Gestrandet in Bern (1801–1802)
Zschokkes religiöse Bekehrung —— Begegnung mit Kleist —— Neue Pläne
Der Stecklikrieg —— Oberforst- und Bergrat —— Dichterblüten aus der Provinz —— Ein Blitz mit Folgen
Häuslichkeit —— Das Gerben von Ochsenhäuten —— Vereinsleben —— Freimaurerloge zur Brudertreue —— Vaterländische Kultur —— Fünf Halme in einem Ährenbündel —— Erziehung der republikanischen Jugend
Der Schweizerbote macht sich erneut auf den Weg —— Der Kalendermacher —— Isis, eine gelehrte Monatsschrift —— Miszellen für die neueste Weltkunde —— Stunden der Andacht —— Erheiterungen
Baierische Geschichten —— Bündner Geschichte zum zweiten —— Geschichten für das Schweizervolk —— Das Goldmacherdorf —— Vom Schuldenberg in den Wohlstand —— Die Blumenhalde
Der Aargau im Schicksalsjahr 1814 —— Zschokke im Grossen Rat —— Überlieferungen zur Geschichte unserer Zeit —— Restauration in der Schweiz —— Stimme in der Nacht —— Kampf wider die Zensur —— Herzog und Zschokke —— Die Volksseele kocht
Grossratsgefechte —— Gesandter der Tagsatzung —— Die Kirchenfrage als Prüfstein der Demokratie —— Volksbildung und Volksgesundheit —— Gelegenheitsarbeiten —— Klassische Stellen und Genfer Novellen
Im Reisefieber —— Allerlei Ehrungen —— Welt- und Gott-Anschauung —— Kämpferische Töne —— Häusliche Idylle —— Krankheit und Tod —— Epilog
Dank
Biografische Daten von Johann Heinrich Daniel Zschokke —— Zschokkes Mitgliedschaft in Gesellschaften; seine Ämter und Würden —— Anmerkungen —— Literaturverzeichnis —— Abkürzungen —— Bildnachweis —— Personenverzeichnis
VORWORT
1798–1848 ist die Zeit des Umbruchs von der Alten Eidgenossenschaft zur Gründung des Schweizerischen Bundesstaats. Sie führte von der Helvetik über die Mediationszeit, Restauration, Regeneration und den Sonderbundskrieg bis zur ersten Bundesverfassung der modernen Schweiz.
Der aus Magdeburg stammende Schriftsteller und Privatdozent für Theologie und Philosophie Heinrich Zschokke (1771–1848) hat dieses halbe Jahrhundert als Politiker und Staatsbeamter, als Schriftsteller und Erzieher, als Unternehmer und Briefeschreiber wie nur wenige andere beobachtet, interpretiert und mitgestaltet. Er wurde so zu einem Wegbereiter der modernen Schweiz. Drei Jahre vor der französischen Besetzung von 1798 kam er, 24 Jahre alt, in die Schweiz, stellte sich in den Dienst der jungen Helvetischen Republik, später des Kantons Aargau und des Aufbaus der künftigen, freiheitlichen und demokratischen Schweiz. Er erhielt zuerst das Bündner, dann das Schweizer Bürgerrecht in den fünf Gemeinden Malans, Aarau, Lausen (Ehrenbürger), Ueken und Beromünster; später wurde er zudem Ehrenbürger von Magdeburg. Gestorben ist er am 27. Juni 1848, am Tag an dem die eidgenössische Tagsatzung die Bundesverfassung beschlossen hat. Zur Zeit seines Todes war er im deutschen Sprachraum – und darüber hinaus – einer der meistgelesenen Autoren.
DER WEG ZUR BIOGRAFIE
Zur 150. Wiederkehr des Todestags von Heinrich Zschokke versammelten sich in seinem ehemaligen Wohnsitz, der «Blumenhalde» in Aarau, zahlreiche Familienangehörige sowie an seinem Werk Interessierte. Unter der Führung von Markus Kutter und Andres Zschokke entsprang aus den Folgearbeiten zuerst die Idee einer Zschokke-Gesellschaft und später diejenige einer Zschokke-Biografie. Bis dahin lag die Zschokke-Forschung hauptsächlich in den Händen der Schweizer Germanisten Rémy Charbon (Genf und Freiburg) und Robert Hinderling (Bayreuth). Sie schien mit dem Ende der Nationalfonds-Finanzierung 2005 zu stagnieren. Es galt, den damaligen Projektleiter Dr. Werner Ort für eine Fortsetzung zu gewinnen.
Dieselben Kreise haben deshalb am 10. März 2000 in der «Blumenhalde» die Heinrich-Zschokke-Gesellschaft (HZG) gegründet. Sie hat mit einem Mitgliederbestand von nun über 100 Personen sowie einem engagierten Vorstand zusammen mit Werner Ort die Zschokke-Forschung und das «Unternehmen Biografie» über mehr als ein Dutzend Jahre vorangetrieben. Zunächst galt es, Tritt zu fassen. Mit den «Zschokke-Briefen» und den Berichterstattungen von Werner Ort vorab an den Generalversammlungen wurden die Mitglieder und weitere besonders Interessierte regelmässig in die Arbeiten miteinbezogen. Aus den sehr zahlreichen Briefen Zschokkes gab Werner Ort 2001 das Werk «‹Guten Morgen Lieber!› Der Briefwechsel Heinrich Zschokkes mit seinem Verleger Sauerländer» heraus. Zum Jubiläum «200 Jahre Kanton Aargau in der Eidgenossenschaft» wagte die HZG eine weitere Etappe auf dem Weg zur Biografie und gab das von Werner Ort verfasste Buch «Der modernen Schweiz entgegen – Heinrich Zschokke prägt den Aargau» heraus.
Die Generalversammlung der HZG beauftragte am 21. Juni 2003 den Vorstand, das Projekt einer Biografie Heinrich Zschokkes an die Hand zu nehmen, das heisst, die organisatorischen und finanziellen Voraussetzungen dafür zu schaffen. Ziel war es, ein möglichst umfassendes, gründliches, quellenbasiertes und gut lesbares Werk zu präsentieren. Der Historiker und Ökonom Werner Ort übernahm diese Aufgabe. In engem und regelmässigem Kontakt mit dem Vorstand widmete er sich den inhaltlichen Vorbereitungen. Dazu gehörten Vorträge und Publikationen, Archivstudien und Reisen an die entsprechenden Orte in Deutschland und in der Schweiz. Die HZG traf sich mehrfach mit Partnerorganisationen aus Zschokkes Herkunftsstadt Magdeburg. Je einmal nahmen die Stadtoberhäupter Dr. Marcel Guignard, Aarau, und Dr. Lutz Trümper, Magdeburg, an solchen Begegnungen teil. Besondere Höhepunkte bildeten die Zschokke-Symposien in Aarau und Magdeburg. Sie führten Zschokke-Forscher und -Interessierte aus der Schweiz und Deutschland zusammen. Werner Ort hat eine reiche Sammlung von Quellen zusammengetragen; die HZG hat