Matthias Wittber

Historische Pfade Pfalz


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nach dieser wunderschönen Tour durch die Alte Welt.

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       Still und idyllisch ist die Gegend rund um Nußbach.

      Die Alte Welt – oder das »Schnapphahnenland«

      Woher der Begriff Alte Welt kommt, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Bekannt ist aber, dass der Begriff Mitte des 19. Jahrhunderts aufkam. Geografisch wird heute damit das Gebiet rund um Nußbach, das selbsternannte Zentrum der Alten Welt, bezeichnet. Im Norden reicht es bis Odenbach, im Osten bis zu den Höhen über dem Alsenztal, im Süden wohl bis Schallodenbach und im Westen bis zu den Hügeln oberhalb des Lautertales. Vermutet wird, dass die im 19. Jahrhundert erfolgte Erschließung des Alsenztales sowie des Lautertals durch Eisenbahntrassen die wirtschaftliche Entwicklung der Alten Welt dauerhaft behinderte. Deshalb spricht die Literatur der damaligen Zeit auch »von der Welt unbekannten lieblichen Tälern, mit Stroh bedeckten Häusern und von einer Gegend, in der sich viel Brauchtum erhalten hat«. Der Begriff »Schnapphahnenland« wiederum geht dabei auf den Schnapphahn als Begriff für Wegelagerer oder Raubritter zurück – dabei gilt es nicht für die gesamte Alte Welt, sondern hauptsächlich für die Gegend um Schallodenbach. Die dortige Burg soll im 14. Jahrhundert ein Raubritternest gewesen sein. Die Burg ist längst aufgelassen; der etwas abwertende Begriff Schnapphahnenland hat sich erhalten.

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       Interessante Einblicke in die Geschichte der Alten Welt gibt das Museum in Nußbach.

      Auf Lebensgrundlagen und Brauchtum in der Alten Welt geht das gleichnamige Museum in Nußbach ein. Neben Sonderausstellungen werden in der Präsenzausstellung Exponate zur Flachsaufbereitung und zur Handweberei gezeigt; weiterhin sind Stücke historischer Bekleidung zu sehen. Das Museum befindet sich in der Bachstraße 2 und damit in der Ortsmitte von Nußbach. Es ist jeden 2. Sonntag eines Monats von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Einzeltermine können unter [email protected] angefragt werden.

      Unter Gesichtspunkten der Erholung ist die Alte Welt sicherlich eine heile Welt. Wirtschaftlich gesehen ist sie immer noch abgehängt. Eine Initiative mehrerer Landkreise versucht dagegen neue Impulse zu setzen (alte-welt.com) und über eine Leitbildentwicklung einer räumlich ausgedehnten Alten Welt neue Impulse zu setzen.

      4Unterwegs im Musikantenland

      Von »de Schießbuud« und »de Grätz«

       Als Musikantenland wird die Region zwischen Kaiserslautern und Kusel, zwischen den Flüssen Glan und Lauter bezeichnet. Von hier machten sich ab 1830 die Westpfälzer Wandermusikanten auf ihre Touren in die ganze Welt. Auf der Burg Lichtenberg, der größten Burg der Pfalz, finden wir im dortigen Museum weitere Informationen zum Pfälzer Musikantenwesen. Das Auswanderer-Museum in Oberalben besichtigen wir am Schluss unserer Wanderung.

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       Tourencharakter

      Einfache Rundwanderung mit nur kurzen An- und Abstiegen

       Ausgangs-/Endpunkt

      Oberalben, Sportplatz (309 m)

       Anfahrt

      Auto: Über die A 62 bis Ausfahrt Kusel; Landstraße 420 bis zum Ort Kusel. Über Blaubach und Mayweilerhof nach Oberalben. Parkplätze am Sportplatz in der Ortsmitte

      Bahn: Mit Bus oder Anruf-Linien-Taxi von Kusel Bahnhof nach Oberalben

       Gehzeiten

      Oberalben – Burg Lichtenberg 1.10 Std. – Blaubach 0.50 Std. – Oberalben 1.05 Std.

       Einkehr

      Oberalben, Burg Lichtenberg, Blaubach

       Landkarte

      Westpfalz Mitte, Pfälzer Bergland, Wanderkarte des Pfälzerwald-Vereins, 1:25 000

       Beste Jahreszeit

      April bis Oktober

       Informationen

      Tourist-Information Landkreis Kusel, Bahnhofstraße 67, 66869 Kusel, Tel. 063811/42 42 70, landkreis-kusel.de

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      Oberalben ist eine Ortsgemeinde der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan. Der kleine Ort zählt etwas mehr als 200 Einwohner. Am örtlichen Sportplatz (Kuralb-Stadion) finden wir ausreichend image Wanderparkplätze. Wir orientieren uns zuerst auf der Hauptstraße zur Ortsmitte; dort biegen wir in den Gehöllweg ein. Dieser steigt gleich an und führt uns durch Wiesen und Felder bis zum Waldsaum. Dort angekommen, weist uns ein Schild auf die »Römerstraße« hin. Ob es sich wirklich um eine Römerstraße gehandelt hat? Im Ergänzungsband zur Dorfgeschichte von Oberalben ist nachzulesen, dass auch Historiker Zweifel an der Existenz einer Römerstraße an dieser Stelle haben.

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       Die Burgruine Lichtenberg ist der Umkehrpunkt dieser Wanderung.

      Burg im Blickfeld Egal wie, der Weg führt erst einmal ohne weitere Steigungen durch einen Eichenwaldbestand. Hinweise warnen hier vor dem Eichen-Prozessionsspinner. Dabei handelt es sich um einen Falter im Raupenstadium, dessen Brennhaare mit Widerhaken allergische Hautausschläge sowie Augen- und Atemwegsreizungen auslösen können. Der Schmetterling aus der Familie der Zahnspinner ist in ganz Deutschland verbreitet und frisst mit Vorliebe Eichen kahl. Auf der schmalen Straße (ab sofort mit dem gelb-roten Balken markiert) gehen wir weiter Richtung Westen. Auf der rechten Seite können wir den Ort Dennweiler-Frohnbach in lieblicher Landschaft erkennen. Unser Ziel ist aber der Ort Körborn, den wir schon nach etwas mehr als einem Kilometer Fußmarsch erreichen. Vor Erreichen des Ortes sehen wir schon den Bergfried der Burg Lichtenberg, der über einen Hügel hinausragt. Körborn gehört wie Oberalben zur Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan und zählt 360 Einwohner. Noch vor Erreichen des Ortes führt uns der Weg zur Nordseite der Bebauung. Dort überqueren wir die Kreisstraße 23; auf der Straße »Römerweg« geht es durch den Ort. Noch einmal geht es einen knappen Kilometer durch unbebautes Gelände – oberhalb der image Burg Lichtenberg erreichen wir am Friedhof wieder die Kreisstraße. Auf dieser gehen wir die letzten Meter zur Burg hinunter. Lichtenberg ist die größte Burgenanlage der Pfalz und gilt als eine der größten Burgenanlagen Deutschlands. Ursprünglich gab es eine Ober- und eine Unterburg. Durch eine gemeinsame Ringmauer wuchsen beide Burgen zu ihrer heutigen Größe zusammen. Lichtenberg wurde nie erobert und galt nach dem Pfälzischen Erbfolgekrieg als einzige unzerstörte Burg der Pfalz. Während des ersten Koalitionskrieges wurde die Burg 1796 von französischen Truppen ausgeplündert. Der Niedergang der Burg rührt von Großbränden Anfang des 19. Jahrhunderts her. Im Jahr 1835 wurde sie auf Abbruch versteigert. 1894 kam sie in Staatsbesitz; seit 1895 steht die Burg unter Denkmalschutz. In ihr ist heute eine Jugendherberge untergebracht; daneben beheimatet die Zehntscheuer das Musikantenlandmuseum. Ferner ist in der Burg das Urweltmuseum Geoskop untergebracht. Die Burgruine kann ganzjährig besichtigt werden. Die Museen sind von April bis Oktober täglich von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet.

      Hinunter nach Blaubach Wir gehen