorteile, dass er
- die besten Eigenschaften von Porzellan und Silikon in sich vereint,
- leichter ist und
- Schutz gegenüber Vandalismus bietet.
1.2. Ketten-Isolatoren
Zu den Ketten-Isolatoren zählen alle Isolatorenbauarten, die in einzelnen oder mehreren Gliedern, meist im Zusammenhang mit Zubehörteilen für die Aufhängung und Abspannung von Leitungsseilen benutzt werden.
Es wird unterschieden in:
Sehlingen-Isolatoren (Hewlett insulators). Das sind scheiben- bzw. glockenförmige Isolatoren, deren Isolierkörper zwei im Inneren kreuzweise angeordnete Durchführungskanäle aufweisen. Durch diese Kanäle sind metallene Seilschlingen geführt, die eine Verwendung der Isolatoren einzeln oder in mehreren Gliedern in Trag- oder Abspannlage gestatten.
Der Isolierkörper der Sehlingen-Isolatoren wird nur auf Druck beansprucht.
In elektrischer Hinsicht zählen diese Isolatoren zu den durchschlagbaren Isolatoren (Typ B).
Sie werden vorwiegend für Nennspannungen >1 kV einzeln oder in Ketten aus mehreren Gliedern verwendet.
Kappen-Isolatoren (cap and pin insulators). Es sind teller- oder glockenförmige, mit einem oder mehreren Schirmen versehene Isolatoren. Eine über ihrem Isolierkörper befestigte Metallkappe (Isolatorenkappe) und ein in das Innere des Isolierkörpers ragender Metallbolzen (zumeist ein Isolatorenklöppel), gestatten ihre Verwendung einzeln oder in mehreren Gliedern in Trag- oder Abspannlage. Kappen-Isolatoren werden auf Zug beansprucht, wobei der Isolierkörper je nach seiner inneren Bauart mehr oder weniger auf Druck und Scherung beansprucht wird.
In elektrischer Hinsicht zählen Kappen-Isolatoren zu den durchschlagbaren Isolatoren (Typ B).
Kappen-Isolatoren werden für Nennspannungen >1 kV einzeln oder in Ketten aus mehreren Gliedern verwendet.
Vollkern-Isolatoren sind Isolatoren, deren Isolierkörper aus einem Vollzylinder (Vollkern) mit einem oder mehreren Schirmen oder auch mit Rippen besteht. An den Enden des Isolierkörpers sind Metallkappen (Isolatorenkappen) befestigt, die eine Verwendung einzeln oder in mehreren Gliedern in Trag- oder Abspannlage gestatten.
Vollkern-Isolatoren werden auf Zug beansprucht.
In elektrischer Hinsicht zählen sie zu den nicht durchschlagbaren Isolatoren (Typ A).
Diese Isolatoren werden vorwiegend für Nennspannungen >1 kV und nur selten unter 1 kV verwendet.
Langstab-Isolatoren (long rod insulators). Das sind Isolatoren, deren Isolierkörper aus einem langen Vollzylinder (Vollkern) mit zahlreichen Schirmen besteht. An beiden Enden des Isolierkörpers sind baugleiche Metallarmaturen (Isolatorenkappen) angebracht, die eine Verwendung der Isolatoren einzeln oder in mehreren Gliedern in Trag- oder Abspannlage zulassen.
Langstab-Isolatoren werden auf Zug beansprucht.
In elektrischer Hinsicht gehören sie zu den nicht durchschlagbaren Isolatorenbauarten (Typ A).
Sie werden ausschließlich für Nennspannungen >1 kV verwendet.
Verbund-Isolatoren (composite insulators) sind Isolatoren, deren Isolierkörper aus einem langen zylindrischen, massiven Isolierkem (Vollkern) zur Aufnahme der äußeren mechanischen Belastungen besteht, der durch eine aus elastomeren Werkstoff gefertigte Umhüllung, die mit Schirmen versehen ist, geschützt wird. Die Krafteinleitung in den Isolierkem erfolgt an beiden Enden durch unterschiedliche oder gleiche hülsenförmige Metallarmaturen, die auf den Isolierkem aufgepresst sind. Der Isolierkern besteht üblicherweise aus Glasfasern, die mit einer Polymermatrix verbunden werden.
Verbund-Isolatoren können einzeln oder in mehreren Gliedern in Trag- oder Abspannlage eingesetzt werden. Sie werden auf Zug beansprucht.
In elektrischer Hinsicht gehören sie zu den nicht durchschlagbaren Isolatoren (Typ A). Sie werden ausschließlich für Nennspannungen >1 kV eingesetzt.
* * *
Zur Entwicklungsgeschichte der Ketten-Isolatoren:
Für höhere Nennspannungen ist die Verwendung von Stützen-Isolatoren und Freileitungs-Stützern in der Regel begrenzt, da bei diesen
* für die modernen Bauweisen der Freileitungen die Mindestbruchkräfte nicht mehr ausreichen,
* die Überschlagspannungen mit der Vergrößerung der Abmessungen nicht im gleichen Verhältnis zunehmen und
* die eintretende große Zunahme des Isolatorengewichtes Grenzen setzt.
Bedingt durch neue Forderungen beim Ausbau der Freileitungsnetze durch
- Erhöhung der Betriebsspannungen,
- Vergrößerung der Leiterseilquerschnitte und
- Vergrößerung der Spannweiten,
erreichte