Sonja Pistracher

Unser Leben - ein Wimpernschlag


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notwendige Stille

      oft der Wille

      zur Belehrung

      unangemessen

      den Grundstein dessen,

      was im Tun

      oder stillen Ruh´n

      Erlösung brächte.

      Sich zu erlauben,

      und zu glauben,

      es besser zu wissen

      und dies

      auch mitteilen zu müssen,

      ohne Ende und überzeugt,

      lässt gebeugt

      zurück

      den Erzählenden.

      Was vorher leise

      auf besondere Weise

      wird laut und ein Schrei

      durch Besserwisserei.

       Gut, dass ich ein Baum (1)

      Zarte Äste,

      die sich biegen,

      wiegen sich,

      um lediglich

      das Zittern zu verstecken

      und um zu verdecken,

      dass sie verletzbar sind

      und keinen Schutz mehr haben,

      wenn ausgegraben

      frei die Wurzeln sind,

      doch blind

      ergeben

      beginnen sie zu leben,

      wie erweckt,

      sobald die Erde sie bedeckt.

      Ihr Wollen und Sein,

      egal wie klein

      verführt

      konzentriert

      alle Kräfte

      und Säfte

      gezielt in die Spitzen,

      um dem zu nützen,

      sich hochzuranken

      und noch im Nest

      flüstert das Geäst

      im ersten Jahr

      stolz und dankbar,

      beim ersten Blütenflaum

      “Gut, dass ich ein Baum”.

      Mit Jubel und Glanz,

      Freude und Tanz

      sind wir

      gleich einem Saphir

      ins neue Jahr

      eingetaucht,

      Raketen verraucht

      und der Christbaum ist

      in der Zwischenzeit

      fast Vergangenheit,

      jeder Vorsatz fast vergessen

      und schon wird bemessen,

      welcher Ball

      ist von Fall zu Fall,

      zu dem wir tanzen,

      auch erträglich für die Finanzen.

      Neujahrsempfänge

      zieh´n sich in die Länge,

      ob Wahlgeplänkel

      oder Rumgezänkel

      beim Buffet,

      welches begehrlich

      und einfach herrlich,

      Hauptsache, man wird gesehen

      beim „Herumstehen“

      ein Fauxpas, nicht hinzugehen.

      Draußen schneit es und es taut,

      der Wind geht laut,

      und über alle Maßen,

      gibt’s Schotter auf den Straßen,

      dieses Bild bringt´s auf den Nenner,

      wir befinden uns im Jänner.

       Der Winter

      A Blinzeln in der Früh,

      a morgendliches Gfüh´l

      beim Aussischau´n,

      i kann´s net glaub´n,

      es stürmt und schneit

      und es is Zeit,

      dass i aussigeh

      in den neich´n Schnee,

      die Schauf´l nimm,

      a Liad anstimm´,

      weil a Freid in mir

      und a Energie ois wia;

      g´spiar ka Kreuzweh mehr,

      leg mi net quer

      und schiab und schupf

      alles auf an Gugelhupf.

      Kriag rote Wang´n glei,

      bin voller Freid dabei,

      griaß die Nochbarn a,

      während i dazah

      den Schnee ins Eck,

      nur weiß – ka Dreck;

      wia moch i des gern,

      jeder Kristall a Stern,

      jede Flock´n a Freid

      voll Winterseligkeit.

      Die Nochbarin sogt

      mir ganz verzogt,

      “dass des Schneerama g´wiss

      da größte Unsinn is,

      weil schmelz´n tat er so a

      “und wann den Schiaber i zah,

      dann weckt´s auf nur die Leit,

      na, so a Schnee is net g´scheit!”

      Doch i loch und schiab weiter,

      meine Seele is heiter,

      die Sun scheint in´s G´sicht,

      da Winter – echt a Gedicht.

       Wia wird a Schneemann zum Schneemann?

      Es schneibt ganz dicke Flock´n,

      a jedes Doch hot weiße Lock´n,

      alle Tür´n san fest verschneit,

      drinnen in der Stub´n sitz´n d´Leit.

      Der Schnee, er wirbelt und er tanzt,

      fong eahm, ob du des a kannst?

      A Flock´n durt und ane do,

      wia wanns leben tät´n, grod a so.

      Des denken woi a alle Kinder,

      denn die lieben jo den Winter,

      also raus ganz schnöll und es wird

      sofurt ganz glicklich ausprobiert

      und dabei in Himmel auffiblickt,

      ob da Schnee a wirkli pickt.

      Do a Flockerl und durt a,

      zerscht