Группа авторов

Die Rede von Jesus Christus als Glaubensaussage


Скачать книгу

       31

      Vgl. dazu K.-W. NIEBUHR, Identität und Interaktion. Zur Situation paulinischer Gemeinden im Ausstrahlungsfeld des Diasporajudentums, in: J. Mehlhausen (Hg.), Pluralismus und Identität, VWGTh 8, Gütersloh 1995, 339–359; DERS., Offene Fragen zur Gesetzespraxis bei Paulus und seinen Gemeinden (Sabbat, Speisegebote, Beschneidung), BThZ 25 (2008), 16–51.

       32

      So die Bewegung Markions und andere, herkömmlicherweise der so genannten Gnosis zugeordnete Gruppen. Zu den Anfängen dieses Prozesses vgl. U. SCHNELLE, Die ersten 100 Jahre des Christentums 30–130 n. Chr. Die Entstehungsgeschichte einer Weltreligion, UTB 4411, Göttingen 2015, 540–559; HURTADO, Lord Jesus Christ (s.Anm. 18), 487–561; J. D.G. DUNN, Neither Jew nor Greek. A Contested Identity, Christianity in the Making 3, Grand Rapids 2015, 472–488.

       33

      Die von M. MEISER, Galater, NTP 9, Göttingen 2007, 179–189, zusammengetragenen Zeugnisse zur Rezeption von Gal 4,4 in der altkirchlichen Theologiegeschichte zeigen, dass die Stelle nicht bloß zur Abwehr adoptianischer Positionen im Zuge der christologischen Bekenntnisentwicklung herangezogen werden konnte, sondern auch zur Auseinandersetzung mit »Gnostikern«: »In der antihäretischen Literatur der Jahrzehnte um 200 n. Chr. sichert Gal 4,4a die Einheit der beiden Testamente gegen Gnostiker genauso wie gegen die Bestreitung des Christusereignisses durch die Juden […] Heilsgeschichtliche und christologische Interessen bestimmen die Rezeption der Stelle ab dem 3. Jahrhundert« (a.a.O., 179f.).

       34

      Eine gelegentlich ins Spiel gebrachte angeblich »unchristologische« und nicht durch das Osterbekenntnis geprägte »Q-Gemeinde« lässt sich aus der synoptischen Überlieferung schwerlich methodisch nachvollziehbar rekonstruieren und ist m.E. eine Chimäre.

       35

      Zur viel diskutierten Frage der Kenntnis von Jesus-Überlieferung bei Paulus vgl. zuletzt C. JACOBI, Jesusüberlieferung bei Paulus. Analogien zwischen echten Paulusbriefen und den synoptischen Evangelien, BZNW 213, Berlin/Boston 2015; A. LINDEMANN, Paulus und die Jesustradition, in: DERS., Glauben, Handeln, Verstehen. Studien zur Auslegung des Neuen Testaments II, WUNT 282, Tübingen 2011, 73–115, sowie J. SCHRÖTER, Das Verhältnis zum irdischen Jesus und zur Jesusüberlieferung, in: Horn, Paulus Handbuch (s.Anm. 17), 279–285; F. HOLZBRECHER, Paulus und der historische Jesus. Darstellung und Analyse der bisherigen Forschungsgeschichte, TANZ 48, Tübingen/Basel 2007; D. HÄUSSER, Christusbekenntnis und Jesusüberlieferung bei Paulus, WUNT II/210, Tübingen 2006; R. RIESNER, Paulus und die Jesus-Überlieferung, in: J. Ådna u.a. (Hg.), Evangelium – Schriftauslegung – Kirche (FS P. Stuhlmacher), Göttingen 1997, 347–365; T. HOLTZ, Paul and the Oral Gospel Tradition, in: DERS., Exegetische und theologische Studien. Gesammelte Aufsätze I., hg. v. K.-W. Niebuhr, ABG 34, Leipzig 2010, 97–108; DERS., Jesus-Überlieferung und Briefliteratur. Zur Frage des Ortes der Jesus-Überlieferung in der frühen Gemeinde, in: DERS., Geschichte und Theologie des Urchristentums (s.Anm. 25), 17–30.

       36

      Der Sache nach entspricht das der auf frühe Gemeindeüberlieferung zurückgehenden Aussage in Röm 1,3f.

       37

      Die Luther-Übersetzung verdeckt das leider (»geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan«), ebenso die Zürcher Übersetzung (»zur Welt gebracht von einer Frau und dem Gesetz unterstellt«) und die Einheitsübersetzung (»geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt«); anders dagegen die Elberfelder Übersetzung (»geboren von einer Frau, geboren unter Gesetz«).

       38

      Leicht differenziert wird die Aussage durch die unterschiedlichen Präpositionen, vgl. H.D. BETZ, Der Galaterbrief. Ein Kommentar zum Brief des Apostels Paulus an die Gemeinden in Galatien, aus dem Amerikanischen v. S. Ann, München 1988, 361: »Der Ausdruck γίvεσθαι ἐκ bezieht sich auf die Geburt eines Menschen ›aus‹ einer menschlichen Mutter, während γίvεσθαι ὑπό die Bedingungen der menschlichen Existenz beschreibt.«

       39

      Gen 1,3; Joh 1,3; vgl. auch Mk 2,23.

       40

      So auch in Joh 1,3.

       41

      Darauf verweist nicht zuletzt der Ausdruck »Fülle der Zeit« (τὸ πλήρωμα τοῦ χρόνου), vgl. BETZ, Galaterbrief (s.Anm. 38), 360f.: »Die Wendung ›die Erfüllung der Zeit‹ findet sich nur hier bei Paulus, gehört aber zur jüdischen und christlichen eschatologischen Sprache.«

       42

      Man beachte das zweimalige ἵνα in 4,5. Zur Struktur der Aussage vgl. die gründliche Analyse bei H. LÖHR, Factum ex muliere (Gal 4,4–5). Zu einer These Daniel Boyarins und zur Frage einer adoptianischen Christologie bei Paulus, in: M. Bär u.a. (Hg.), König und Priester. Facetten neutestamentlicher Christologie (FS C.-P. März), EThS 44, Würzburg 2012, 191–206, bes. 193–199.

       43

      Vgl. dazu V. RABENS, The Holy Spirit and Ethics in Paul. Transformation and Empowering for Religious-Ethical Life, WUNT II/283, Tübingen 22013, 216–219, der unter Verweis auf die verwandte Textpassage Röm 8,15f. feststellt: »υἱοθεσία […] is best translated as ›adoption as sons‹ […] it characterizes the very essence of Christian existence« (218).

       44

      Der Grundgedanke von Gal 4,4–7 entspricht ganz der Argumentation in Röm 1–3 (vgl. bes. 1,16f.; 3,28–30; s.a. 11,13f.28–32). Vgl. dazu K.-W. NIEBUHR, Menschenbild, Gottesverständnis und Ethik. Zwei paulinische Argumentationen (Röm 1,18–2,29; 8,1–30), in: M. Konradt/E. Schläpfer (Hg.), Anthropologie und Ethik im Frühjudentum und im Neuen Testament. Wechselseitige Wahrnehmungen. Internationales Symposium in Verbindung mit dem Projekt Corpus Judaeo-Hellenisticum Novi Testamenti (CJHNT) 17.–20. Mai 2012, Heidelberg, WUNT 322, Tübingen 2014, 139–161, bes. 147–154.

       45

      Phil 3,5f., (bes. V. 6: κατὰ δικαιοσύνην τὴν ἐν νόμῳ γενόμενος ἄμεμπτος (»gemäß der Gerechtigkeit im Gesetz untadelig geworden«); vgl. dazu K.-W. NIEBUHR, Heidenapostel aus Israel. Die jüdische Identität des Paulus nach ihrer Darstellung in seinen Briefen, WUNT 62, Tübingen 1992, 79–111.

       46

      Vgl. zur christologischen Bedeutung von Gal 4,4 im Zusammenhang weiterer paulinischer Aussagen zur Sendung des Messias Jesus durch Gott M. HENGEL, Präexistenz bei Paulus, in: DERS., Paulus und Jakobus. Kleine Schriften III, WUNT 141, Tübingen 2002, 262–301, bes. 284–286.

       47

      »Dass