Tamara Duker Freuman

Bye-bye Blähbauch


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von diesem Test nicht erfasst. Denn der Blähbauch tritt bei jeder dieser Erkrankungen gegenüber mehreren schwerwiegenderen Symptomen oft in den Hintergrund: reichliche (übel riechende) Durchfälle, Magenschmerzen, ein deutlicher ungewollter Gewichtsverlust, ein unerklärlicher Vitamin- und Eisenmangel. Kommt Ihnen das bekannt vor, machen Sie bitte einen Termin beim Gastroenterologen und gehen inzwischen gleich zu Kapitel 10 über. Ist Kapitel 10 nicht das richtige für Sie, versuchen Sie es als Nächstes mit Kapitel 8, in dem es um die SIBO, eine Dünndarmüberwucherung geht, bevor Sie den Test machen.

      Anleitung zur Durchführung des Tests

      1. Lesen Sie jede Frage und stellen Sie fest, welche Alternative(n) Ihre Blähbeschwerden am besten beschreiben. Eventuell trifft mehr als eine Antwort zu.

      2. Neben jeder Antwort befinden sich ein oder mehrere leere Kreise. Markieren Sie in jedem davon die Antwort(en) Ihrer Wahl in der jeweiligen Zeile neben der Frage.

      3. Bei jeder Frage, auf die Ihrer Meinung nach keine der vorgegebenen Antworten genau zutrifft oder bei der Sie sich einfach nicht sicher sind, lassen Sie die Beantwortung aus. Wählen Sie keine Antwort, die Ihrer Erfahrung am nächsten kommt, ihr aber nicht genau entspricht.

      4. Nach Beendigung des Tests zählen Sie die Anzahl der markierten Kreise in jeder der mit A bis H gekennzeichneten Spalten und schreiben die Summe in das Kästchen am Ende jeder Spalte.

      5. Achten Sie darauf, in welchen Spalten sich die meisten Markierungen befinden. Suchen Sie die entsprechende Diagnose sowie das Kapitel/die Seitenzahl heraus, die in dem unter dem Test befindlichen Schlüssel angegeben ist. Sie sollten mit dem Lesen des Kapitels/Abschnitts beginnen, der der Diagnose aufgrund der meisten Punkte für die Symptome entspricht.

      6. Beschreibt der Abschnitt/das Kapitel, den/das Sie unter Punkt 5 ermittelt haben, Ihre Blähbeschwerden doch nicht genau, gehen Sie zu dem Abschnitt/Kapitel mit der zweithöchsten Punktzahl über (und so weiter).

      7. Verteilen sich Ihre Symptome ziemlich gleichmäßig auf verschiedene Arten von Blähbeschwerden und gehören dazu auch solche, die im Magen sowie solche, die im Darm entstehen, sollten Sie mit dem Kapitel 8 über SIBO, die bereits erwähnte bakterielle Überwucherung des Dünndarms, beginnen. Trifft auch diese Beschreibung nicht wirklich gut zu, müssen Sie vielleicht mehrere Kapitel lesen, bei denen Sie eine hohe Punktzahl erzielt haben, um die Kombination von Diagnosen zu bekommen, die Ihnen am zutreffendsten erscheint. (Und Sie sollten den nächsten Abschnitt lesen, in dem es um solche Kombinationen geht, wodurch Ihnen das Ganze vielleicht etwas klarer wird.) Ich hoffe, die sehr detaillierten und differenzierten Beschreibungen der Blähbeschwerden, die in jedem Kapitel/Abschnitt enthalten sind, helfen Ihnen, die Dinge einzugrenzen, selbst wenn Ihre Testergebnisse ein wenig schwammig erscheinen.

       Häufige Kombinationen von Blähbeschwerden beachten

      Der folgende Test wurde konzipiert, um Ihnen zu helfen, die wahrscheinlichste Ursache Ihrer Blähbeschwerden unter den zehn häufigsten Möglichkeiten herauszufinden. Es muss jedoch erwähnt werden, dass die von mir skizzierten Ursachen sich nicht gegenseitig ausschließen. Mit anderen Worten, es ist möglich – und kommt sogar häufig vor –, dass die Blähbeschwerden mancher Menschen mehr als eine Ursache haben. Das liegt daran, dass ein einzelnes zugrunde liegendes medizinisches Problem verschiedene Anteile des Verdauungssystems beeinträchtigen kann. Passt eine spezielle Beschreibung zwar gut, ist aber nicht ganz vollständig, sollten Sie in Betracht ziehen, dass Ihre Beschwerden eventuell nicht nur auf ein Problem zurückzuführen sind. Wenn Sie sich nach den Empfehlungen für den Umgang mit einer bestimmter Art von Blähbeschwerden richten und daraufhin eine erhebliche, aber noch nicht die gewünschte Besserung feststellen, schlage ich Ihnen vor, den Test mit Blick auf Ihre restlichen Symptome noch einmal zu wiederholen, um zu sehen, ob sich noch eine zweite Art von Blähbeschwerden als „Favorit“ zeigt.

      Überprüfen Sie einige der folgenden Beispiele häufiger medizinischer Kombinationen, die dazu führen, dass Sie in doppelter Hinsicht von Blähbeschwerden betroffen sind und achten Sie darauf, ob Ihnen einige davon vertraut vorkommen, nachdem Sie die entsprechenden Kapitel gelesen haben:

       Gastroparese (GP, s. Kapitel 3, eine Magenlähmung aufgrund einer Motilitätsstörung) und Obstipation (s. Kapitel 7, Verstopfung): Manchmal liegt es an nervalen Problemen des Verdauungssystems, dass der gesamte Verdauungstrakt im Zeitlupentempo arbeitet. Die langsame Magenentleerung führt zu Blähbeschwerden und damit einhergehenden Symptomen im oberen Gastrointestinaltrakt (Magen-Darm-Trakt) wie etwa Übelkeit, Reflux (Zurückfließen von saurem Speisebrei in die Speiseröhre) oder Erbrechen. Die langsame Darmentleerung verursacht Blähbeschwerden und damit einhergehende Symptome im unteren Gastrointestinaltrakt wie etwa den Abgang von Winden und krampfartigen Schmerzen.

       Dyssynergie im Bereich von Abdomen und Zwerchfell (APD, von engl. abdomino-phrenic dyssynergia, s. Kapitel 3, eine Störung des Zusammenwirkens von Bauch und Zwerchfell) und Obstipation (Kapitel 7): Wenn die glatte Muskulatur, die das Zusammenziehen und das Entspannen regelt, während des Verdauungsprozesses nicht richtig koordiniert ist, kann sich diese Funktionsstörung sowohl in den vorgelagerten als auch in den nachgelagerten Muskelgruppen des Verdauungstraktes – also nach oben und nach unten – oder in beiden Richtungen negativ auswirken. Menschen mit diesem Problem neigen auch zu Verstopfung aufgrund einer Funktionsstörung des Beckenbodens und können daher von Symptomen folgender beider Störungen betroffen sein: einem wie schwanger wirkenden aufgedunsenen Bauch nach dem Essen, kombiniert mit sehr unregelmäßigem Stuhlgang und Beschwerden im Unterbauch, weil eine vollständige Darmentleerung nicht möglich ist.

       Zöliakie (Kapitel 10) und Kohlenhydratunverträglichkeiten (Kapitel 9): Die durch Zöliakie verursachten Entzündungen schädigen typischerweise die fingerartigen Ausstülpungen, die sogenannten Villi, die den Dünndarm auskleiden. (Genauer: Diese Ausstülpungen, die auch der Vergrößerung der Resorptionsfläche dienen, werden zurückgebildet, sodass Resorptionsstörungen entstehen, weil die Dünnendarmwand dann praktisch glatt ist und weniger Nährstoffe resorbieren kann; Anm. d. Übers.) Da die Spitzen dieser Villi Verdauungsenzyme bilden, die die Resorption von bestimmten Zuckern unterstützen, führt das bei Menschen, denen gerade die Diagnose Zöliakie gestellt wurde, zu Blähbeschwerden nicht nur durch Gluten, sondern auch durch Milch und Milchprodukte und/oder andere süßere Nahrungsmitteln aufgrund einer vorübergehenden Laktoseintoleranz. Diese Unverträglichkeitsreaktionen sollten sich innerhalb von mehreren Monaten durch eine glutenfreie Ernährung wieder zurückbilden, sobald der Darm die Zeit bekommt, auszuheilen. (Doch nicht jede Unverträglichkeit von Gluten sowie Milch und Milchprodukten ist auf eine Zöliakie zurückzuführen; Anm. d. Übers.)

       Verstopfung (Kapitel 7) und SIBO (Kapitel 8): Wenn Sie unter einer Dickdarmträgheit leiden, die zu chronischer Verstopfung führt, besteht die Möglichkeit, dass auch „weiter oben“ im Dünndarm alles etwas langsamer geht. (Es gibt Motilitätstests, Untersuchungen zur Überprüfung der Darmbewegung oder Peristaltik, mit deren Hilfe Ihr Arzt feststellen kann, ob das der Fall ist). Eine träge Dünndarmperistaltik führt eventuell dazu, dass Sie eine bakterielle Überwucherung in diesem Bereich entwickeln und diese kann insbesondere dann auftreten, wenn Sie bereits auf eigene Faust versucht haben, die Verstopfung