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Future Skills in Medizin und Gesundheit


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href="#fb3_img_img_cce75570-ca2c-50e2-bc9a-bd5f0b5cf777.jpg" alt=""/>Die Überlegenheitstheorie: Humor wird genutzt, um sich anderen Personen gegenüber überlegen zu fühlen oder

      

Die Arousal-Theorie: Abbau von psychologischen Spannungen durch die Nutzung von Humor

      Dabei erklärt jede einzelne Humortheorie eine Funktion von Humor, wobei er sich sowohl auf andere Personen und die Interaktion mit ihnen auswirkt, wie auch auf die eigene Person: Humor kann als eine Methode der Kommunikation, der Kontaktaufnahme und des Beziehungsaufbaus mit anderen Personen verstanden werden. Humor steigert das eigene Wohlbefinden und das Arbeitsklima im Team. Weiterhin kann Humor als eine Art der Coping-Strategie verwendet werden, um mit besonders stressigen und belastenden Situationen umgehen zu können (Scheel u. Gockel 2017).

      Es lassen sich auch verschiedene Stile von Humor nach Martin et al. (2003) beschreiben. Es wird unterschieden zwischen den beiden positiven Humorformen

      

Sozialer Humor (Nutzung von Humor, um Beziehungen mit anderen Personen aufzubauen),

      

Selbstaufwertender Humor (Nutzung von Humor, um sich selbst aufzuwerten, ohne andere Personen/Gruppen abzuwerten)

      und den beiden negativen Humorformen

      

Aggressiver Humor (Nutzung von Humor, um andere Personen/Gruppen abzuwerten),

      

Selbstabwertender Humor (Nutzung von Humor in der Form sich selbst vor anderen abzuwerten, um Aufmerksamkeit zu erlangen).

      Neben den verschiedenen Humorstilen wird in der Humorforschung auch von einem „Sinn für Humor“ gesprochen. Häufig wird der Sinn für Humor als ein Persönlichkeitsmerkmal oder eine Gewohnheit betrachtet. Der Sinn für Humor setzt sich aus verschiedenen Humor-Gewohnheiten zusammen (McGhee 2010). Die Gewohnheiten des Sinns für Humor nach McGhee sind:

      

spielerische Einstellung,

      

Humor genießen,

      

Lachen,

      

verbaler Humor,

      

Humor im Alltag entdecken,

      

über sich selbst lachen sowie

      

Humor unter Stress.

      Personen mit einem hohen Sinn für Humor genießen Humor und entdecken diesen im Alltag in vielen verschiedenen Situationen. Sie lachen oft und gern, auch über sich selbst, und bringen auch andere Personen gern zum Lachen. Auch in stressigen Situationen oder an stressigen Tagen verlieren Personen mit einem hohen Sinn für Humor ihren Humor nicht und können Humor als Coping-Strategie nutzen. Eine spielerische Einstellung hilft Personen dabei, nicht alles mit Ernsthaftigkeit zu betrachten. Hierbei ist es wichtig, dass die aktuelle Situation eine spielerische Einstellung zulässt und nicht unangebracht ist. Humor sollte in passenden Situationen angewandt werden, die zu positiven Veränderungen beitragen (Prehm 2018).

       6.1 Beispiele und Anwendungsfelder für die Nutzung im Gesundheitswesen

      Auch wenn wir Humor eher mit dem Privatleben in Verbindung bringen, ist der Einsatz von Humor nicht nur im Privatleben förderlich, sondern auch im Arbeitskontext. Besonders im Gesundheitswesen kann Humor Vorteile mit sich bringen, wenn man ihn bewusst im Arbeitsalltag anwendet und die Grenzen von Humor kennt und schätzt. Bei der Nutzung von Humor gibt es eine/n Sender*in und Empfänger*inund somit kann Humor im Gesundheitswesen als eine Intervention mit verschiedenen Akteuren betrachtet werden (Prehm 2018).

      So kann Humor als Intervention vom medizinischen Fachpersonal an eine/n Patient*in gerichtet werden, ein/e Patient*in kann Humor in der Interaktion mit medizinischem Fachpersonal anwenden und auch kann Humor im Kollegium unter medizinischem Fachpersonal genutzt werden. Die Funktionen der Nutzung von Humor sind hierbei sehr vielfältig (Prehm 2018).

      Im Arbeitsalltag von medizinischem Fachpersonal treten immer wieder medizinische Notfälle auf, die in kürzester Zeit bewältigt werden müssen. Beispielsweise kann medizinisches Fachpersonal im Kollegium Humor nutzen, um Emotionen und Spannungen abzubauen, die durch diese stressige Situation entstanden sind. Weiterhin können Patient*innen, die unter ihrer krankheitsbedingten Situation leiden, Humor nutzen, um mit ihrem negativen Gesundheitszustand positiver umzugehen. Wenn Patient*innen für diese Strategie offen sind, kann medizinisches Fachpersonal diesen Bewältigungsprozess durch gezielte humorvolle Interaktion mit dem/der Patient*in unterstützen (Prehm 2018). Im Klinikkontext oder auch in Hospizen ist der Einsatz von Klinikclowns in der Praxis bereits sehr bekannt und führt dazu, dass Patient*innen auch auf Palliativstationen lächeln und lachen können (Prehm 2018).

      Medizinisches Fachpersonal kann Humor auch als Intervention in der Interaktion mit Patient*innen bewusst einsetzen, um eine Beziehung zu Patient*innen oder deren Familienangehörigen aufzubauen. Der Einsatz von Humor im Gesundheitswesen wird von Patient*innen sogar als eine wichtige Eigenschaft von medizinischem Fachpersonal angesehen. Besonders in schwierigen Situationen, wie z.B. bei einem unfreundlichen Patient*innen oder Familienangehörigen, kann der bewusste und gezielte Einsatz von Humor helfen, die Situation aufzulockern (Prehm 2018).

      Weiterhin kann die Nutzung von Humor den hohen körperlichen und emotionalen Anforderungen in medizinischen Berufen entgegenwirken. Humor steigert zudem die eigene Resilienz. Besonders im Gesundheitswesen sind der Stresslevel und die Burnout-Quote von medizinischem Fachpersonal sehr hoch (Prehm 2018). Das permanente hohe Stresslevel und die hohe Burnout-Quote können dazu führen, dass medizinisches Fachpersonal hohe Arbeitsunfähigkeitszeiten haben oder sogar verfrüht den Beruf gesundheitsbedingt aufgeben muss. Häufig werden von medizinischem Fachpersonal Überlegungen angestrebt, den Beruf frühzeitig aufzugeben. Besonders auch Nachwuchskräfte im Gesundheitswesen (z.B. Pflegekräfte) denken häufig über einen verfrühten Berufsausstieg nach.

       6.2 Bedeutung der Nutzung von Humor für das Gesundheitswesen

      Eine humorvolle Haltung und Humor als Interventionsform im Gesundheitswesen zu fördern, können den Umgang mit den hohen emotionalen Anforderungen des Berufs unterstützen, wie z.B. die Betreuung von unfreundlichen und teilweise auch aggressiven Patient*innen oder Familienangehörigen und die ständige Konfrontation mit Krankheit und Tod. Gleichzeitig kann Humor den Umgang der Patient*innen mit ihrer Erkrankung positiv beeinflussen. Das Gute an Humor als Interventionsform ist, dass er erlernbar ist. So ist der Sinn für Humor über die Zeit nicht stabil und gilt durch Trainings als veränderbar. Ein bereits bekanntes Training „The 7 Humor Habits Programm“ zur Steigerung des Sinns für Humor wurde von McGhee (2010) entwickelt. Das Ziel des „The 7 Humor Habits Programm“ ist der Aufbau und die Stärkung von Fähigkeiten, um Humor im Alltag anzuwenden und erleben zu können. Dieses Trainingsprogramm zur Entwicklung und Stärkung des Sinns für Humor ist nicht speziell für das Gesundheitswesen entwickelt, sondern für alle Personen, die vergessen haben, ihren Humor im Alltag zu nutzen und dadurch ihre spielerische Einstellung im Leben verloren haben (McGhee 2010). Aufgrund der hohen Komplexität von bewusstem und