Perry Rhodan

Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)


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den Sprengstoff gleiten. Schweiß perlte auf seiner Stirn.

      Er schloss die Augen, vermutlich um besser zu erfühlen, was er tat.

      0:05.

      Ein Klicken ertönte. Silverman riss den Sprengstoff vom Alkoven. »Sicher!«

      Ammun-Si schlug auf die Schaltfläche.

      Kurz leuchtete das Innere der Röhre auf. Als das Licht erlosch, war Homer G. Adams verschwunden.

      »Geschafft.« Farye lehnte sich gegen den Alkoven und atmete schwer aus. »Im letzten Augenblick.«

      »Ja«, sagte Ammun-Si. »Andererseits haben wir die Spanne so bemessen, dass nötigenfalls ein kleiner Puffer bleibt. Fünf Minuten mehr wären durchaus ...«

      Am liebsten hätte Farye ihn an seinem feuerroten Vollbart gepackt und durchgeschüttelt.

      Vielleicht bemerkte der Ara ihre Wut; jedenfalls brach er ab, sagte nur noch »Oh« und schwieg.

      6.

      Ein Traumspiel (12)

      Keine Ohnmacht mehr, keine Betäubung, keine hektische Verwirrung. Ich bin zurück in der Suspension. Ich erinnere mich an Perry Rhodan: mit seiner Ankunft haben sich die Dinge verändert.

      Aber meine Gedanken treiben fort, tiefer in die Vergangenheit.

      Die Bilder des Nicht-Traumes strömen erneut auf mich ein. Ich lasse es gerne zu. Es ist befreiend, keinen Körper mehr zu haben, nicht länger von einem Zellaktivator abhängig zu sein, bestimmt von Betäubungs- und Aufputschmitteln.

      Ich erlebe wieder mit, was geschah, damals, als wir der topsidischen Militärkommandantin Peran-Gord den Yura präsentierten. Wie verärgert sie war und überrascht, wie sie rief, was der Yura ...

      *

      »Was macht der Yura hier?«, rief Peran-Gord.

      »Das gilt es zu klären«, sagte Carmo-Wirktar. »Wie gesagt, ich habe mich dafür eingesetzt, dass wir völlig offen zu dir sind. Keine Geheimnisse. Die Sonne soll auf alles scheinen und es entweder austrocknen oder erwärmen.«

      »Eine seltsame Redewendung«, sagte die Topsiderin. »Aber ich verstehe, was du damit sagen willst.«

      »Die Topsider meines Universenzwillings nutzen sie seit Jahrtausenden. Sie stammt von einem unserer größten Denker.«

      »Du redest wie ein Terraner.«

      »Tue ich das? Oder sind wir ihnen bei allen Unterschieden möglicherweise ähnlicher, als du es für möglich hältst?«

      Peran-Gord wirkte während dieses kurzen Gesprächs zwar, als wäre sie dankbar für die Ablenkung, doch nun wandte sie sich dem Yura zu. »Dein Heimatsystem zu verlassen, stand dir nicht zu.«

      Homer verfolgte das Geschehen weiterhin per Funkübertragung auf dem winzigen Holo seines Armbandkommunikators und dank des Mikrofons im Ohr. Sie hatten dem Yura klare Anweisung gegeben, nicht zu sprechen, solange ihn nicht Resident Coen oder Adams selbst dazu aufforderten. Glücklicherweise hielt sich der Kopffüßer daran – seine Angst vor den Topsidern wäre kein guter Ratgeber in dieser heiklen diplomatischen Situation.

      »Wir können darüber reden, sobald unser offizielles Gespräch beginnt«, sagte Carmo-Wirktar. Er wirkte souverän und gelassen – soweit es der Advisor bei der fremdartigen, echsenhaften Mimik beurteilen konnte. Als Vermittler schien dieser Mann ein echter Glücksgriff zu sein. »Möchtest du, dass der Yura teilnimmt?«

      Die Kommandantin drehte sich zu ihm. »Es wäre eine Beleidigung.«

      »Bleib bitte in der Nähe«, sagte Carmo-Wirktar zu dem Yura. »Wir melden uns bei dir, falls wir deine Hilfe benötigen.«

      »Das«, kommentierte Peran-Gord, »ist ebenfalls eine Beleidigung.«

      »In diesem Fall wirst du damit leben müssen. Er ist unser Gast, und wir ehren ihn.«

      »Werdet ihr ihn auch schützen?«

      »Wenn es nötig sein sollte.«

      Die Topsiderin zögerte kurz, wandte sich um und ging zur Tür. »Er ist unwichtig«, sagte sie.

      Adams löschte das Holo.

      Peran-Gord kam in den großen Raum zurück, gefolgt von Carmo-Wirktar. »Ihr habt das Territorium des Sternengeleges verletzt im System der Sonne, die ihr Beteigeuze nennt. Ebenso habt ihr Kontakt mit dem einheimischen Volk aufgenommen, das dort unter unserem Schutz steht. Damit greift ihr doppelt und massiv in die politischen Bestrebungen meines Volkes ein. Ich bereue bereits mein Entgegenkommen bezüglich meiner Diener – ihr dankt es mir schlecht.«

      Auf diese kleine Spitze hatte Adams nur gewartet.

      »Wir würdet ihr euer Verhalten nennen?«, fragte die Topsiderin.

      »Eine Entdeckermission mit anschließender Hilfeleistung«, sagte Resident Coen. »Die Yura waren dankbar. Sie begleiteten uns freiwillig nach Terra, die Passage erfolgte auf ihre Bitte hin.«

      »Ihr habt mehrere von ihnen entführt?«

      »Wir stellten ihnen eine Möglichkeit zur Verfügung und haben dabei deutlich gemacht, dass wir keine Rückkehr garantieren. Allerdings hoffen wir, dass wir am Ende dieses heutigen Gesprächs eure Erlaubnis erhalten, sie zurücktransportieren zu dürfen. Vielleicht können wir Gäste sein im Beteigeuzesystem. Wir verfolgen keinerlei Pläne, dort eine Kolonie zu errichten.«

      »Ihr habt also aus reinem ...« Peran-Gord stieß ein zischelndes Lachen aus. »... Forschungsinteresse diese Expedition angetreten, die der terranischen Technik mehr abverlangt hat, als sie eigentlich leisten kann?«

      »Eine Reise ins Ungewisse«, sagte Homer G. Adams. »Etwas zutiefst Menschliches, um Erkenntnisse zu gewinnen.«

      Carmo-Wirktar stellte sich neben den Advisor. »Es mag dir unglaubwürdig erscheinen, solche Mühen ohne militärisches Interesse auf sich zu nehmen, Peran-Gord, aber es entspricht der Wahrheit.«

      Die Kommandantin schwieg und stampfte – indem sie erkennbar all ihr Gewicht auf die Schritte legte, sodass der Boden dumpf dröhnte – zu ihren Begleiterinnen, die noch immer vor den Tischen standen.

      »Was sollte mich daran hindern, sofort diesen Raum zu verlassen und meinem Schiff den Angriff zu befehlen?«, fragte sie schließlich.

      »Die Tatsache, dass wir keine Feinde sind«, sagte Coen. »Sondern potenzielle Verbündete. Wir wissen mehr übereinander, als es nach außen den Anschein hat. Wir kennen die Yura. Ihr kennt den Stand unserer Technologie. Die Versetzung in dieses Universum stellte für unsere Möglichkeiten einen großen Rückschlag dar, das will ich nicht verhehlen, aber wir passen uns an. Und bald werden wir womöglich in der Lage sein, ein starker Partner für das Sternengelege ...«

      »Ein Bündnis?«, rief eine der topsidischen Begleiterinnen. »Wie kannst du es wagen?«

      »Weil eine Zusammenarbeit mehr wert ist als ein grundloser Krieg.«

      »Den ihr verlieren würdet«, sagte Peran-Gord.

      »Wir mussten vielen Gegnern in die Augen sehen, die scheinbar mächtiger waren als wir«, sagte Homer G. Adams. »Sie haben uns nicht besiegt, sondern stärker gemacht.«

      Resident Tomasso Coen ergriff das Wort. »Ich spreche für mein Volk. Du für die Gelegemutter. Sie steht einem großen Sternenreich vor. Muss es nicht in ihrem und damit deinem Sinn sein, eine ...«

      »Verzeih ihm seine Vorwitzigkeit«, unterbrach Carmo-Wirktar. »Er mag töricht erscheinen, aber er ist bereit zu lernen. Das solltest du ihm zugutehalten.«

      Tomasso Coen starrte den Topsider aus Neu-Atlantis an. Diese Aussage stellte einen ungeheuren Affront dar. Für einen Augenblick blitzte die alte Hitzköpfigkeit in seinen Augen auf, die ihm als junger Mann eine erstaunliche politische Karriere ermöglicht hatte.

      »Danke für deine