John Martin Littlejohn

Osteopathische Diagnostik und Therapie


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und im Zuge dieser Behandlung sollte auch die Muskulatur entlang der Wirbelsäule entspannt werden. Untersuchen Sie die Wirbelsäule täglich. Die Behandlung sollte alle drei bis vier Stunden erfolgen. Falls die Temperatur den Gefahrenpunkt (41 Grad Celsius) erreicht, arbeiten Sie hemmend am Subokziput. Schauen Sie jeden Tag nach Herz und Leber.

      Es gibt einige besondere Aspekte, die bei Typhusfieber zu beachten sind:

      1. Die Schmerzen im Abdomen können bisweilen sehr stark werden, sodass eine leichte, im ersten und zweiten Stadium Richtung Solarplexus gerichtete Oberflächenbehandlung erforderlich ist. Bringt diese Behandlung den Schmerz nicht unter Kontrolle, verabreichen Sie eine starke hemmende Behandlung im unteren thorakalen und oberen lumbalen Bereich.

      2. Auf Herz und Lungen drückende Gasansammlungen erzeugen ein unnachgiebiges Zwerchfell. Dies kann durch Anheben der Rippen erleichtert werden, wobei der Patient lang und tief einatmet und die Luft zwischen den Atemzügen anhält, bevor er wieder ausatmet. Lassen Sie den Patienten langsam atmen.

      3. Verstopfung und Diarrhö. Gehen Sie diese Probleme zuerst durch lokale Leberbehandlung an und durch spinale Behandlung über dem Leberbereich. Behandeln Sie die Diarrhö im Bereich Th11–Th12 auf der linken Seite.

      4. Innere Darmblutung. Sie bekommt man am besten mittels hemmenden Drucks im Bereich Th11–Th12 in den Griff. Der Patient liegt dabei mit erhöhten Beinen auf dem Rücken.

      5. Schlaflosigkeit. Um dies zu kontrollieren, entspannen Sie die Muskulatur im zervikalen Bereich und wenden dann abwechselnd Stimulation und Hemmung an. Führen Sie auf beiden Seiten gleichzeitig eine leichte Hemmung an den Karotiden durch.

      6. Delirium. Behandeln Sie dieses Leiden auf dem Weg über die Blutversorgung zum Gehirn, also im Bereich C5–C7. Stimulieren Sie die vasomotorischen Nerven zum Gehirn am dritten zervikalen Ganglion.

      7. Kontrollieren Sie die Genesung. Beobachten Sie den Patienten über eine Woche oder 10 Tage hinweg sehr genau. Gewöhnen Sie ihn durch halbfeste Nahrungsmittel allmählich an feste Nahrung. Bisweilen dauern Verstopfung und Diarrhö geraume Zeit an, was durch die Darmschwäche bedingt ist und eine Behandlung des für das Intestinum verantwortlichen Bereichs der Nervi splanchnici erfordert. Die Diarrhö geht auch auf nicht ausgeschiedene Gifte zurück. Lassen Sie den Patienten ohne Einschränkung Wasser trinken und schauen Sie, dass Sie den Zustand durch Behandlung des lumbalen Bereichs beseitigen.

      Gelegentlich ist das linke Hüftgelenk nach einer Typhusfiebererkrankung disloziert. Eine Appendizitis kann ebenso wie eine Entbindung eine Dislozierung der rechten Hüfte verursachen.23

      Gas im Magen lässt sich durch artikulatorische Behandlung am vierten und fünften Brustwirbelkörper beseitigen.

      OSTEOPATHIE BEI TYPHUSFIEBER24

      Pathologie

      In den meisten Akutfällen suchen wir nicht nach ossären Läsionen, zumindest nicht nach gut wahrnehmbaren. Es wird eine Kontraktion der spinalen Muskulatur festgestellt. Gelegentlich gibt es Läsionen, welche die Rippen betreffen, wie bei Fällen, bei denen es um ein schwaches Herz oder die Lungen geht. Diese Läsionen rufen eine Irritation der spinalen Nerven und der vegetativen Versorgung des Dünndarms hervor. In einigen Fällen zeigen sich die lumbalen Wirbelkörper posterior, bei anderen die unteren zervikalen und oberen Brustwirbelkörper. Diese betreffen die Lymphbahnen. Sie schneiden das notwendige Lymphangebot ab, welches den Darm spült und ihn frei von Ansammlungen halten soll. Der Verlust des spinalen Nervenangebots in der örtlichen Distribution für den Dünndarm ergibt den Verlust der trophischen Funktion. Dadurch wird der Dünndarm nicht-trophisch und bietet damit den Boden für Ablagerung und Wachstum von Keimen. Diese Läsionen stören die motorischen, vasomotorischen und trophischen Nerven zum Darm – die trophische Störung versetzt den lokalen Teil in Fehlernährung, die vasomotorische Störung resultiert in Stauung, Entzündung und Infiltration. Die motorische Störung erzeugt eine Schleimhautirritation, welche die schon behinderte Zirkulation behindert, was zur Nekrose führt und in den verschiedenen Stadien Diarrhö oder Verstopfung entstehen lässt. Die auftretenden Komplikationen hängen von den Veränderungen in Blut und Nerven ab. Und wahrscheinlich spielen auch zu einem gewissen Grad prädisponierende Faktoren bestimmter Organe eine Rolle. Das behinderte Blut, das gelähmte Lymphangebot, das toxische bzw. septische Blut und lokale Gewebe, sobald das Typhusfieber aufgebaut ist und die Anstrengung eines Teils einiger Organe, diese wegzudrängen, führt zu Hyperaktivität, woraus die meisten, wenn nicht alle Komplikationen entstehen.

      Symptome

      Die Symptome hängen von den zugrunde liegenden Störungen ab, welche durch das Typhusfieber in den Organismus eingeführt werden. Die Deutschen bezeichnen es korrekt als Nervenfieber, aufgrund der hintergründigen neurogenen thermischen Störung und der veränderten Nervenphänomene, die auf Behinderung, Irritationen, Toxämie und Sepsis zurückgehen. Zahlreiche klinische Symptome gehen auf die Veränderung der kontinuierlichen zu den intermittierenden und remittierenden Typen des Fiebers zurück. Durst, Bauchschmerzen, die Entwicklung degenerativer Veränderungen an Herz, Lungen usf. sind Sekundärerscheinungen der Nervenstörungen.

      Diese gesamten aktiven Gewebe und Organe werden nicht-trophisch (wir verwenden diesen Ausdruck lieber als atrophisch, weil er den Verlust der Trophizität, nicht notwendig Atrophie impliziert), sogar die Haut wird aufgrund ihres Verlustes an Nervenkontrolle weich und wächsern. Das nahende Prodrom wird Dr. Pepper zufolge durch Schwäche, dumpfes Hören und intensive okzipitale Kopfschmerzen indiziert. Dies sind die ersten Phänomene der Nervenstörung. Kälte, die auftreten oder nicht auftreten kann, stellt eine Nervenexplosion dar. Die sensorischen Impulse der Irritation irgendeiner Art erreichen die Zentren, bis die Koordination zwischen sensorischen und motorischen Phänomenen mit der Zelle als Zentrum gestört wird. Wenn nun das Zentrum versucht, sein Gleichgewicht aufzubauen, findet eine Explosion der Nervenenergie statt, die sich über den gesamten Organismus mit dem Ergebnis distribuiert, dass Schütteln, Zittern, Zähneklappern usf. auftreten. Daher ist bei Typhusfieber Kälte feststellbar, sofern es mit Pneumonie kompliziert ist. Dies ist klinisch von Bedeutung, weil wir einen von diesen Symptomen bedrohten Zustand vorliegen haben. Um diesen Angriff abzuwehren, müssen wir ihn aus der respiratorischen und vasomotorischen Perspektive angreifen.

      Weitere mit Kopfschmerz verbundene Symptome sind Muskelschwäche und Nervenerschöpfung, bedingt durch eine starke Störung des Nervensystems, die es unfähig macht, das Muskelsystem zu kontrollieren. In diesem Fall müssen wir aus der muskulären Perspektive im Kontext des Nervenaspekts und sogar der mentalen Seite angreifen, um dies abzubrechen. (Mentale Trägheit ist dabei charakteristisch.) Behandeln Sie diese nahezu ausschließlich aus der Perspektive der oberen und anterioren Gehirnbereiche über ihre Verbindungen mit der zervikothorakalen Wirbelsäule. Bronchitis mit Husten tritt symptomatisch auf und ist mit einer vergrößerten Milz vergesellschaftet. Die Bronchitis wird irritiert durch die Vergrößerung der Milz und die Toxine, die durch den Zustand des Typhusfiebers hervorgerufen werden. Dies muss aus einer zweifachen Perspektive abgebrochen werden:

      1. derjenigen der Bronchien, Läsionen an der unteren zervikalen und oberen Brustwirbelsäule, die das Lymphsystem beeinflussen und die Bronchien irritieren;

      2. der Milz; eine Störung der 8. und 9. Rippe bzw. der entsprechenden Wirbelkörper und der benachbarten Muskulatur, die die funktionelle Aktivität der Milz stören.

      Alle Befunde hängen folglich von einer Beeinträchtigung der neuronalen und vaskulären Versorgung des Darms ab. Dies führt zu unvollkommenen Ernährungszuständen. Es werden entweder primäre oder sekundäre Läsionen im unteren thorakalen und lumbalen Bereich festgestellt. Die sich ergebenden Veränderungen werden vom Bazillus ausgelöst und finden in den Peyerschen Lymphelementen statt, die teilweise in den Peyer-Drüsen und in den singulären Drüsen lokalisiert sind. Die gesamten resultierenden Veränderungen der morbiden Anatomie stellen Konsequenzen dar, die sich in der natürlichen Ordnung der degenerativen Prozesse entwickeln. Die Milz wird in manchen Fällen groß und weich, die Leber ist vergrößert und mit fettigem Material angefüllt. Dies führt zum Verlust der charakteristischen Gallensekretion. Ähnlich können wir an Herz, Lungen und Nieren