der Große, Regula pastoralis, übersetzt und eingeleitet von Georg Kubis, Leipzig 1986, 15. Auf die Notwendigkeit einer seelsorglichen Differenzierung nach Analogie ärztlicher Diagnostik und Therapie hatte schon Gregor von Nyssa hingewiesen, vgl. dazu den bei Bonhoeffer, Thomas, a.a.O., 129–140 zitierten Brief an Letoios nebst Einleitung und Kommentar. Dort heißt es wörtlich: „Denn wie in der Medizin zwar das Ziel immer dasselbe ist, nämlich dass der Kranke gesund wird, die Art der Behandlung jedoch je nach Krankheit verschieden, so auch bei der seelischen Erkrankung: Auch hier gibt es vielerlei Leiden und deshalb auch vielerlei therapeutische Bemühungen.“ (130).
55Gregor der Große, a.a.O., 16.
56A.a.O., 32f.
57A.a.O., 119.
58A.a.O., 183.
59Angenendt, a.a.O., 444.
60Vgl. dazu vor allem: Ebeling, Gerhard: Luthers Seelsorge. Theologie in der Vielfalt der Lebenssituationen an seinen Briefen dargestellt, Tübingen 1997; ders.: Luthers Gebrauch der Wortfamilie „Seelsorge“, in: Luther-Jahrbuch 61, 1994, 7–44.
61Zum Trostbegriff vgl.: Schneider-Harpprecht, Christoph: Trost in der Seelsorge, Stuttgart 1989; Weymann, Volker: Trost? Orientierungsversuch zur Seelsorge, Zürich 1989.
62Möller, Christian: Martin Luther, in: ders.: (Hg.): Geschichte der Seelsorge in Einzelporträts, Bd. 2, Göttingen 1995, 25–44, 25; zur Darstellung der Seelsorge Luthers vgl. ferner: Schütz, Werner: Seelsorge, Gütersloh 1977, 10ff.
63Evangelisches Gesangbuch Nr. 341, Vers 3.
64Leppin, Volker: „Ich hab all mein Ding von Doktor Staupitz“. Johannes von Staupitz als Geistlicher Begleiter in Luthers reformatorischer Entwicklung, in: Greiner, Dorothea (Hg.): Wenn die Seele zu atmen beginnt…, Leizig 22007, 60–80, 79.
65WA 54, 186 – Übersetzung nach Möller, a.a.O., 26.
66Eine interessante pastoralpsychologische Interpretation des Perspektivwechsels bei: Winkler, Klaus: Die Zumutung im Konfliktfall! Luther als Seelsorger in heutiger Sicht, Hannover 1984, 54ff. Winkler sieht anthropologisch einen Wechsel von einer „Über-Ich“-geleiteten Gewissensbindung (mit der Folge von Schuldangst wegen nicht erfüllter Normen) zu einem eher „Ich-Ideal“-gesteuerten Gewissensverständnis (mit der Folge von Selbstwertkrisen wegen Idealverfehlung). Im Blick darauf gewinnt dann, wenn ich Winkler richtig verstehe, die Einsicht des Glaubens an die von Gott her vollzogene Annahme des „ganzen Menschen“ ihren entscheidenden „Trost“-Charakter.
67S. Anm. 63.
68WA 47, 297f. – zit. nach: Jörns, Klaus-Peter: Luther als Seelsorger, in: WzM 37, 1985, 489–498, 491.
69Winkler, a.a.O., 43.
70Ebeling, a.a.O., 449.
71WA Briefe 1, 57, Nr. 22, 12–17 – Zitat und Übersetzung nach Ebeling, a.a.O., 39.
72WA Briefe 8, 622 Nr. 3420, 22 – zit. nach Ebeling, a.a.O., 452.
73WA Tischreden Nr. 3289. 912 – zit. nach Jörns, a.a.O., 493.
74WA Briefe 4, 387 Nr. 1226, 8f. – Zitat und Übersetzung nach Ebeling, a.a.O., 372.
75WA Briefe 4, 614 Nr. 1357, 6–8 – Zitat und Übersetzung nach Ebeling, ebd.
76Zit. nach: Eschmann, Holger: Dem Teufel ins Gesicht lachen. Methoden logotherapeutischer Krisenintervention und Ratschläge Martin Luthers gegen die Anfechtung im Vergleich, in: PTh 87, 1998, 35–45, 43.
77Zit. ebd.; vgl. zum Thema auch Möller, a.a.O., 39–42.
78WA 10/3, 398, 35, zit. nach: Barth, Hans-Martin: Einander Priester sein. Allgemeines Priestertum in ökumenischer Perspektive, Göttingen 1990, 40.
79A.a.O., 40f.
80WA 10/2, 301,23ff. – zit. nach Barth, a.a.O., 41.
81Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche, Berlin 51960, 449.
82Henkys, Jürgen: Seelsorge und Bruderschaft, Berlin 1970, 40.
83WA 30 III, 566 zit. nach Schütz, a.a.O., 15.
84Schütz, a.a.O., 16.
85Vgl. den Abschnitt „Seelsorge nach den lutherischen Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts“ bei Schütz, a.a.O., 25–30.
86Damit sei nicht vergessen, dass es z.B. auch von Zwingli eindrucksvolle Zeugnisse situativer Seelsorge gibt. Vgl. die exemplarischen Texte bei: Lutz. Samuel: Huldrych Zwingli, in: Möller (Hg.), Bd. 2, a.a.O., 65–84, 75ff.
87Zwingli, Huldrych: Der Hirt, 1524, hrsg. von Oskar Farner, 1940.
88Schütz, a.a.O., 17.
89Schütz, a.a.O., 18.
90Zwingli, a.a.O., 188, zit. nach Schütz, a.a.O., 18.
91Zwingli, a.a.O., 175, zit. nach Winkler, a.a.O., 115.
92Bucer, Martin: Von der waren Seelsorge und dem rechten Hirtendienst, wie derselbige in der Kirchen Christi bestellet und verrichtet werden sollte, in: Martin Bucers Deutsche Schriften, Bd. 7, hrsg. von Robert Stupperich, Gütersloh 1964, 67–245.
93Bucer, a.a.O., 111, Alle Bucer-Texte leicht modernisiert (J.Z.).Vgl. Gronauer, Gerhard: Reformatorische Pastoral- und Seelsorgelehre im Vergleich. Zwinglis „Der Hirt“ (1524) und Bucers „Von der waren Seelsorge“ (1530), in: Schirrmacher, Thomas (Hg.): Anwalt der Liebe. Martin Bucer als Theologe und Seelsorger, Bonn 2002, 95–142.
94A.a.O., 117.
95A.a.O., 142 ff. Die Bezeichnungen sind bei Bucer nicht immer ganz präzise unterschieden. Es wäre eine reizvolle Aufgabe, Bucers Charakterisierungen mit modernen religionssoziologischen Typologisierungen von Kirchenbindung zu vergleichen, vgl. dafür etwa: Dubach, Alfred/Campiche, Roland J. (Hg.): Jede(r) ein Sonderfall? Religion in der Schweiz, Basel 1993, 159ff.
96Bucer, a.a.O., 191.
97A.a.O., 218; vgl. Müller, Gerhard: Seelsorge und Kirchenzucht. Martin Bucers Vorstellungen von Kirchenleitung, in: Landau, Rudolf/Schmidt, Günter R.: „Daß allen Menschen geholfen werde …“, Stuttgart 1993, 143–155.
98Scholl, Hans: Johannes Calvin, in: Möller (Hg.), Bd. 2, a.a.O., 103–126, 106.
99Vgl. dazu: Scholl, a.a.O., 106f.
100Vgl. a.a.O., 109f. und 110ff.
101Vgl. Schütz, a.a.O., 33; für eindrucksvolle seelsorgliche Beispiele im Zusammenhang mit einer konkreten Krisenerfahrung vgl.: Koch, Ernst: Die höchste Gabe der Christenheit. Der Umgang mit Schwermut in der geistlich-seelsorgerlichen Literatur des Luthertums im 16. und 17. Jahrhundert, in: Hagemaier, Monika/Holtz, Sabine (Hg.): Krisenbewusstsein und Krisenbewältigung in der Frühen Neuzeit, Frankfurt a.M. 1992, 231–243; Steiger, Johann Anselm: Melancholie, Diätetik und Trost. Melancholie-Therapie im 16. und 17. Jahrhundert, Heidelberg 1996.
102Zu Spener vgl.: Wallmann, Johannes: Philipp Jakob Spener, in: Möller (Hg.), Bd. 2, a.a.O., 261–277; Haizmann, Albrecht: Erbauung als Aufgabe der Seelsorge bei Philipp Jakob Spener, Göttingen 1997.
103Zu Francke vgl.: Brecht, Martin: August Hermann Francke und der Hallische Pietismus, in: ders. (Hg.): Geschichte des Pietismus, Bd. I, Göttingen 1993, 439–539.
104Zu Zinzendorf vgl.: Meyer, Dietrich: Nikolaus Ludwig von Zinzendorf, in: Möller (Hg.), Bd. 2, a.a.O., 299–316; Zimmerling, Peter: Ein Leben für die Kirche. Zinzendorf als Praktischer Theologe, Göttingen 2010, 86–107.
105Vgl. z.B. Meyer, a.a.O., 303.
106Vgl. Winkler, a.a.O., 125.
107Wallmann, a.a.O., 267.
108Haizmann, a.a.O., 326.
109A.a.O., 317f.
110A.a.O., 321. Vgl. auch Zinzendorfs Insistieren auf Beachtung der „Invididualität