Jörg Seiler

Aussöhnung im Konflikt


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      75 Papst Johannes Paul II., Grußwort auf dem Flughafen Köln-Bonn am 15. November 1980, in: Papst Johannes Paul II. in Deutschland (wie Anm. 74), 12-15, hier 13.

      76 Papst Johannes Paul II., Ansprache beim Empfang des Bundespräsidenten im Schloss Augustusburg, Brühl, am 15. November 1980, in: Papst Johannes Paul II. in Deutschland (wie Anm. 74), 39-44, hier 40f.

      77 Papst Johannes Paul II., Abschiedswort auf dem Flughafen München-Riem am 19. November 1980, in: Papst Johannes Paul II. in Deutschland (wie Anm. 74), 200-205, hier 202.

      78 Zitiert nach: M. Albus u.a. (Hg.), Ein Freund zu Besuch. Papst Johannes Paul II. in Deutschland. Tagebuch einer Reise, Aschaffenburg 1980, 78. Vgl. auch die etwas abweichende Übersetzung der in polnischer Sprache gehaltenen Ansprache in: Papst Johannes Paul II., Ansprache an Vertreter der Polen in Deutschland auf dem Domplatz in Mainz am 16. November 1980, in: Papst Johannes Paul II. in Deutschland (wie Anm. 74), 70-74, hier 72f.

      79 Papst Johannes Paul II., Abschiedswort auf dem Flughafen München-Riem am 19. November 1980, in: Papst Johannes Paul II. in Deutschland (wie Anm. 74), 202.

      80 J. Homeyer, Der lange Weg der Versöhnung. Ansprache beim Festakt zum 40. Jahrestag des Briefwechsels von 1965, in: Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz 21.09.2005, 7. Von den 90,52 Millionen DM im Jahr 1982 kamen 80,43% aus Spenden, 18,27 % aus öffentlichen Mitteln und 1,3% aus dem kirchlichen Haushalt.

      81 Herder Korrespondenz 1985, 528.

      82 H. Maier, Polen und Deutsche im Gespräch. Ein Fazit aus 30 Jahren, in: Pressestelle der Deutschen Bischofskonferenz (Hg.), Deutschland und Polen. Kirche im Dienst der Versöhnung, Bonn 1996, 27, 30. Vgl. dazu die KSZE-Konferenz und die Reden bei den Polen-Besuchen von Johannes Paul II.

      83 H. Maier, Polen und Deutsche (wie Anm. 82), 30.

      84 Das Geschenk der Versöhnung weitergeben. Gemeinsames Wort der polnischen und der deutschen Bischöfe aus Anlass des 30. Jahrestags des Austausches der Versöhnungsbotschaften 1965, Punkt 7, in: Pressestelle der Deutschen Bischofskonferenz (Hg.), Deutschland und Polen (wie Anm. 82), 8.

      85 J. Höffner, Erneuerung Europas im Geist Christi. Einführung bei der polnisch-deutschen Eucharistiefeier in Santa Maria in Trastevere am 7. Dezember 1985, in: L’Osservatore Romano, Deutsche Ausgabe 13.12.1985, 11.

      86 Ebd.

      87 Pater Maximilian Maria Kolbe (gebürtig Raimund Kolbe) (1894-1941) wuchs in einer einfachen Arbeiterfamilie auf und trat 1910 in den Orden der Minderen Brüder ein, wo er den Ordensnamen Maximilian Maria annahm. 1918 wurde Maximilian Kolbe in Rom zum Priester geweiht. Pater Kolbe gründete zusammen mit anderen Franziskanern die katholische Organisation Militia Immaculatae, die nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ein eigenes Missionszentrum erbaute: Niepokalanów vor den Toren Warschaus. Im Dezember 1939 wurde Pater Kolbe mit vierzig Ordensbrüdern von der Gestapo verhaftet, aber bald wieder auf freien Fuß gesetzt. Im Februar 1941 wurde er erneut festgenommen, weil er in Niepokalanów 2.300 Juden und anderen Flüchtlingen Zuflucht gewährte. Er wurde schließlich in das KZ Auschwitz-Birkenau verlegt, wo er weiter als Priester und Seelsorger wirkte. Am 29. Juli 1941 wurden Männer als Vergeltungsmaßnahme für die nur vermutete Flucht eines anderen Häftlings zur Ermordung aussortiert. Als einer der Männer in lautes Wehklagen um sich und seine Familie ausbrach, bat Pater Kolbe den Kommandanten darum, dessen Platz einnehmen zu dürfen, und wurde am 31. Juli 1941 in den berüchtigten „Hungerbunker“ gesperrt. Am 14. August wurden Pater Kolbe und drei andere Verurteilte, die noch nicht verhungert waren, durch Phenolspritzen ermordet.

      88 Grußwort von Kardinal Höffner an Papst Johannes Paul II. Homilie bei der Seligsprechung von Edith Stein im Stadion Köln-Müngersdorf am 1. Mai 1987, in: Predigten und Ansprachen von Papst Johannes Paul II. bei seinem zweiten Pastoralbesuch in Deutschland sowie Begrüßungsworte und Reden, die an den Heiligen Vater gerichtet wurden. 30. April bis 4. Mai 1987 (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 77), Bonn 1987, 22f., hier 23.

      89 EAM KDA 43/1966, 7. Notiz über das Gespräch vom 14./15. April 1960.

      90 EAM KDA 43/1966 (Auseinandersetzung mit dem Kommunismus), 11f.

      91 Der Text ist abgedruckt bei W. Nigg, Maximilian Kolbe. Der Märtyrer von Auschwitz, Freiburg u.a. 31983, 84f.

      92 EAM KDA Konzilsakten 0710-8,1.

      93 EAM KDA Konzilsakten 0710-10,1.

      94 Vgl. A. Stempin, Das Maximilian-Kolbe-Werk (wie Anm. 17).

      95 Die Ansprache vom 5. Oktober 1971 ist abgedruckt in: W. Nigg, Kolbe (wie Anm. 91), 88-90.

      96 K. Wojtyła, Unser gemeinsamer Weg. (wie Anm. 64), 51.

      97 J. Höffner, Gebet in der Todeszelle Maximilian Kolbes, in: Pressestelle der Deutschen Bischofskonferenz (Hg.), Deutschland und Polen (wie Anm. 82), 75.

      98 Ebd., 76.

      99 Erklärung polnischer und deutscher Katholiken zum 1. September 1989, in: Pressestelle der Deutschen Bischofskonferenz (Hg.), Deutschland und Polen (wie Anm. 82), 78.

      100 Ebd., 76.

      101 Abschlusserklärung des Bischoftreffens in Gnesen (20.-22. November 1990), in: Pressestelle der Deutschen Bischofskonferenz (Hg.), Deutschland und Polen (wie Anm. 82), 80.

      102 Gemeinsame Erklärung aus Anlass des 40. Jahrestages des Briefwechsels von 1965, Fulda 21.9.2005. (http://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/dossiers_2015/2005-09-21_40.Jahrestag-Briefwechsel-Gemeinsame-Erklaerung.pdf)

      103 Ebd.

      104 Ebd.

      105 Ebd.

      VON DER LANGLEBIGKEIT EINER LEGENDE

       Severin Gawlitta

      Große und bedeutsame Ereignisse, die zugleich historische Wendepunkte markieren, scheinen dafür prädestiniert zu sein, dass ihnen Zufälligkeiten und/oder (un)glückliche Fügungen anhaften. Sie äußern sich meist in Anekdoten oder Anekdötchen sowie in bisweilen amüsanten Erlebnissen vom Rande des Geschehens, die der breiten Öffentlichkeit sonst verborgen geblieben wären, wenn nicht die Bedeutungsschwere der historischen Begebenheit sie ausgeleuchtet hätte. Erst im Nachgang bekannt – meist verbal durch Zeitzeugen kolportiert – erhellen sie und komplettieren sie nicht nur die Hintergrundkulissen, sondern heften dem außergewöhnlichen geschichtlichen Faktum eine alltäglichgewöhnliche und nicht selten eine banale zwischenmenschliche Note an, an der das geschichtsträchtige Momentum letztlich (oder gewiss) auch hätte scheitern bzw. ohne diese nicht hätte erfolgreich sein können. Damit ist zugleich angezeigt, dass diese Begleitgeschichten gern aufgebauscht, ausgemalt und durch frei erfundene ‚Abweichungen‘ in ihrer Relevanz überschätzt und überbewertet werden. Sie entwickeln ein Eigenleben und erfreuen sich vor allem populärwissenschaftlicher Beliebtheit; und weil ihre Authentizität kaum hinterfragt wird, entfalten sie eine überaus lange Lebensdauer.

      Der Briefwechsel zwischen den polnischen und deutschen Bischöfen von 1965 bildet ein historisches Ereignis, dem ebensolche Anekdoten anhaften. Der Austausch der bischöflichen Versöhnungsbotschaften gehört inzwischen zum festen Bestandteil des historischen Kanons der deutsch-polnischen Beziehungen und gilt als einer der wichtigsten Impulse im Prozess der Verständigung und als entscheidender Anstoß zum Dialog zwischen den beiden Nachbarn. Neben der Ostpolitik Willy Brandts, die für den politischen Aspekt der Annäherung steht, symbolisiert der Briefwechsel der katholischen Bischöfe die Zusammenarbeit gesellschaftlicher, vor allem kirchlicher Kreise, ohne die die schnellen Fortschritte im deutsch-polnischen Verhältnis