Sonja Pistracher

Unser Leben - ein Wimpernschlag


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unserer Lebenszeit darzustellen.

      Da ich mich seit meiner Kindheit mit Goethe auseinandersetze und seine Reimformen und den Ausdruck, der durch diesen periodischen Ablauf von in sich immer wiederkehrenden und unterbrochenen Kreuzreimen zu faszinierenden Erzählungen, Dramen und Geschichten geführt hat, liebe, war mein ganzes Denken oft so beeinflusst, dass es nur eine Sprache für dieses Buch geben konnte: Lyrik – auf meine Art.

      Lass dich überraschen und tauche ein in die Welt der Momente.

       Ein Moment gleich einem Wimpernschlag

      Es ist der Moment,

      der erkennt,

      dass er vorbei

      ohne “verzeih”

      und kehrt nicht wieder,

      sondern müder

      wird der nächste Schritt,

      der an seine Stelle tritt.

      Ein guter Moment,

      der nennt

      dir die Sterne,

      sagt: "Lerne

      aus mir,

      denn was dafür

      ich dir gebe,

      erhebe

      sich über dein Tun,

      verlässt dich im Ruh´n”.

      Ein schlechter Moment,

      der überrennt

      dich mit allen Sinnen

      binnen

      dem spürbaren

      und wahren

      Augenblick

      in einem Stück

      und lässt zurück

      in dir finden

      ein warnend Empfinden.

      Beunruhigt bist du fortan,

      wo voller Elan

      gerade dein Denken war

      und starr

      bist du bewegt,

      wenn sich legt

      die Schwere

      und Leere

      auf dein Gemüt,

      die dich hinunterzieht.

      Doch ist es so leicht

      erreicht,

      dass nur ein Wort

      zieht fort

      dies Empfinden,

      das ohne zu ergründen

      sich dem Augenblick ergibt,

      wenn der nächste Moment

      dich wieder liebt.

       Zwiegespräch

      Es macht mir Sorgen,

      wenn ich lese

      deine These

      fast bizarr

      vom fix verwobenen Jahr,

      da wird mir schlecht.

      In echt?

      So wenig Zeit

      Tut mir leid

      Sodass nur verweilt

      dazwischen gekeilt

      mein Tun

      darf ruh´n.

      Gut erkannt,

      bleib entspannt,

      sei gescheit,

      nutz die Zeit!

      Aber nur aktiv

      ist attraktiv

      und ich mag kein Leben,

      das so vorgegeben.

      Aha, keine Faschingszeit

      oder dass es mal schneit,

      kein Feiertag,

      versteh ich die Klag?

      Ich fühl mich getrieben,

      wenn festgeschrieben

      das ganze Jahr

      und die Tage starr.

      War das nicht immer so

      Und du warst dabei froh,

      nur weil ich´s gesagt,

      ist die These gewagt?

      Du hast aufgedeckt,

      und mich erschreckt,

      was ich geahnt,

      dass so viel verplant,

      und so viel Zeit verronnen,

      schon bevor das neue Jahr

      begonnen.

      Fasching, Ostern, Feiertage

      Urlaub, Bräuche, Familientage,

      Wetterabhängigkeiten

      bereiten dir Angst,

      du schwankst

      zu deiner Pein

      zwischen Wollen und Sein

      oder verkenne ich dich?

      Was fragst du mich?

      Es ist der Frust

      an der Lust

      der mich zweifeln lässt

      zu tun, was ich will

      ohne Drill,

      ohne Vorgabe des Tages,

      ich mag es

      nur zu leben

      und selbst anzustreben

      den Ablauf

      ich hau den Hut drauf.

      Bräuche geben uns Halt,

      weil sie dergestalt

      uns führen,

      um nicht zu verlieren

      den Rhythmus vom Jahr

      und mir ist klar,

      dass bewusst

      wir glauben und tun

      ohne auszuruh´n,

      selbstbestimmt zu sein,

      doch ist es

      tatsächlich eine Tristesse,

      dass so viele Momente

      eine latente

      Vorgabe sind?

      Doch das sind lind

      gesagt

      und angeklagt

      zu viele Vorgaben -

      Jahreszeit und Brauchtum,

      ein zu großes Spektrum,

      die das Jahr beschreibt,

      dass viel zu wenig für mich

      bleibt.

      Eine Frage:

      Wer stopft die Tage zu,

      bist das nicht du,

      Terminkalender übervoll,

      vollgebucht ist jeder Zoll,

      gejagt, getrieben,

      Arbeit mit Erreichbarkeit

      am Tag, des nachts, zu jeder Zeit,

      Familie