Jakob Wampfler

Vom Bundeshaus ins Passantenheim


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und Medien bis hin zum Schweizer Fernsehen rissen sich damals das Buch unter den Nagel und sorgten damit für seine weite Verbreitung. Wie meist bei solchen Geschichten, die sich wie ein Märchen anhören, möchte man am Schluss eigentlich wissen, wie’s dann weiterging und ob das Glück von Dauer war. Genau auf diese Frage gibt der Autor in diesem neuen Band ehrlich und erschöpfend Auskunft.

      Mit dem Titel: Vom Bundeshaus ins Passantenheim schlägt der Verfasser eine Brücke zum bekannten Erstlingswerk. Aber im Grunde gilt auch hier: Der Weg ist das Ziel. In diesem Buch entfaltet sich das ganze Panorama eines Lebens mit Jesus Christus. Es ist das wohl originellste Handbuch für Evangelisation, das ich kenne, und gleichzeitig finden wir Einsichten in das Geheimnis einer Ehe, die absolute Aha-Erlebnisse sind. Doch schön der Reihe nach. Jakob Wampfler kam ja nicht nur ins Bundeshaus, sondern zuerst und vor allem ins Vaterhaus seines Gottes. Und da gelten andere Regeln, auch andere „Kleidervorschriften“ im Geist. Bekehrung ist das eine, doch eine Neuschöpfung unserer Persönlichkeit das andere! Wir sollen wieder dem gleichen, der uns nach seinem Bild geschaffen hat. In solchen Prozessen ist die Ehe wohl einer der wirksamsten Brandbeschleuniger, besonders wenn die beiden Ehepartner ganz unterschiedliche Persönlichkeiten sind. Genau diese Gnade ist Jakob Wampfler zuteil geworden, als der Herr buchstäblich ein „Elfchen“ in sein Leben brachte: Sophie, eine hochbegabte, musische und feinfühlige Frau, die in Oratorienchören mitsingt. Natürlich haben die beiden mehr gemeinsam, als man auf Anhieb denken könnte. Aber da war Geduld und gegenseitige Achtsamkeit vonnöten. So wurden und sind sie einander eine Gottesgabe auf dem Weg zu einer reifen Vater- und Mutterschaft.

      Und dann gibt es neben dem Segen zahlreicher Lebensfreundschaften noch eine weitere Gnade in ihren Leben. Schon als Kinder haben wir es gesungen: „Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die Heils­armee.“ Im Heils­armee-Korps Thun fanden sie ein geistliches Zuhause. Im Reich Gottes soll es ja keine Einzelkämpfer geben, Begabung hin oder her. Selbst unser dreieiniger Gott lebt in sich Gemeinschaft und Verbindlichkeit; wie viel mehr sind wir dazu berufen. Als uniformierte Salutisten stehen Jakob und Sophie nun unter höherem Befehl und können es auch in der Öffentlichkeit zum Ausdruck bringen: Wir gehören mit Haut und Haar unserem Herrn und Heiland und schämen uns des Evangeliums nicht.

      In 32 Kapiteln führt uns der Autor durch einige der wichtigsten Erlebnisse in seinem Leben und Dienst. Was für ein Bilderbuch der Gnade und Treue Gottes! Wie oft haben wir es schon gehört, dass das Leben in der Nachfolge Christi das grösste Abenteuer sei. Hier haben wir die Bestätigung, schwarz auf weiss. Als zum Beispiel unserem Diemtigtaler Freund die Steine um und an den Kopf flogen auf einer Lastwagenbrücke im afrikanischen Kenia. Dort empfing er seine Feuertaufe, sodass es ihn fortan noch mehr trieb, Verlorenen von Jesus zu erzählen ohne Rücksicht auf Verluste. Vor allem für Alkohlkranke und Süchtige aller Art schlägt sein Herz. Da erwacht der Löwe in ihm, der dem Feind mit dem Schwert des Geistes und mit anhaltendem Gebet die Beute aus dem Rachen reisst. Nicht umsonst hat ihm Gott auf diesem Gebiet eine ganz besondere Vollmacht gegeben, die aus den Wunden Jesu und aus seinen eigenen, geheilten Wunden heraus wächst.

      Ein besonderer Dank gebührt dem Verfasser, dass er uns teilhaben lässt an Gottes verborgenen Versöhnungswegen in Menschenleben und Familien. Vor allem im Kapitel über „Vaters Tod“ betreten wir heiligen Boden. Aber auch Jakobs Freundschaft mit Adrian, dessen Leben von Downsyndrom und Krankheit geprägt war, oder mit Verwahrlosten und jungen und alten Vaterlosen – überall begegnet uns die Nähe und das Erbarmen unseres Vaters im Himmel. Wie wahr sind doch die Worte jenes alten Liedes: Wenn ich auch gleich nichts fühle von deiner Macht, du führst mich doch zum Ziele, auch durch die Nacht!

      Anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums der Heils­armee im Sommer 2015 finden wir dann den Autor mit seinen Thuner Freunden in London auf den Spuren des Gründers der Heils­armee. Das Ganze war nicht nur die Erfüllung seiner Träume; nein, es war ein Kuss vom Himmel! Sogar die Spelunke entdecken sie wieder, die William Booth seinerzeit gekauft und zu einer Stätte des Segens gemacht hatte. Als sie später am Grab des Gründerehepaares niederknien, um vor Jesus nochmals ihre Ganzhingabe festzumachen, erleben sie einen heiligen Moment der Ewigkeit.

      Jetzt, wo dieses Buch herauskommen soll, ist die Luft voll von Blütenstaub, der sich wie ein Teppich über alles legt. Ich nehme es als ein Bild auch für unser Buch. Möge der Blütenstaub von Leben und Hoffnung, der aus seinen Seiten herausfällt, viele Menschen erreichen und sie zum Staunen bringen über unsern grossen Gott und Heiland der Welt!

      Der ominöse Cowboyhut

      «Was ist denn das für eine Marotte, dass Du ständig einen Cowboyhut auf deinem Kopf trägst?», werde ich immer wieder gefragt?

      Nun, das hat mehrere symbolische Bedeutungen. Als ich vor Jahren nicht mehr sämtliches zur Verfügung stehende Geld versoff und verkiffte, konnte ich es mir leisten, den Westen der USA zu bereisen. Mit drei Freunden zusammen erlebte ich unvergessliche Wochen. Es war meine erste ganz grosse Reise. Entsprechend war ich pausenlos überwältigt von der Natur und den Sehenswürdigkeiten dieser Gegend. Und so hatte ich auch das Bedürfnis, mir einen Cowboyhut zu besorgen.

      Diesen Cowboyhut kaufte ich mir in einer Art Freiluftkiosk im berühmten kalifornischen Death Valley, also im Tal des Todes. Heute jedoch befinde ich mich im Tal des Lebens – des ewigen Lebens.

      Und wenn ich diesen Hut auf dem Kopf trage, so bin ich logischerweise «behutet». Viel wichtiger jedoch als «behutet» zu sein ist es, wenn wir behütet sind. Dies jedoch können wir einzig und allein bei unserem treuen himmlischen Vater und Gott erleben. Es lohnt sich total und es ist überlebenswichtig – auch für Dich.

      1. Plötzlich im Rampenlicht

      Meine Geschichte sollte also in Kürze als Buch veröffentlicht werden. Es würde den Titel «Vom Wirtshaus ins Bundeshaus» tragen, was in etwa die Zusammenfassung meiner bisherigen «Karriere» war. Eigentlich hatte ich es bis anhin nicht sonderlich weit gebracht. Nach 23 Jahren Alkoholsucht war ich endlich frei von sämtlichen Suchtmitteln und in der Lage, mein Leben unter Kontrolle zu halten. Aber eigentlich müsste ich korrekter sagen: Jesus Christus hat mein Leben unter Kontrolle gebracht. Er allein ist der Grund, weshalb ich noch immer lebe. Und er war auch der einzige Grund, weshalb meine Lebensgeschichte in Kürze in Buchform erscheinen sollte. Ohne Jesus gäbe es da nämlich keine Geschichte zu erzählen. Höchstens eine Tragödie.

      Der grosse Tag der Veröffentlichung kam immer näher. Und meine Nervosität wuchs immer mehr. Mein Verleger und Ghostwriter hielt mich ständig über den Produktionsfortschritt auf dem Laufenden. Oft schien mir, als würde ich neben mir stehen und das Geschehen als unbeteiligter Beobachter verfolgen. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, weshalb 1‘000 Exemplare des Buches an meinen damaligen Arbeitsplatz geliefert wurden. Irgendwelche Überlegungen mochten dahintergesteckt haben, aber in all meiner Aufregung habe ich wohl jedem Einfall, den irgendjemand hatte, einfach zugestimmt. Wie auch immer: Am 17. April 2005 wurden 1‘000 Bücher im Bundeshaus abgeliefert. «Zuhanden Jakob Wampfler». In einem Vorraum fand ich genügend Platz, um die Bücher zu deponieren.

      «Diese Bücher müssen aber schnell wieder weg!», protestierte mein Chef.

      Er war wenig begeistert über diese Aktion. Und ich, ehrlich gesagt, etwas überfordert. Auf mein Versichern, meine Arbeit pflichtbewusst zu verrichten und die Bücher umgehend zu mir nach Hause zu transportieren, beruhigte er sich wieder.

      Für denselben Abend konnte ich einen Freund engagieren, der die Fracht zu mir nach Hause brachte. Damit war das Buch an meinem Arbeitsplatz aber bereits zum ersten Mal das Gesprächsthema – wenn auch aus einem speziellen Grund.

      Um meinen Vorgesetzten doch noch eine Freude zu machen, überreichte ich ihnen am selben Tag eine visierte Ausgabe meines Buches. Auch wenn einzelne Personen gegenüber dem Buch negativ eingestellt blieben, konnte doch der grösste Ärger abgewandt werden. Ja, die meisten freuten sich sogar über mein Werk.

      Davon, was durch eine Buchveröffentlichung auf mich zukommen konnte, hatte ich keine Ahnung. Im Vorfeld kontaktierte ich einmal Lukas Hartmann und bat um einige Tipps. Er ist ein bekannter Schweizer Buchautor