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Gender@Wissen


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im Zeichen der Kohärenz stehen. Ergänzend zu ihren Leistungen identitätsstiftender Verknüpfung lassen sich auch die offenen Fäden und Mehrdeutigkeiten von Erzählungen akzentuieren – ganz besonders im Hinblick auf die Erzählexperimente post / moderner Literatur. Entscheidend aber ist die Frage, ob bzw. in welchem Maße das Subjekt der Theorie (und politischen Praxis) weiterhin als kohärentes und kontinuierliches gedacht werden muss.61 Inwieweit stimmt es, dass Handlungsfähigkeit Kohärenz erfordert, inwieweit ist diese Annahme einfach der philosophischen Tradition verpflichtet, die beide verbindet? Und, andersherum gefragt: Inwieweit muss das Kohärenzparadigma relativiert werden, damit wir die Komplexität unserer Selbstwahrnehmungen und Zugehörigkeiten gedanklich fassen können?

      • Letztere Überlegung bildet den Ausgangspunkt zahlreicher neuerer Überlegungen zu ,Identitäten‘. Ein Großteil von ihnen ist nicht im Rahmen der Geschlechterforschung selbst, sondern in angrenzenden Feldern entwickelt worden, doch – wie z. B. Butlers Bezugnahme auf Spivaks postkoloniale Theorie zeigt – auf vielfältige Weise in Dialog mit dieser getreten und für sie produktiv gemacht worden. Im gegebenen Rahmen kann nur schlagwortartig auf einzelne dieser Überlegungen verwiesen werden: