Joanna Cherry

Schlüssel zum göttlichen Selbst


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Gottes geworden.“

      Der Weg zur Meisterschaft liegt im Erinnern und in der vollständigen Erfahrung der großen Göttlichkeit, die wir sind. Dieser Weg ist gesegnet.

      2 Der Kontakt mit deiner eigenen

       göttlichen Präsenz

      O Geliebte! Wer seid ihr in Wirklichkeit? Gewiss nicht Körper oder Geist. Ihr kennt nur ein winzigstes Fragment eures Seins. Öffnet euch eurer Unbegrenztheit oder dehnt sie aus. Fangt an, euch in universellen Begriffen zu definieren. Ihr funkelt stärker als der hellste Stern.

      Da wir göttlich sind, wollen wir unsere Göttlichkeit kennen und spüren. Sie ist der einzige echte Wert im Leben, und alles entspringt daraus. Sie ist das größte Geschenk, das wir uns geben können. Doch die Essenz unseres Seins ist so genial, so unermesslich und herrlich, dass es schwerfällt, sie "in den Griff" zu bekommen. Hier ein paar Fragen, die in diesem Zusammenhang oft gestellt werden:

      "Ich möchte einen klaren Kontakt mit meinem inneren Selbst. Was kann ich tun?"

      "Wenn ich Botschaften höre, weiß ich nicht, ob sie echt sind. Wie kann ich wissen, ob sie aus meiner Seele kommen?"

      "Diese Aufgabe gefällt mir. Sie macht mich zufrieden, ich finde sie toll. Aber wie kann ich wissen, dass ich meiner inneren Führung folge?"

      Die universelle Präsenz "Ich bin", die sich in allen von uns individualisiert, kann ganz persönlich sein. Sie kann unsere Fragen beantworten und uns konkreten Rat geben. Wir alle haben einen riesigen Bedarf an diesem Rat. Eine eindeutig festgelegte persönliche Beziehung mit unserem höheren Selbst ist ein großer Segen - und außerdem praktisch.

      Meditation öffnet uns für diesen Kontakt und für das Verschmelzen mit unserer Göttlichkeit. Es ist daher wichtig, einmal oder (besser noch) zweimal täglich 20 Minuten oder länger zu meditieren.

      Dem begrenzten menschlichen Bewusstsein ist Gott/Göttin unfassbar. Wir neigen dazu, die universelle Wesenheit nach unseren Vorstellungen zu gestalten und verstehen nicht, dass wir selbst das Bild Gottes darstellen, - dass wir dieses unfassbare Wesen sind.

      Zum Glück beeinflussen unsere irrigen Vorstellungen nicht im geringsten das Göttliche. Es ist unveränderliches Leben, Liebe, Ewigkeit. Während wir einerseits unsere begrenzten Vorstellungen von uns selbst abstreifen, machen andererseits unsere beschränkten Vorstellungen vom Göttlichen einem immer tieferen und reicheren Gotteserleben Platz.

      Wir alle schaffen in unseren Gedanken Gott nach unserem Bild. Es ist daher sehr wichtig, uns die Art und Weise klar zumachen, wie wir es tun. Dann eröffnen sich uns neue Dimensionen, in denen wir letztendlich zum realisierten Göttlichen werden, eng verbunden mit Gott/Göttin, die wir sind.

      Göttlicher Wille ist Freude

      "Gottes Wille geschehe" und "Der Herr gibt - der Herr nimmt". Diese geläufigen Worte, die an Tod und schwere Erfahrungen denken lassen, zeigen, dass wir Gott nach menschlichen Maßstäben erschaffen.

      In Wahrheit sind wir nach Gottes Willen nicht zum Leid, sondern zur größten Freude bestimmt, zum vollkommenen Überfluss aller guten Dinge, zum herrlichsten Leben, das wir uns nur vorstellen können. Die Gottheit will ihre Vollkommenheit, Liebe, Leben, Unsterblichkeit, Freude, Macht, Licht in jedem einzigartigen Individuum ausdrücken.

      Was wir bisher fälschlich als Gottes Willen ansahen, ist eine Schöpfung unseres beschränkten menschlichen Bewusstseins, das weder bewusst gelenkt noch erkannt wird. Wir dachten, wenn zufällig etwas "Schreckliches" passiert, dass Gott dahintersteckt. Doch das Gegenteil ist der Fall: Geschieht etwas Unangenehmes, dann entspringt es völlig unbewusst unseren eigenen Ideen.

      Nicht viel anders steht es mit einer Vorstellung, die mehr der New Age-Bewegung zuzuordnen ist: Treten plötzlich Schwierigkeiten auf, dann sind sie - so sagt man - "vorherbestimmt". Das ist Unsinn. Geschieht etwas Ungewolltes, dann hat etwas in uns dieses Problem angezogen. Es lässt sich jedoch klären, und du kannst es abgeben. Hier ein Beispiel: Jemand, der eigentlich eine Ruhepause bräuchte, bricht sich ein Bein und muss dann gezwungenermaßen eine Ruhepause einlegen. War dieser Vorfall nun "vorherbestimmt"? Oder dachte dieser Jemand vielleicht, dass er sich nur um den Preis der Bettlägrigkeit Ruhe erkaufen könnte?

      Geschieht hingegen etwas Schönes, können wir freudvoller sagen: „Es war <vorherbestimmt>". Dann schadet dieses Denken nicht. Aber solange wir auch für unsere freudigen Erfahrungen nicht die Verantwortung übernehmen, fühlen wir uns immer noch wie Schafe.

      Das Sich-Öffnen für den Willen Gottes, also für den Willen unserer eigenen göttlichen Präsenz, ist letztlich nichts anderes als die Bereitschaft, glücklich zu sein.

      Sühne. Das klingt so schön. Sühne hat viele Namen und ist Bestandteil jeder Religion. Was ist Sühne?

      Sie leuchtet. Sie pulsiert. Sie ist die Versöhnung mit Gott/Göttin.

      Gott urteilt nicht über uns, noch hat er es jemals getan. Wir selbst haben uns seit jeher gerichtet, und seitdem ist unsere Psyche schulderfüllt. Die Sühne erweckt auch das Gefühl, dass uns Gott vollkommen vergibt und liebt - als würden wir in seine Arme fallen. Wir geben auf und lassen los. Doch was wir aufgeben ist in Wirklichkeit das Ego. Es verdient nicht, erhalten zu werden, denn wir befreien uns damit von einer schweren Last. Wir geben die Sorgen auf und den Gedanken, dass wir alles selbst in die Hand nehmen müssen.

      Im Gegenzug gewinnen wir unser Selbst. Wir können aufrecht stehen und frei atmen, wir können lieben und geben und dienen und glücklich sein, weil wir uns als Teil eines größeren Ganzen aller guten Dinge empfinden, als Teil der Liebe und der Einheit mit allen und allem. Wir entspannen uns. Wir fühlen uns getröstet. Alles ist gut. Wir können alles ausdrücken, was in uns steckt, und sind empfänglicher für alle göttlichen Geschenke. Wir fühlen uns umsorgt, und wir fühlen unsere Göttlichkeit.

      Meist können wir nur Stück für Stück die Sühne annehmen. (Mir ist es noch nicht ganz gelungen.) Doch wenn unser Verlangen stark genug ist, können wir sie herbeirufen. Kürzlich spürte ich, wie sich ein Umhang oder ein Kreis um mich legte, und das Gefühl von Einssein und Trost umhüllte mich. Die meisten von uns befinden sich gerade in diesem Prozess.

      Die Gottheit lädt uns immer ein, sich in ihren Armen auszuruhen.

      Der Verstand ist ein mächtiges und notwendiges Werkzeug, das uns auf die Erleuchtung ausrichtet, auf das Einssein mit der Gottheit. Mit seiner Hilfe können wir unsere beschränkten Begriffe zugunsten unbeschränkter aufgeben und uns als göttlich statt als menschlich definieren. Das alles ist wichtig, wenn wir uns der Wahrheit nähern wollen. Doch lassen sich Erleuchtung, Wahrheit, Gott nicht im Verstand finden. Sie liegen jenseits des Verstandes.

      Einige Formen der Meditation ermutigen uns, uns über den Verstand hinwegzusetzen, zum Beispiel Zen und Vipassana. Oder du sitzt einfach und schwebst über dir selbst.

      Einem Zen-Schüler wurde von seinem Lehrer aufgetragen, in der Meditation auf den eigenen Atem zu achten. Während er dies tat, stand er auf und rannte zu seinem Lehrer. "Meister, Meister!" rief er. "Ich hatte die wunderbarste Vision! Fünfzig goldene Buddhas vor meinen Augen!"

      "Ja", sagte der Meister, "aber hast du daran gedacht, auf deinen Atem zu achten?"

      Wahrheit, Gott, Erleuchtung sind immer präsent in dem Leben, das in jedem Augenblick als Sein gelebt wird, als Hier und Jetzt. Das Leben ist immer gegenwärtig, immer neu. Und die Vergangenheit entschwindet in jedem Augenblick. Zwar bleibt sie in unserer Erinnerung bestehen, und die gewonnene Weisheit natürlich auch, doch das bedarf nicht unserer Aufmerksamkeit.