rel="nofollow" href="#ulink_2339703a-7aa5-5d95-9803-bd0e81f3bb74">27,3–10. Iskariot, vielleicht aus dem hebr. ’isch (übers. „Mann aus“) und „Kerijot“, eine Stadt im Süden Judeas (Jos 15,25).
5 Diese Zwölf sandte Jesus aus, gebot ihnen und sprach: Geht nicht den Weg zu den Heiden und zieht nicht in eine Stadt der Samariter, 6 sondern geht hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel. 7 Geht aber und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen. 8 Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus. Umsonst habt ihr‘s empfangen, umsonst gebt es auch. 9 Ihr sollt weder Gold noch Silber noch Kupfer in euren Gürteln haben, 10 auch keine Tasche für den Weg, auch nicht zwei Hemden, keine Schuhe, auch keinen Stecken. Denn ein Arbeiter ist seiner Speise wert.
11 Wenn ihr aber in eine Stadt oder ein Dorf geht, da erkundigt euch, ob jemand darin ist, der es wert ist; bei dem bleibt, bis ihr weiterzieht. 12 Wenn ihr aber in ein Haus geht, so grüßt es; 13 und wenn es das Haus wert ist, kehre euer Friede dort ein. Ist es aber nicht wert, so wende sich euer Friede wieder zu euch. 14 Und wenn euch jemand nicht aufnehmen und eure Rede nicht hören wird, so geht heraus aus diesem Hause oder dieser Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen. 15 Wahrlich, ich sage euch: Dem Land von Sodom und Gomorra wird es erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als dieser Stadt.
Mt 10,5–15 Anweisungen für die Mission 10,5 Geht nicht den Weg zu den Heiden, Jesus beschränkt die Mission auf Juden; Mt 28,19 erweitert sie auf Nichtjuden. Samariter, Juden und Samariter hegten gegenseitige Feindseligkeiten (vgl. Lk 9,51–56; 10,29–37; Joh 4,9; Jos.Bell. 1,63; Ant. 18,29–35; 20,118–136; TestLev 5–7). 10,6 Verlorene[n] Schafe[n] aus dem Hause Israel, vgl. Mt 15,24. Entweder wird ganz Israel als verloren dargestellt oder das Volk im Gegensatz zu seinen Anführern. 10,7 Das Himmelreich ist nahe, vgl. Anm. zu 3,2. 10,8 Weckt Tote auf, vgl. WaR 10,4, wo auch von R. Jehuda ha-Nasi (Rabbi Juda, der Prinz) gesagt wird, er könne Tote auferwecken. 10,9Weder Gold noch Silber noch Kupfer, Gott versorgt diejenigen, die Tora lernen oder lehren (in bBech 29a fordern die Rabbinen, man solle Tora lehren, ohne eine Bezahlung zu erwarten; vgl. auch Tan zu Ex 29). 10,10 Ein Arbeiter ist seiner Speise wert, Missionare sollten Gastfreundschaft erfahren (1Kor 9,14; vgl. bSchab 127a über die Bedeutung von Gastfreundschaft). 10,15 Sodom und Gomorra, die Städte wurden nach Ez 16,49 wegen eines Mangels an Nächstenliebe und Gastfreundschaft zerstört; zur Sündhaftigkeit von Sodom und Gomorra vgl. Gen 13,13; 18,20; 19,24.28.
Der Umfang der Mission (Mt 10,5b–6; 15,24; 18,19; 28,19)
An zwei Stellen im Matthäusevangelium begrenzt Jesus seine Lehren – und die seiner Jünger – auf Juden: In der Aussendungsrede befiehlt er: „Geht nicht den Weg zu den Heiden …, sondern geht hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel“ (Mt 10,5b–6) und auch gegenüber der kanaanäischen Frau bekräftigt er: „Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel“ (Mt 15,24). In Mt 28,19 jedoch dehnt der auferstandene Jesus seine Sendung auf „alle Völker“ oder „alle Nichtjuden“ (gr. panta ta ethnē) aus. Manche frühchristlichen Quellen verstanden diesen endgültigen Missionsbefehl so, als bezöge er sich ausschließlich auf Nichtjuden (1Clem 16,6: „Wir alle sind fehlgegangen wie Schafe …“), was eine mögliche Lesart ist. Die Sendung zu Israel wird jedoch nie geleugnet.
Jesus selbst scheint seine Sendung auf seine jüdischen Mitmenschen begrenzt zu haben; die wenigen Nichtjuden, die ihm begegnen (der Hauptmann von Mt 8,5–13; die Kanaanäerin von 15,24–28), sind Ausnahmen und suchen ihn auf. So legt Matthäus ein Evangelium vor, in dem Nichtjuden von Anfang an in den Stammbaum Jesu integriert sind, und ihr Eintritt in die Kirche durch ihren Glauben wird schon durch den Stammbaum den gläubigen Soldaten und die glaubende Mutter vorweggenommen. Dennoch erweist sich Matthäus auch treu gegenüber der jüdischen Tradition und gegenüber Jesu eigenen Handlungen, indem er feststellt, dass die erste Phase der Aussendung dem Volk Israel gilt. Das gleiche Anliegen einer zweistufigen Mission zeigt sich in der wiederkehrenden Aussage des Paulus: „die Juden zuerst und ebenso die Griechen“ (Röm 1,16; 2,9.10; vgl. 3,9).
16 Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.
17 Hütet euch aber vor den Menschen; denn sie werden euch den Gerichten überantworten und werden euch geißeln in ihren Synagogen. 18 Und man wird euch vor Statthalter und Könige führen um meinetwillen, ihnen und den Heiden zum Zeugnis. 19 Wenn sie euch nun überantworten werden, so sorgt nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch zu der Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. 20 Denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern eures Vaters Geist ist es, der durch euch redet. 21 Es wird aber ein Bruder den andern zum Tod überantworten und der Vater das Kind, und die Kinder werden sich empören gegen ihre Eltern und werden sie zu Tode bringen. 22 Und ihr werdet gehasst werden von jedermann um meines Namens willen. Wer aber bis an das Ende beharrt, der wird selig.
23 Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so flieht in eine andere. Wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bis der Menschensohn kommt.
24 Der Jünger steht nicht über dem Meister und der Knecht nicht über seinem Herrn. 25 Es ist für den Jünger genug, dass er werde wie sein Meister und der Knecht wie sein Herr. Haben sie den Hausherrn Beelzebul genannt, wie viel