Ansammlungen charakteristisch ist. Sogar die Nervi vagi können degenerieren.
Es ist nicht verwunderlich, dass wir
1. Fiebertemperatur und ein aufgebautes Fieber feststellen. Dabei stellen wir die drei Charakteristika eines solchen Fiebers fest: Zunahme der Temperatur, Reaktionszustände der Funktion und resultierende Veränderungen in den Gewebestrukturen;
2. Herzphänomene und Veränderungen beim Blutdruck feststellen. Dies resultiert gelegentlich, wenn auch nicht immer, in der Störung von Herz- und Lungenrhythmus sowie des Blutdrucks;
3. verstärkte Verstopfung oder Diarrhö mit Blutungen in den Eingeweiden, Gasansammlung, resultierende Herz- und Lungenstörung durch das Zwerchfell, Perforation, Peritonitis, zuckende Muskulatur, dauerhafte Kopfschmerzen und Delirium feststellen. Diese Phänomene hängen alle von den schon notierten Veränderungen ab.
Behandlung
Eine erfolgreiche Therapie muss daher versuchen, die Kontrolle der vasomotorischen und trophischen Apparate zu erreichen. Daher ist auch daran zu denken, auch das Zerebrospinale Nervensystem anzusprechen, da es ja zwei große Nervensysteme (Vegetativ und Zentral) als Kanäle gibt, durch die wir den Organismus ansprechen können. Dies gilt insbesondere für das Gehirn, weil die Nervenzellen des Gehirns Ordnung und Kraft der Kontrolle über den Organismus begründen. Und keine Störung kann wirkungsvoll entfernt werden, sofern keine Kontrolle durch diesen regulären Herrscher der Natur, das Zentrale Nervensystem erlangt wird. Dies ist wahr, weil hier die Zentren des Sensorium, der Bewegungsfähigkeit und der bewegenden Kraft sowie der trophischen Kräfte angesiedelt sind, ohne deren mitwirkende Aktion kein organischer oder funktioneller Zustand wieder hergestellt werden kann. Eine Läsion impliziert eine Veränderung in der Anpassung. Ihr liegt ein anpassender Apparat zugrunde. Können wir dann die Nervenzellen ansprechen? In einer derartigen Ansprache der Nervenzellen liegt der therapeutische Wert der osteopathischen Behandlung. Die älteren Schulen der Medizin versuchten dies durch Verschreibung bestimmter Substanzen über den Verdauungskanal zu erreichen und in selten Fällen durch das Blut mittels Injektionen. Das osteopathische System geht direkt auf das Nervensystem und das Rahmenwerk der mechanischen Anatomie ein, die es durchdringt und in der es eingeschlossen ist.
Die Therapie der Osteopathie hängt daher von den folgenden primären Prinzipien ab:
1. dass wir das Nervensystem durch Manipulation erreichen können, keiner seiner Teile ist unserer Reichweite entzogen;
2. dass unsere mechanische Manipulation in ein physiologisches Äquivalent im Kontext des Nervensystems konvertiert werden kann – solange wie Vitalität existiert;
3. dass die Vitalität von bestimmten Veränderungen abhängt, die von innen her stattfinden und von innen bestimmt werden. Diese Bestimmung wird durch die großen Nervenzentren kontrolliert;
4. dass der vitalisierte Organismus die Eigenschaft der Erregbarkeit besitzt. Dadurch hat jeder Teil des Organismus die Fähigkeit auf einen Stimulus zu reagieren, weil jeder Teil des Organismus über kommunizierende Nervenfasern mit diesen Nervenzentren verbunden ist. Verliert der Körper diese Fähigkeit, ist er tot. Wir können diese Erregbarkeit mechanisch entweder durch Beschleunigung oder Verzögerung jenes Impulsstroms beeinflussen, der vom Zentrum zur Peripherie und von der Peripherie zum Zentrum verläuft.
5. dass der vitalisierte Organismus in all seinen Teilen mittels der Zellen die Fähigkeit zur Reproduktion besitzt. Dr. G. W. Martin führt in einem Artikel zu diesem Thema aus, dass die lebendige Zelle in sich selbst die Fähigkeit besitze, den Akt des Lebens auszuführen. Eine dieser Kräfte der Vitalität besteht in der Fähigkeit zur Reproduktion.
Dies gilt für jeden einzelnen Teil des Körpers, sodass bei Degeneration in bestimmten Grenzen Regeneration möglich ist. Die Vitalität des Körpers wird von der normalen Anpassung all seiner Teile, der elementaren Zellen und der Zellgruppen bzw. Geweben und Organen bestimmt.
Diese Anpassung hängt ab von:
1. einer Ordnung, die vom Zentralen Nervensystem her aufgebaut wird;
2. den basalen Rohmaterialien der mittelbaren Prinzipien der Nahrung, die dem Körper angeboten und unter der Leitung der vegetativen Funktion des Nervensystems, insbesondere des vasomotorischen Systems, assimiliert werden;
3. der korrekten Beziehung der verschiedenen Teile der Struktur zueinander und zum gesamten Organismus, die durch den regulären sensomotorischen Apparat sowie durch das Vegetative Nervensystem aufgebaut wird;
4. die Korrelation der verschiedenen Funktionen, insbesondere im Kontext des Rhythmus von Gewebe und Organ.
Jedes Organ und Gewebe besitzt einen eigenen Rhythmus, der aus einem Zyklus von Veränderungen besteht. Und all diese Rhythmen sind koordiniert. Der Rhythmus jedes Organs und Gewebes hängt von der Trophizität, die vom Zentralen Nervensystem ausgeübt wird, und von der Tonizität ab, die vom vasomotorischen System abhängt. Alle Rhythmen werden durch die neuronale Kontrolle der Anpassung koordiniert. Obgleich jede andere Zelle im Körper, wie Dr. Martin schreibt, die Kraft des Lebens besitzt, sind alle Zellen den Nervenzellen untergeordnet und leisten ihnen stillschweigend Gefolgschaft. Können wir diese ganze Kette, die Kette der Gesundheit, durch die Nervenzelle beeinflussen? Sofern dies der Fall ist, sind unsere Methoden therapeutisch. Da jeder Teil des Körpers mit Nervenfasern versorgt ist, gibt es praktisch keinen Teil im Körper, welcher der Kontrolle der Nervenzellen entzogen ist. Alles besitzt entweder eine direkte oder eine indirekte Verbindung mit den Nervenzellen.
In der osteopathischen Arbeit gibt es drei Sachverhalte, die getan werden können, um Nervenzellen zu beeinflussen, das heißt, es gibt drei und nur drei große Heilmaßnahmen in der osteopathischen Pharmaköpie.
1. Korrektur einer Dislozierung. Diese Korrektur startet einen Impulsstrom durch das Mittel bzw. die Benutzung der artikulären Sinnesempfindungen vom Punkt der Korrektur aus. Diese artikulären Sinnesempfindungen haben ihren Ursprung in Muskulatur, Knochen, Ligamenten usf. Es gibt im Normalfall keinen Teil des Körpers, der nicht durch diese artikulären Sinnesempfindungen gekennzeichnet ist. Sofern die Korrektur stattfindet, ergibt sich ein Impulsstrom. Was wird aus diesem? Die Impulse verlaufen zum Sensorium und von dort werden sie von den Nervenzellen zum Organismus distribuiert; der geschwächte Teil empfängt dabei einen höheren Anteil, weil die Bahnen dorthin den geringsten Widerstand25 aufweisen.
2. Stimulation bzw. ein sich bewegender Druck wird über einem Weichteilgewebe wie einem Nerv oder Muskel ausgeübt, um eine Verstärkung im Strom der Nervenimpulse an und von einem besonderen Punkt aus zu starten. Der Impuls verläuft entlang des Nervs in beiden Richtungen – primär bis er diejenige zentrale Zelle erreicht, von welcher die Distribution in der angemessenen Weise stattfinden wird.
3. Hemmung durch das Mittel des stetigen Drucks auf ein Weichteilgewebe. Das Ziel besteht darin, einen übermäßigen Strom von Impulsen an einem besonderen Punkt zu blockieren, damit diese Impulse durch die zentralen Zellen angemessen zum Rest des Körpers distribuiert werden können, um Anpassung und Gleichgewicht sicherzustellen.
Auf diese Arten sprechen wir die Nervenzellen via vermittelnder Substanz an bzw. über jenen Teil, der angepasst, gehemmt oder stimuliert wird. Und so erlangen wir auf therapeutische Weise Kontrolle über das Nervensystem und den Organismus.
Darin besteht das Ideal der Therapie. Können wir es auf Typhusfieber anwenden? Das Prinzip besteht darin, die Kontrolle über das Nervensystems, insbesondere das vasomotorische System zu erreichen, das den Eingeweiden und den Lymphbahnen ihr Angebot verschafft, weil die primären Veränderungen in den Lymphelementen stattfinden.
Die Behandlung kann sein:
1. Präventiv. Prävention ist besser als Heilung. Während einer Epidemie können Maßnahmen ergriffen werden, um die Widerstandskraft zu stärken und befördern. Wasser und Milch sollten gekocht werden. Man sollte die Patienten isolieren und strenge Desinfektionsmaßnahmen ergreifen. Das Typhusfieber wird durch den Zustand des Patienten erschwert. Mithin sollte die Entlüftung vollkommen sein, um alle expiratorischen und exkretorischen Elemente aus