■ Darmentleerung (oder auch Defäkation) verwende ich synonym mit Darmbewegungen oder Stuhlgang.
■ Darm und Eingeweide verwende ich, wenn der Darm in seiner Gesamtheit gemeint ist – Dünndarm und Dickdarm zusammen. (Wer es sprachlich ganz genau nimmt, würde korrekterweise darauf hinweisen, dass man in diese Gesamtheit auch den Magen einbeziehen müsste, doch für unsere Zwecke verwenden wir den Begriff im engeren Sinne, wie es die meisten meiner Patienten tun).
■ Abdomen bzw. Bauchbereich und Bauch verwende ich synonym, wenn es um die gesamte Mitte des Körpers geht, in der sich die Verdauungsorgane befinden. Von außen betrachtet beginnt das Abdomen unterhalb des Brustbeins und reicht hinunter bis zum Beginn des Schambeinbereichs.
■ Ich verwende zum Beispiel Darmgas (zu Hause nennt man das zum Beispiel auch Pupser) für das Entweichen von Luft aus dem Darm. Etwas vornehmer wird hier auch von Winden gesprochen.
■ Mit den Begriffen aufgeblähter Bauch (auch als abdominale Distension bezeichnet), gebläht, aufgetrieben sowie vortreten, sich wölben und prall, dick bezeichne ich eine Zunahme des Körper- oder Taillenumfangs, etwa wenn Ihr Bauch nicht mehr flach ist, sondern hervorsteht. Das ist dann der Zustand, in dem Sie den Hosenknopf öffnen müssen.
■ FOS (full of stool) ist eine englische Abkürzung, mit der gegebenenfalls Ärzte untereinander „einen mit Stuhl gefüllten Darm“ bezeichnen. Damit wird eine Situation beschrieben, in der sich so viel Stuhl im Dickdarm befindet, dass er sich praktisch bis zur Bauhin-Klappe, der Verbindung zwischen Dünndarm und Dickdarm, zurückstaut. Ich benutze die Begriffe FOS und gestaut synonym. Bitte verwechseln Sie das nicht mit Fruktooligosacchariden, Mehrfach-Kohlenhydraten, die bei empfindlichen Menschen, wie in den Kapiteln 6 und 9 beschrieben, zur Bildung von Darmgasen führen und manchmal ebenfalls mit diesem Akronym (FOS) bezeichnet werden.
Als Nächstes geht es um die Anatomie. Die Lokalisierung Ihrer Blähbeschwerden und/oder der Schmerzen kann oft einen Hinweis auf deren Ursprung geben; daher enthalten die folgenden Seiten Diagramme, sodass Sie sich orientieren können, welche Organe bei Ihren Verdauungsproblemen eine Rolle spielen und wo sie sich befinden. Für alle, die sich bisher noch gar nicht mit dem Thema beschäftigt haben: Das Abdomen wird in vier Quadranten unterteilt, den rechten oberen und unteren sowie den linken oberen und unteren. Dabei werden die Bezeichnungen rechts und links von Ihnen aus gesehen verwendet, bezeichnen also Ihre rechte beziehungsweise linke Seite, daher erscheinen sie auf den Diagrammen faktisch verdreht (da Sie ja Ihren Blick von gegenüber darauf richten). Diese Quadranten sind Markierungen, mit deren Hilfe Ärzte oft beschreiben, wo die Bauchschmerzen und Beschwerden lokalisiert sind.
Das Diagramm auf Seite 27 zeigt die Umrisse von Magen, Dünndarm und Dickdarm; sie sind abgetönt, sodass Sie in etwa sehen können, in welchen der Orientierungsfeldern sie gelegen sind. Der Magen befindet sich, wie Sie bemerken werden, ziemlich weit oben – direkt unter dem Brustkorb, vorwiegend auf der linken Seite, reicht aber ein Stück weit nach rechts. (Auf der Zeichnung liegt der größere Teil rechts und der kleinere links, aber wie gesagt, Sie schauen ja von gegenüber darauf.) Der Dünndarm liegt direkt in der Mitte des Bauches und der Dickdarm breitet sich über alle vier Quadranten aus: Ein Anteil befindet sich in der Mitte unterhalb des Bauchnabels, doch die einzelnen Abschnitte bilden gewissermaßen einen Rahmen um die Bauchhöhle und verlaufen über dem Dünndarm.
Wenn Sie das Gefühl haben, die Aufgaben der einzelnen Organe seien Ihnen nicht mehr so ganz geläufig, bietet Ihnen die Liste unter der Abbildung eine kleine Auffrischung. Von ihnen allen wird in späteren Kapiteln noch sehr viel mehr die Rede sein, weil dort erläutert wird, wie sie an den verschiedenen Arten von Blähbeschwerden beteiligt sein können.
■ Ösophagus: Die Speiseröhre befördert die Nahrung in den Magen, sobald Sie sie geschluckt haben. Ein Sphinkter, ein ringförmiger Muskel, grenzt sie gegenüber dem Magen ab und öffnet sich, um den Speisebrei durchzulassen.
■ Magen: „Vorratsraum“ und „Mischmaschine“: Dort wird die Nahrung verflüssigt, sodass sie ihren Weg durch das Verdauungssystem fortsetzen kann. Das Mischen erfolgt mithilfe von Säure und durch starke Muskelkontraktionen. Wenn Sie Ihren Bauch von außen befühlen, befindet sich der Magen oben und mehr auf der linken Seite, direkt unter dem Brustbein und ein Stück über dem Bauchnabel.
■ Pylorus: Der sogenannte Magenpförtner ist ein muskulärer Durchgang, der den Magen vom nächsten Abschnitt des Verdauungstrakts, dem Dünndarm, trennt.
■ Dünndarm: Der Teil des Darms, in dem der größte Teil der Verdauung und der Resorption von Nährstoffen stattfindet. Hier werden die Enzyme entweder abgegeben oder gebildet, die die Nahrung in ihre Bausteine aufspalten, sodass sie resorbiert werden kann. Wenn Sie Ihren Bauch von außen befühlen, befindet sich ein Großteil des Dünndarms direkt hinter und unter dem Bauchnabel, an der Vorderseite und in der Körpermitte.
■ Dickdarm: Das Kolon, wie es fachsprachlich genannt wird, ist der Ort, an dem Ballaststoffe und unverdaute Nahrungsreste, die nun Abfallprodukte sind, ankommen, nachdem sie den Dünndarm verlassen haben. Milliarden von Bakterien sind dort beheimatet, die sich an allem Unverdauten gütlich tun. Die Kolonzellen resorbieren Wasser und etwas Salz, damit Sie nicht zu viel Wasser verlieren, also hydriert bleiben und sich aus der breiigen Masse ein geformter Stuhl bilden kann. Wenn Sie Ihren Bauch von außen befühlen, gruppiert sich der Dickdarm im unteren mittleren Abschnitt des Abdomens, unter dem Bauchnabel und steigt dann rechts über die Höhe des Bauchnabels auf, biegt an der sogenannten rechten Flexur (Biegung) nach links um, heißt jetzt Querdarm und zieht quer über den Bauch zur linken Biegung und steigt auf der linken Seite ab. Auf dem Bild auf S. 27 können Sie den Verlauf ansehen, dann allerdings seitenverkehrt, wenn Sie ein wenig Hilfe benötigen, um es sich zu veranschaulichen.
■ Rektum: Der Mast- oder Enddarm ist der 15 bis 20 cm lange letzte Dickdarmabschnitt, wo sich der Stuhl vor der Ausscheidung sammelt.
■ Anus: Der Anus oder auch After ist der starke Ringmuskel (Sphinkter) am Ende des Rektums, der sich anspannt, um den Stuhl zurückzuhalten, und sich beim Toilettengang entspannt. Sie haben die willkürliche Kontrolle über diesen Muskel.
Alle diese Organe sind in der nachfolgenden Abbildung dargestellt, so dass Sie sich ihre Bezüge zueinander und ihre Lage unter den geläufigen Orientierungspunkten, wie etwa dem Brustbein, dem Brustkorb und dem Bauchnabel vergegenwärtigen können.
Der Bye-bye Blähbauch-Test
Ich habe diesen Test in Zusammenarbeit mit meinem gastroenterologischen Kollegen Dr. Eric Goldstein entwickelt. Er ist eine vereinfachte Version des geradezu detektivischen Prozesses, der in unserer Praxis abläuft, wenn ein neuer Patient mit Blähbeschwerden kommt. Kämen Sie in meine Praxis, würde ich Sie mit einer Vielzahl von Fragen wie den folgenden löchern, erstens, um einzugrenzen, in welchem Abschnitt des Verdauungstraktes Ihre Beschwerden anscheinend ihren Ursprung haben, und dann, um eine oder zwei der wahrscheinlichsten Möglichkeiten einzukreisen. Dieser neun Fragen umfassende Test deckt sicher nicht jede medizinisch mögliche Ursache ab, er sollte jedoch dazu beitragen, Ihre Aufmerksamkeit auf ein paar der häufigsten davon zu richten.
Zwei Arten von Blähbeschwerden, die durch eine krankheitsbedingte