J. Michael Fried

Mathematik für Ingenieure II für Dummies


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i Baseline left-parenthesis t right-parenthesis"/> zur Berechnung partieller Ableitungen StartFraction partial-differential f Over partial-differential x Subscript i Baseline EndFraction ist nicht notwendig, sondern nur eine Hilfe. Falls Sie sich sicher fühlen, dürfen Sie auch direkt »in der Funktion f« nach der entsprechenden Variablen ableiten.

      Hierzu ein Beispiel: Die Gasdruckfunktion p left-parenthesis t comma v right-parenthesis equals StartFraction upper R t Over v minus b EndFraction minus StartFraction a Over v squared EndFraction aus dem Abschnitt »Viele Variablen und ein Funktionswert« am Anfang dieses Kapitels hat die partiellen Ableitungen:

StartLayout 1st Row 1st Column StartFraction partial-differential p Over partial-differential t EndFraction left-parenthesis t comma v right-parenthesis 2nd Column equals 3rd Column StartFraction upper R Over v minus b EndFraction 2nd Row 1st Column StartFraction partial-differential p Over partial-differential v EndFraction left-parenthesis t comma v right-parenthesis 2nd Column equals 3rd Column left-parenthesis upper R t right-parenthesis StartFraction negative 1 Over left-parenthesis v minus b right-parenthesis squared EndFraction minus a StartFraction negative 2 Over v cubed EndFraction equals minus StartFraction upper R t Over left-parenthesis v minus b right-parenthesis squared EndFraction plus StartFraction 2 a Over v cubed EndFraction period EndLayout

      Sie sehen: Die Berechnung partieller Ableitungen ist genauso einfach, wie die Berechnung der Ableitung einer reellwertigen Funktion einer einzigen Variablen. Sie müssen dabei nur die jeweils anderen Variablen für den Moment als festgehaltene Parameter betrachten. Für eine »eindimensionale« Funktion f colon double-struck upper R right-arrow double-struck upper R ist die partielle Ableitung

StartFraction partial-differential f Over partial-differential x EndFraction left-parenthesis x right-parenthesis equals StartFraction d Over d x EndFraction f left-parenthesis x right-parenthesis

      sogar genau dasselbe wie die gewöhnliche Ableitung dieser Funktion.

       Bei der Berechnung von partiellen Ableitungen dürfen Sie die Rechenregeln für gewöhnliche Ableitungen verwenden.

       Auch wenn die Berechnung der partiellen Ableitungen einer Funktion über die Berechnung der gewöhnlichen Ableitungen entsprechender »eindimensionaler« Funktionen erfolgt, gibt es doch deutliche Unterschiede in den Ableitungsbegriffen.

      Es gilt beispielsweise, dass eine an einer Stelle x overbar element-of upper D left-parenthesis f right-parenthesis differenzierbare »eindimensionale« Funktion f colon double-struck upper R right-arrow double-struck upper R dort auch stetig sein muss. Das gilt für nur partiell differenzierbare Funktionen selbst dann nicht, wenn alle partiellen Ableitungen an einer Stelle existieren:

      Ein Beispiel: Die Funktion

g left-parenthesis x 1 comma x 2 right-parenthesis equals StartLayout Enlarged left-brace 1st Row 1st Column StartFraction x 1 x 2 Over x 1 squared plus x 2 squared EndFraction 2nd Column falls 3rd Column left-parenthesis x 1 comma x 2 right-parenthesis not-equals left-parenthesis 0 comma 0 right-parenthesis 2nd Row 1st Column 0 2nd Column falls 3rd Column left-parenthesis x 1 comma x 2 right-parenthesis equals left-parenthesis 0 comma 0 right-parenthesis EndLayout

      ist an der Stelle x overbar equals left-parenthesis 0 comma 0 right-parenthesis nach dem Beispiel im Abschnitt »Viele Wege führen dahin: Stetigkeit« nicht stetig. Allerdings existieren die beiden partiellen Ableitungen an dieser Stelle:

g left-parenthesis x 1 comma 0 right-parenthesis equals 0 right double arrow StartFraction partial-differential g Over partial-differential x 1 EndFraction left-parenthesis x 1 comma 0 right-parenthesis equals 0

      und

g left-parenthesis 0 comma x 2 right-parenthesis equals 0 right double arrow StartFraction partial-differential g Over partial-differential x 2 EndFraction left-parenthesis 0 comma x 2 right-parenthesis equals 0 period

      Anschaulich können Sie sich das so vorstellen, dass die Unstetigkeit von g an der Stelle left-parenthesis 0 comma 0 right-parenthesis weder in der x 1–Richtung noch in x 2–Richtung auftritt. Eingeschränkt auf eine dieser Richtungen ist die dadurch entstehende »eindimensionale« Funktion differenzierbar und daher auch stetig. Wenn Sie sich aber wie im Abschnitt »Viele Wege führen dahin: Stetigkeit« der Stelle left-parenthesis 0 comma 0 right-parenthesis etwa aus Richtung der Winkelhalbierenden nähern, dann springt g an dieser Stelle.

      Die beiden partiellen Ableitungen enthalten also in einem gewissen Sinne zu wenig Informationen über die Funktion g. Die Rolle der üblichen Ableitung einer »eindimensionalen« Funktion übernimmt für »mehrdimensionale« Funktionen f colon double-struck upper R Superscript n Baseline right-arrow double-struck upper R die sogenannte totale Ableitung, kurz einfach »Ableitung« genannt, die im folgenden Abschnitt behandelt wird.

      Partielle Ableitungen von Abbildungen zwischen mehrdimensionalen Räumen