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91 Verwiesen werden kann hier auf das Graduiertenkolleg „Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse. Dimension von Erfahrung“, das an der Universität Kassel angesiedelt ist, und auf das Forschungsprojekt „Genealogie“ am Zentrum für Literaturforschung in Berlin.
Identität
Claudia Breger
Einleitung
Der Begriff der Identität ist aus dem lateinischen idem: „(ein und) derselbe / dasselbe“ abgeleitet. Meyers Großes Taschenlexikon definiert ihn allgemein als „vollkommene Gleichheit oder Übereinstimmung (in Bezug auf Dinge oder Personen); Wesensgleichheit“, „Echtheit“ einer Person.1 Entwickelt worden ist der Begriff zunächst in der antiken Logik, deren Rezeption in der neuzeitlichen Philosophie ihn in die Wissenschaft der Moderne hineingetragen hat. Hier allerdings hat sich die Bedeutung des Begriffes im Laufe der Zeit verschoben: In der aktuellen Diskussion lässt sich Identität vielleicht am besten als Antwort auf die Fragen ,wer bin Ich? Wer sind Wir?‘ beschreiben. Dabei geht es nicht um die „absolute Selbstgleichheit“ der Logik, sondern um die Herstellung von Kohärenz, sei es historisch bzw. biographisch (als Kontinuität, Gedächtnis etc.) oder horizontal (als Konsistenz des Ich bzw. sozialer Zusammenhang).2 In diesem Sinne lässt sich die Frage der Identität als zentrale, wenn nicht die zentrale Problematik der neuen Frauenbewegung und der aus ihr hervorgegangenen Geschlechterforschung beschreiben. Denn einerseits funktioniert Identität hier als grundlegender Bezugspunkt politischer Aktivität wie wissenschaftlicher Arbeit: Wer / was sind die Frauen und Männer, um die es geht? Andererseits aber ist Identität in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als immer schon problematische, als Medium von Herrschaft und Gewalt diskutiert worden. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts allerdings lässt sich konstatieren, dass Identität aktueller denn je zu sein scheint. Dass sich das Wort „in unserer Alltagssprache geradezu epidemisch ausgebreitet“ hat,3 kann im Hinblick auf die (wissenschaftliche wie politische) Kritik des Konzepts in den letzten Jahrzehnten als [<< 55] backlash erscheinen: In Reaktion auf die umfassenden Verunsicherungen von Identität durch ,Postmoderne‘, Feminismus, Migration und Globalisierung sind individuelle wie kollektive Identitäten augenscheinlich wieder dringlich gefragt, nicht zuletzt in den ,alten‘ Formen z. B. ,starker‘ Männlichkeit oder nationalen Gedächtnisses.