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Einführung in die Publizistikwissenschaft


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1. SomeoneKommunikator-/Publikumsforschung2. Perceives an EventWahrnehmungsforschung3. and ReactsNachrichtenwertanalyse4. in a SituationKontext-/Situationsanalyse5. through some MediaMedienanalyse6. to Make Available MaterialsProduktionsforschung7. in some FormStil-/Mittelanalyse8. and ContextKommunikationsumfeld9. Conveying ContentInhaltsanalyse10. of some ConsequenceWirkungsforschung

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      Quelle: Gerbner 1956: 175

      Bewertung

      Im Gegensatz zur Lasswell-Formel bzw. zur Informationstheorie von Shannon und Weaver ist das Gerbner-Modell komplexer und dynamischer. Es werden Unterschiede zwischen perzipiertem (primäre Wirklichkeit), kommuniziertem (sekundäre Realität bzw. Medienwirklichkeit) und rezipiertem Ereignis (soziale Realität), die mehr oder weniger voneinander abweichen können, ins Zentrum gerückt. Kommunikation wird durch die Verknüpfung von S (Form) und E (Content) in materiellen Zeichen möglich.

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      Differenzierungen des Grundmodells nach Bentele und Beck

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      Quelle: Bentele/Beck 1994: 23

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      1. Keine Kommunikation: Trotz intentionaler Abgabe von Information wird diese vom Empfänger nicht beachtet.

      Vier basale Kommunikationssituationen

      2. Man kann nicht nicht kommunizieren: Der Sender intendiert mit seinem Verhalten zwar keine Kommunikation, aber selbst ein Schweigen kann vom Interaktionspartner als „Kommunikation“ fehlinterpretiert werden (Watzlawick/Beavin/Jackson 1981).

      3. Informationsübermittlung gleich Kommunikation: Eine intendiert angegebene Information wird vom Empfänger aufgenommen und zumindest minimal verstanden. Dies wird häufig schon als Kommunikation bezeichnet, z. B. im Modell von Shannon und Weaver (1949).

      4. Kommunikation als zweiseitiger Informationsaustausch: Der Empfänger nimmt das Signal nicht nur auf und versteht es, sondern gibt sogar ein Feedback als Rückkoppelung an den Sender. Erst so hat dieser die Möglichkeit abzuschätzen, ob seine Information auch „richtig“ verstanden worden ist.

      Die bis jetzt präsentierten und diskutierten Modelle beziehen sich auf menschliche Kommunikation ganz allgemein. Sie lassen sich zwar auch auf den Prozess der Massenkommunikation anwenden, thematisieren jedoch das spezifische der medienvermittelten öffentlichen Kommunikation nicht oder nur am Rande.

      5 Massenkommunikation

      5.1 Klassifikation von Kommunikationstypen

      Von der personalen zur Massenkommunikation

      Bislang war nur von der Kommunikation an sich die Rede. In einem weiteren Schritt soll darauf hingewiesen werden, dass es vielfältigste Formen der Kommunikation gibt–wie ein Gespräch zwischen zwei Menschen, ein Telefonanruf, eine Rede vor Publikum etc. Diese Vielfalt hat in der Publizistikwissenschaft zu mannigfaltigen Klassifikationen geführt, die Kommunikationsphänomene aufgrund je anderer Aspekte zu gruppieren versuchen.

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      Eindimensionale Klassifikationen:

      Anzahl Teilnehmer

      Unterschiedliche Codes

      Kommunikationsphänomene können nach den unterschiedlichen Teilnehmern an Kommunikationsprozessen klassifiziert werden: ein Mensch, viele Menschen, Tier, Maschine oder Systeme. Kombiniert man diese, so ergeben sich unterschiedlichste Formen der Kommunikation, wie z. B. Kommunikation zwischen Mensch und Maschine. Es gibt aber auch Klassifikationen aufgrund der Codes, wobei unter verbaler Kommunikation alle sprachlichen Formen des Sprechens zusammengefasst werden. Demgegenüber basiert die nonverbale Kommunikation auf nicht sprachlich artikulierten Zeichen, wie Gesten, Mimik oder Symbolen.

      Mehrdimensionale Klassifikationen:

      Intrapersonale, interpersonale, Massenkommunikation

      Weite Verbreitung hat ein Schema von Gerhard Maletzke (1963) gefunden, das Kommunikationsformen mehrdimensional, aufgrund von Unterschieden im Medium, in der Wechselseitigkeit, im Grad der Öffentlichkeit und der Präsenz des Publikums klassifiziert. Die Kombination dieser vier polaren Dimensionen ergibt 16 verschiedene Kommunikationsformen. Neben der intrapersonalen Kommunikation (Selbstwahrnehmung, Selbstgespräch, innerer Monolog) steht die interpersonale Kommunikation (Gespräch) in der „face-to-face“-Situation an erster Stelle. Dem entgegengesetzt ist die Massenkommunikation.

      Abbildung 5: Mehrdimensionale Taxonomie der Kommunikation nach Maletzke

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      Quelle: eigene Darstellung

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      Massenkommunikation:

      Maletzke (1963: 32) definiert Massenkommunikation als „jene Form der Kommunikation, bei der Aussagen öffentlich, durch technische Verbreitungsmittel, indirekt und einseitig an ein disperses Publikum vermittelt werden“.

      „Öffentlich“ meint, dass die Kommunikation allgemein und potenziell für jeden zugänglich ist. „Indirekt“ bezieht sich auf die dazwischengeschalteten Kommunikationsmittel. „Einseitig“ bedeutet, dass in der Kommunikationssituation nur wenig Feedback möglich ist und eine starre Rollenteilung zwischen Kommunikator und Rezipient besteht. Die „technischen Verbreitungsmittel“ verweisen auf Medien wie Radio, Tonträger, TV, Film, Buch, Presse etc. Und „disperses Publikum“ meint, dass die Empfänger der Botschaften eine räumlich und zeitlich verstreute Vielzahl von Personen sind.

      Neue Medien–Online-Kommunikation:

      Grenzverwischung zwischen interpersonaler und Massenkommunikation

      Neue Medien (Kabel-TV, Multimedia, Computerspiele, Internet) führten ab Mitte der 1980er-Jahre zu einer stärkeren Ökonomisierung, Internationalisierung und Beschleunigung der Medienproduktion, zur quantitativen Erweiterung des Medienangebots, zu einer stärker zielgruppenorientierten Kommunikation und zur Grenzaufhebung zwischen Print-, AV-Medien und Internet (Medienverbund bzw. Medienkonvergenz) (vgl. Beitrag Medieninhalt im Wandel, i. d. B.). Mit ihren neuartigen Möglichkeiten für Feedback bzw. Interaktivität beginnen sich zudem die Grenzen zwischen personaler und Massenkommunikation zu verwischen. Diese Tendenzen legen zusätzliche Klassifikationskriterien nahe: die Anzahl der Kommunikationspartner (wenige vs. viele),