Christopher W. Blackwell

Mythologie für Dummies


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die Göttin der Ernte.

       Die Olympier stoßen mit den Titanen zusammen

      Während des Kampfes mit seinem Vater entmannte Zeus Kronos schließlich ebenfalls – wie der Vater, so der Sohn! Und genau wie bei Uranos fiel seine Männlichkeit anschließend ins Meer.

       Zeus bestraft die Titanen und kämpft gegen die Giganten

      Nachdem er seinen Vater Kronos entmannt hatte, fesselte Zeus die Titanen im Tartaros, der Unterwelt (in der Vorstellungswelt der Griechen ein gewaltiger Abgrund tief unter der Erde, mit eisernen Mauern und Toren verschlossen und von einem riesigen Hund bewacht). Er verurteilte Prometheus’ Bruder Atlas dazu, den Himmel auf seinen Schultern zu tragen.

       Zeus bekommt seine Blitze

      Gaia bekam noch ein weiteres Kind, das Ungeheuer Typhon. Typhon hatte einhundert Köpfe und war von Flammen umhüllt. Zeus aber hatte inzwischen die Kontrolle über Blitz und Donner übernommen und streckte Typhon mit einem seiner Blitze nieder. Typhons Hoffnungen, das Universum weiterhin terrorisieren zu können, waren damit zerschlagen. Da er aber eine Aufgabe brauchte, zog er schließlich nach Sizilien, wo er fortan dafür zuständig war, die Lava für den Vulkan Ätna bereitzustellen.

      König aller Götter

      Im Anschluss an diese Ereignisse probten die Giganten (das heißt die, die geboren wurden, als Kronos Uranos’ Genitalien abschnitt) gegen Zeus den Aufstand. Zusammen mit seinen Geschwistern und mit Herakles’ Hilfe gelang es Zeus, die Giganten zu besiegen. Er schickte sie anschließend in die Unterwelt. Zeus und seine Brüder und Schwestern waren nun die unangefochtenen Herrscher über Himmel und Erde.

      Dank seiner besonderen Überlegenheit und Schläue gelang es Zeus, dem Schicksal seines Vaters Kronos wie auch seines Großvaters Uranos zu entgehen. Nachdem sich der Staub aus den Kämpfen mit den Titanen gelegt hatte, heiratete Zeus Metis (eine Göttin, die als Personifikation »listiger Intelligenz« gilt).

      Wie gegen seinen Vater wurde auch gegen Zeus eine Prophezeiung ausgesprochen, die besagte, dass seine Frau ein Kind gebären würde, das eines Tages König aller Götter werden würde. Um diesem Ereignis zuvorzukommen, verschluckte Zeus seine arme Frau Metis. Das Kind aber wurde trotzdem geboren; es erblickte das Licht der Welt, indem es durch Zeus’ Kopf hindurch auf die Welt kam. Auf diese Weise wurde ein wichtiges Detail der Prophezeiung umgangen, dass nämlich Metis das Kind gebären würde. Das Baby dieser »Kopfgeburt« war Athene, die Göttin der Weisheit. Auch wenn sie in gewissem Sinne das Kind ihres Vaters war, so erbte sie doch einiges von der Klugheit ihrer Mutter.

      Die bekannteste Fassung der Geschichte von der Erschaffung des Menschen bei den Griechen (so wie sie der Autor Pausanias erzählt) besagt, dass der Titan Prometheus und sein Bruder Epimetheus gemeinsam die Aufgabe erhielten, alle Kreaturen auf Erden zu erschaffen. Im Unterschied zu seinem Bruder galt Prometheus als weise. Sein Name bedeutet übersetzt »Voraussicht«. Epimetheus war eher der schusselige der beiden Brüder. Sein Name bedeutet »der nachher Überlegende« (also wenn es bereits zu spät ist).

      Prometheus schuf aus Lehm die Kreaturen, die einmal die Erde bevölkern sollten. Epimetheus stattete sie mit Fertigkeiten, Fähigkeiten und Verteidigungsmöglichkeiten aus. Er gab den Vögeln Flügel, den Löwen Klauen und Zähne, den Schildkröten gab er ihren Panzer und so fort. Epimetheus war aber nicht so vorausschauend wie sein klügerer Bruder. Ihm gingen die Gaben leider aus, noch bevor die Reihe an den Menschen kam, mit dessen Erschaffung Prometheus sich Zeit ließ.

      Die Griechen sagten, dass Prometheus die Menschen nach dem Vorbild der Götter geschaffen habe. Der Hauptunterschied zwischen Tieren und Menschen ist der, dass die Tiere beim Gehen ihr Gesicht nach unten zur Erde hin wenden, wohingegen der Mensch aufrecht läuft und sein Antlitz nach vorne und nach oben in Richtung des Himmels richtet. (Auch wenn wir hier im Buch immer von der Erschaffung des »Menschen« sprechen, so ist im Mythos doch immer nur von »Männern« die Rede. In der Antike war die Vorstellung von der Gleichheit von Mann und Frau eben noch nicht allzu weit fortentwickelt.)

      Nach der Erschaffung der Menschen versuchten die Götter lange Zeit, das Geheimnis des Gebrauchs des Feuers für sich zu behalten. Prometheus aber entschied, dass es jetzt an der Zeit wäre, die Entwicklung des Menschen zu beschleunigen. Seine Lieblingsgeschöpfe lagen ihm so am Herzen, dass er sich dafür entschied, den Menschen die Verwendung des Feuers zu überlassen. Noch ungewöhnlicher an seinem Vorhaben aber war es, dass er dazu das Feuer sogar stahl. Er stieg empor in den Himmel, entzündete seine Fackel an der Sonne, versteckte die Fackel sodann in einem riesengroßen Strunk Fenchel und schmuggelte das Feuer schließlich hinunter zur Erde.

       Prometheus gefesselt (und gepeinigt)

      Nachdem Prometheus das Feuer gestohlen hatte, hatte Zeus ihn mächtig auf dem Kieker. Er nahm ihn gefangen, verschleppte ihn in die Berge des Kaukasus und kettete ihn an einen Felsen. Ein Adler kam von da an jeden Tag herbeigeflogen, riss Prometheus die Leber aus dem Leib und verschlang sie. Jede Nacht aber wuchs Prometheus eine neue Leber, sodass sein Martyrium nicht enden wollte.

       Der mit übersinnlichen Kräften ausgestattete Prometheus

      Zeus verübelte Prometheus aber nicht nur den Diebstahl des Feuers. Zeus war auch, wie wir bereits wissen, eine Prophezeiung zu Ohren gekommen, dass einer seiner Söhne ihn eines Tages vom Thron stürzen würde. Prometheus war der Einzige, der ihm sagen konnte, wer die Mutter dieses Kindes wohl sein würde. Nachdem er eine Weile angekettet und vom Adler gequält worden war, erklärte sich Prometheus schließlich einverstanden, mit seinem Geheimnis herauszurücken. Er gab preis, dass die Mutter des Kindes, das Zeus’ Herrschaft beenden sollte, Metis sei. Zeus machte sich daraufhin ans Werk, dies zu verhindern – das kennen wir schon.

       Herakles eilt zur Hilfe

      Nachdem Prometheus Zeus sein Geheimnis verraten hatte, gab Zeus einem seiner Lieblingssöhne – Herakles – die Möglichkeit, seinen Ruf zu verbessern, und ließ ihn Prometheus von seinen Qualen befreien. Herakles reiste viel in der Welt umher, um all den Aufgaben, die ihm übertragen wurden (mehr dazu in Kapitel 6), gerecht zu werden. Auf einer seiner Reisen fand er Prometheus festgekettet an seinem Felsen. Er tötete den Adler und entließ Prometheus in die Freiheit. Zeus ließ es geschehen; Prometheus war wieder frei. Herakles konnte sich das Verdienst, ihn befreit zu haben, fortan auf seine Fahnen schreiben.

      Nach Abschluss der Schöpfung entwickelten die Griechen auch ihre eigene Vorstellung vom Aussehen der Erde und der Lage der Meere und des Landes zueinander. In ihrer Vorstellungswelt war die Erde eine runde Scheibe. Die Grenzen waren durch das Mittelmeer und das Schwarze Meer gegeben.