Darum fürchtet euch nicht vor ihnen.
Mt 10,16–25 Das Geschick der Jünger (Mk 13,9–13.22; Lk 12,11–12; 21,12–19; Joh 16,2; 15,18–20) 10,16 Seid klug wie die Schlangen, vgl. SchirR 2,14 (Gott weist Israel im Umgang mit anderen Völkern an, „klug wie die Schlangen“ zu sein). 10,17 Geißeln, vgl. mMak 3,12; Geißelungen waren laut der Rabbinen erlaubt und wurden durch einen Bediensteten des Staates durchgeführt. 10,18 Ihnen, aufgrund der Bezeichnung „in ihren Synagogen“ (V. 17) sind wohl jüdische Verfolger im Blick (2Kor 11,24; 1Thess 1,6; 2,1–2.14–16; 3,4). 10,20 Geist […] der durch euch, man nahm an, dass der Geist Gottes es auch denjenigen ohne prophetische Gabe ermöglichte, sich – wie etwa in Num 11,25 – frei zu äußern. 10,21 Ein Bruder den anderen, vgl. mSot 9,15 über familiäre Sittenlosigkeit und Gewalt als Vorbote des messianischen Zeitalters; vgl. Mt 10,35; Mi 7,6. 10,23 Bis der Menschsohn kommt, das letzte Gericht (vgl. Anm. zu 8,20; Mt 10,23; 19,28; 25,30–31; vgl. auch Dan 7,13). 10,25 Beelzebul, aus dem Hebräischen, übers. „Herr des erhabenen Wohnsitzes“, eine kanaanäische Gottheit, die in 2Kön 1,2–3.6.16 pejorativ als „Gott der Fliegen“ bezeichnet wird und in frühjüdischer und christlicher Tradition dem Dämonischen zugeordnet wird (TestSal 3,6; 6,1–2; Or.Cels 8,25).
Denn es ist nichts verborgen, was nicht offenbar wird, und nichts geheim, was man nicht wissen wird. 27 Was ich euch sage in der Finsternis, das redet im Licht; und was euch gesagt wird in das Ohr, das verkündigt auf den Dächern.
28 Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet viel mehr den, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle. 29 Verkauft man nicht zwei Sperlinge für einen Groschen? Dennoch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater. 30 Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Haupt alle gezählt. 31 Darum fürchtet euch nicht; ihr seid kostbarer als viele Sperlinge.
32 Wer nun mich bekennt vor den Menschen, zu dem will ich mich auch bekennen vor meinem Vater im Himmel. 33 Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem Vater im Himmel.
34 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. 35 Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. 36 Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.
37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. 38 Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert. 39 Wer sein Leben findet, der wird‘s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird‘s finden.
40 Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. 41 Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, der wird den Lohn eines Propheten empfangen; und wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist, der wird den Lohn eines Gerechten empfangen. 42 Und wer einem dieser Kleinen auch nur einen Becher kalten Wassers zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist, wahrlich, ich sage euch: Er wird nicht um seinen Lohn kommen.
Mt 10,26–42 Letzte Anweisungen (Mk 8,34–35; Lk 12,1–12.49–53) 10,26 Fürchtet euch nicht vor ihnen, erinnert vermutlich an die Hingabe Jeremias (Jer 1,8). 10,28 Fürchtet viel mehr den, vgl. Hebr 10,31. Hölle, gr. gehenna; vgl. Anm. zu 5,22. 10,29–31 Sperlinge, wenn Gott sich um scheinbar bedeutungslose Tiere sorgt, wie viel mehr wird er sich um Menschen kümmern (ein „qal wa-chomer“-Argument; vgl. Anm. zu 6,26; Mt 10,30–32); bBM 85a bekundet, dass gegenüber Tieren barmherzige Menschen noch viel größere Barmherzigkeit erfahren werden (vgl. jSchevi 9,1/38d; BerR 33,18; vgl. auch Lk 12,6). 10,33 Wer mich aber verleugnet, eine Warnung, auch angesichts von Verfolgung treu zu bleiben. 10,34–36 Mi 7,6; vgl. Ez 38,21. 10,37–39Mt 16,24–25. 10,38 Sein Kreuz auf sich [nehmen], Leiden und Tod riskieren. 10,41 Gerechter, vgl. Anm. zu 1,19. 10,42 Eine[r] dieser Kleinen, vermutlich Missionare (Mt 25,45).
1 Und es begab sich, als Jesus diese Gebote an seine zwölf Jünger beendet hatte, ging er von dort weiter, zu lehren und zu predigen in ihren Städten. 2 Da aber Johannes im Gefängnis von den Werken Christi hörte, sandte er seine Jünger