das, was ihr das letzte Mal in der Gruppe erlebt habt, in eurem Alltag nachgewirkt?
• Was ist seit unserem letzten Treffen passiert, das ihr den anderen und mir mitteilen wollt?
• Gibt es etwas, das für euch noch offen geblieben ist, das euch noch nachhaltig beschäftigt hat?
• Und natürlich auf diesem Hintergrund: Was ist euer Anliegen heute Abend in dieser Gruppe?
Für die Abschlussrunde eines jeden Treffens ist es für die Teilnehmer hilfreich zu formulieren:
– was ihnen wichtig war.
– was sie bewegt und berührt hat.
– was sie inspiriert und ihnen gut getan hat.
– was ihnen vielleicht auch nicht gefallen hat.
– was sie auf irgendeine Weise unangenehm berührt oder unzufrieden gemacht hat.
– ob das Anliegen, mit dem sie heute Abend in die Gruppe kamen, erfüllt wurde.
– was sie eventuell als Hausaufgabe mitnehmen wollen, etwas, das sie in ihrem Alltag ausprobieren wollen oder auf das sie bewusst ihre Aufmerksamkeit lenken wollen.
Meine Erfahrung als Gruppenleiterin ist, dass im Anfangsstadium einer Gruppe ihre Teilnehmer oftmals gegen eine Kontinuität der Gruppenerfahrung arbeiten und auch wenig Interesse am Transfer ihrer Erfahrungen in ihren Alltag haben. Dadurch entsteht leicht eine scheinbar zusammenhangslose Reihe von separaten Gruppenepisoden, die zunächst im luftleeren Raum zu schweben scheinen. Wie eine Oase in der Wüste, die sich allerdings beim Näherkommen als Fata Morgana entpuppen wird.
Begünstigt wird diese Gruppenkultur durch eine (häufig falsch verstandene) Betonung des Hier-und-Jetzt-Prinzips, eine der wesentlichen Merkmale der Gestalttherapie. Vielleicht sind wir in unserer Kultur auch so sehr an eine Fragmentierung unserer Erfahrung gewöhnt, dass ein Gewahrsein für unser gesamtes Dasein mit all ihren Brüchen und zum Teil widersprüchlichen Anforderungen uns fremd ist, Unwohlsein und damit Widerstand erzeugt.
In der Gestaltarbeit gilt es, die Integrationsfähigkeit unserer vielfältigen Erfahrungen zu fördern. Für Alina würde das bedeuten, dass sie aufgrund ihrer neuen Erfahrungen in der Gruppe testen kann, ob sie sich auch in ihrem Beruf und ihrem Privatleben mehr Gehör für ihre Bedürfnisse verschaffen kann. Sie wird dabei die Entdeckung machen, dass sie je nach Kontext unterschiedlich vorgehen und ihre Kontaktfähigkeit noch weiter differenzieren muss. Auch hierfür kann sie zunächst die Gruppe nutzen (vgl. Kapitel «Das kreative Potenzial der Gruppe nutzen«).
Zum Abschluss möchte ich noch betonen, dass es sich bei meinen Ausführungen um einen idealtypischen Verlauf des Gruppengeschehens handelt. Die einzelnen Phasen sind nie so klar voneinander abgetrennt, noch befolgen sie immer die beschriebene Reihenfolge. Sie bedingen sich gegenseitig und werden immer wieder aufs Neue durchlaufen.
Diese Landkarte dient mir auch zur Orientierung, wenn Gruppenteilnehmer auf der Stelle treten und sich nicht verändern. Mit ihrer Hilfe kann ich überprüfen, wo ich vom Weg abgekommen bin und was ich übersehen oder übersprungen habe.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.