Matthias Wittber

Historische Pfade Pfalz


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       Gut ausgeschildert sind die Wanderwege am Donnersberg.

      Hinauf zum Donnersberg Wir überqueren die Straße am dortigen Kreisel und halten uns Richtung Süden. An den Parkplätzen vorbei folgen wir ein kurzes Stück der Straße, die hinauf zum Donnersberg führt. Am Waldrand, beim dortigen Gehöft, geht dann nach links unser Weg ab. Die Markierung ist jetzt der rote Balken. Gleichzeitig befinden wir uns auf dem Europäischen Fernwanderweg E8. Steil geht es jetzt bergan und die Reste eines keltischen Ringwalls werden durchschritten. Die Fahrstraße wird überquert und schließlich erreichen wir bei der Keltenhütte das Gipfelplateau des image Donnersbergs.

      Ludwigsturm und Adlerbogen Die Keltenhütte ist eine bewirtschaftete Hütte des Pfälzerwald-Vereins; daneben befindet sich die Gaststätte Waldhaus. Nur wenige Meter weiter erreichen wir den Ludwigsturm. Dieser wurde Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet und misst knapp 30 Meter Höhe. Der Fernblick von der Aussichtsplattform reicht bei gutem Wetter bis zum Schwarzwald. Rund um den Turm laden Holzbänke zur Rast ein; ein kleiner Kiosk neben dem Turm verkauft kleine Mahlzeiten und Getränke. Einen kurzen Abstecher wert ist der Königsstuhl. Vorbei geht es am 200 Meter hohen Sender Donnersberg und bald ist diese markante Felsformation erreicht. Hier befinden wir uns in knapp 700 Metern Höhe und genießen den Blick nach Norden auf das Pfälzer Bergland. Wir gehen den Weg zurück zum Ludwigsturm. Nächstes Ziel ist die Schutzhütte am Hirtenfels. Auch hier ergibt sich ein schöner Fernblick – dieses Mal nach Osten. Es folgt der Abstieg zum Adlerbogen. Dieses bogenförmige Denkmal mit den Standbildern des Staatsmanns Bismarck und des Generalfeldmarschalls Moltke wurde ein Jahrzehnt nach Ende des Deutsch-Französischen Krieges (1870–1871) errichtet. Am Ende des Zweiten Weltkriegs teilweise zerstört und in den Folgejahrzehnten beschädigt, wurde es vor einigen Jahren neu errichtet. Auch hier ergibt sich eine sehr gute Fernsicht Richtung Kirchheimbolanden.

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       Auf der touristischen Landkarte fast unbekannt sind die Reste der Burg Neu-Bolanden.

      Ruine Neu-Bolanden Nach einem weiteren Abstieg wird der kleine Ort Dannenfels erreicht. Über die Hohlstraße gelangen wir zum Bolander Weg. Dieser führt uns aus dem Ort hinaus. Durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet geht es hinunter zum Gerbach. Zwischendurch drehen wir uns um und können das Massiv des Donnersbergs noch einmal in seiner ganzen Schönheit betrachten. Nach der Überquerung des Gerbachs folgt noch einmal eine Strecke durch den Wald. Beim Rettungspunkt 6813-835 nehmen wir den Weg, der rechts des Langenbachs in östliche Richtung führt. Es wird bald wieder freies Gelände erreicht; wir biegen jetzt nach links ab und gehen auf der Straße hinauf zum Sportgelände des TuS Bolanden. Der Bennhäuser Straße folgen wir bis zur Haupstraße. Diese wird überquert – eine kurze Stichstraße führt uns zum Weg Richtung Ruine Neu-Bolanden. Von dort werfen wir noch einen kurzen Blick auf den Ort und auf die schmucke, noch nicht einmal einhundert Jahre alte Katholische Kirche Mariä Geburt. Über mit Holzgeländer gesicherte Steintreppen geht es jetzt steil hinauf zur Ruine image Neu-Bolanden. Die Burg wurde im 13. Jahrhundert erbaut und im Bauernkrieg 1525 erstmals zerstört. Die endgültige Zerstörung folgte im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689. Danach wurden die Reste der Burg als Steinbruch benutzt.

      Hinter der Burg steigen wir noch ein Stück an; wir erreichen einen Feldweg, dem wir einen halben Kilometer in östlicher Richtung folgen. Der Weg biegt dann nach Norden ab; an einem kleinen Gewerbegebiet vorbei folgen wir der Straße, die einen Halbkreis nach rechts beschreibt. Noch bevor wir die Landesstraße 401 erreichen, geht nach links ein Feldweg ab. Diesem folgen wir bis zur Landesstraße 398 am Ortseingang von Kirchheimbolanden. Über die Marnheimer Straße erreichen wir die Innenstadt. Von dort ist es dann nicht mehr weit zu unserem image Ausgangspunkt.

      Die Kelten am Donnersberg

      Das Ringwallsystem der keltischen Treverer am Donnersberg gehört zu den größten seiner Art. Die Gesamtlänge der Wallzüge beträgt mehr als acht Kilometer. Dabei wurde eine Fläche von ca. 240 Hektar umschlossen. Die Wälle, die das Oppidum schützten, waren bis zu 20 Meter breit bzw. bis zu sechs Meter hoch. Die Befestigungen wurden etwa 130 v. Chr. errichtet. Es wird geschätzt, dass die Ansiedlung, die das Wallsystem schützen sollte, nicht länger als 80 Jahre bestand. Grund dafür war der Siedlungsdruck zum einen durch die Römer, die von Süden anrückten; zum anderen durch die aus dem Osten einfallenden Germanenstämme. Dadurch sank die Bevölkerungszahl im Umland des Donnersbergs und damit auch die Möglichkeit, die hoch gelegene Stadt mit Lebensmitteln versorgen zu können. Die Kelten zogen weg oder assimilierten sich mit Römern und Germanen.

      Die Kelten waren kein einheitliches Volk; sie setzten sich vielmehr aus verschiedenen einzelnen Stämmen zusammen. Das Verhältnis der Stämme untereinander, wie auch zu den Römern, war uneinheitlich – kriegerische Auseinandersetzungen wechselten mit zeitlichen Koalitionen ab. Abgesehen vom keltischen Ringwallsystem am Donnersberg und in anderen Gebieten bleibt von den Kelten noch deren künstlerische Kompetenz in der Metallbearbeitung mit den für ihre Zeit überragenden Filigranarbeiten im Gedächtnis.

      Einen Einblick in die keltische Kunst und das keltische Leben bekommt man am Ortsrand des Dorfes Steinbach. Dort besteht seit dem Jahr 2004 das sogenannte Keltendorf als Modell einer keltischen Siedlung. Die Häuser wurden in keltischer Bauweise mit Lehm als Fassadenputz errichtet. Das Besucherprogramm reicht von der Kräutersuche, über Arbeiten mit Leder, Kupferarbeiten bis hin zur keltischen Brettchenweberei. Steinbach liegt etwa 15 Kilometer von Kirchheimbolanden entfernt. Hinweise zu den Öffnungszeiten bzw. zur Anfahrt finden sich auf der Homepage unter www.keltendorf-steinbach.de

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       Vermittelt das Leben in vorrömischer Zeit – das Keltendorf in Steinbach

      2Von Rockenhausen nach Alsenz

      Der Lange Stein am Stahlberg

       Das Aufstellen von Hinkelsteinen begann tausende von Jahren vor der Zeitenwende. Ein knapp vier Meter hohes Exemplar können wir auf dieser Wanderung bestaunen. Mit knapp 2000 Jahren ist es allerdings nicht ganz so alt. Die Ruine Morschellandsburg ist der zweite Höhepunkt dieser Tour.

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       Tourencharakter

      Streckenwanderung mit stetigen An- und Abstiegen

       Ausgangs-/Endpunkt

      Rockenhausen, Bahnhof (199 m), Alsenz, Bahnhof (151 m)

       Anfahrt

      Auto: Rockenhausen liegt an der B 48; nächste Autobahnausfahrt ist Winnweiler an der A 63

      Bahn: Mit der Regionalbahn von Kaiserslautern oder Bad Kreuznach nach Rockenhausen

       Gehzeiten

      Rockenhausen – Menhir 1.20 Std. – Allfeld 2.30 Std. – Alsenz 1.35 Std.

       Einkehr

      Rockenhausen, Alsenz

       Landkarte

      Der Donnersberg, Wanderkarte des Pfälzerwald-Vereins, 1:25 000

       Beste Jahreszeit

      April bis Oktober