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Das Neue Testament - jüdisch erklärt


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am Zoll sitzen, der hieß Matthäus; und er sprach zu ihm: Folge mir! Und er stand auf und folgte ihm.

       Mt 9,9–13 Sünder und Zöllner (Mk 2,14; Lk 5,27–28) 9,9 Matthäus, hebr. mattitjahu, übers. „Geschenk JHWHs“ (vgl. Mt 10,3; Mk 3,18; Lk 6,15; Apg 1,13). Vgl. bSan 43a, wo die Rabbiner erwähnen, dass Matthai ein Jünger von Jeschu – eine hebr. Ableitung von „Jesus“ – war. 9,10 Zöllner, vgl. Anm. zu 5,46, vgl. auch Mk 2,15–16; Lk 3,12–13; 15,1; in bSan 25b nennen die Rabbinen Zöllner in einem Atemzug mit anderen Verbrechern (z.B. mit Räubern); vgl. auch Philo spec. 3,30; jChag 2,2/77d–78a; bBech 31a. Sünder, wer gegen das Wohlergehen der Familie oder der Gemeinschaft handelt (vgl. Mt 15,2 und Tob 4,17; PsSal 2,34; 13,1; 14,6–7; Sib 3,304; bBer 61a). 9,13 Barmherzigkeit will ich […], Hos 6,6. Sowohl bei Hosea als auch bei Jesus zielt die Rhetorik darauf, dass Barmherzigkeit Vorrang vor dem Opfer hat, nicht dass jenes beseitigt werden soll (Mt 5,23–24).

       Mt 9,14–17 Fasten (Mk 2,18–22; Lk 5,33–39) 9,14 Jünger des Johannes, dass Johannes (der Täufer) sich Jünger suchte, deutet an, dass er Jesus nicht als Messias betrachtete. Fasten der Pharisäer, vgl. Anm. zu 6,16–18; 2Sam 12,22–23; 1Kön 21,27–29; Sach 8,19; bzgl. der Fastenzeiten vgl. bRHSch 18b. 9,15 Bräutigam, eine frühchristliche Metapher für Jesus, der als Bräutigam der Kirche verstanden wurde (Joh 3,29; 2Kor 11,2; Eph 5,21–33; Offb 19,7; 21,2.9; 22,17); Jesus hat den Begriff vermutlich als Selbstbezeichnung verwendet. Bzgl. der Befreiung von Bräutigamen von bestimmten Handlungen, z.B. der Feier des Laubhüttenfestes, vgl. bSuk 25b (vgl. auch Dtn 20,7). 9,17 Beide [bleiben] miteinander erhalten, sowohl biblisches Recht als auch dessen Interpretation durch Jesus, bzw. die Kirche.

       Mt 9,18–26 Jesus heilt zwei Frauen (Mk 5,21–43; Lk 8,40–56) 9,18 Einer der Oberen, gr. archon, übers. „Vorsteher“; in Mk 5,22 und Lk 8,41 wird er als einer der Oberen der „Synagoge“ vorgestellt. 9,20 Blutfluss, vermutlich vaginaler oder uteriner. Saum, gr. kraspedon, Übersetzung der LXX von hebr. ziziot, dem pl. von zizit; jüdischen Männern (und möglicherweise Frauen) war geboten, Schaufäden zu tragen, die sie an die Gebote erinnern sollten (Num 15,38; Dtn 22,12; bMen 43b–44a); vgl. Mt 14,36; 23,5; TO von Num 15,38 und Dtn 22,12 verwendet einen aram. Begriff, der mit dem gr. Wort für Saum verwandt ist. 9,22 Hat dir geholfen, gr. sōzō kann „retten“ bedeuten (vgl. Mt 1,21; 10,22; 16,25;