Siegrid Beyer

48 kleine und große Urlaubserlebnisse


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auf die Türme Wiens und die Höhenzüge des dahinterliegenden Wiener Waldes. Nachmittags bummelten wir durch die Innere Stadt und waren im Hotel Sacher und Café Zentral.

      Für Sonnabend hatten wir uns mit Nicole und ihrer Freundin zu einer Fiakerfahrt verabredet. Leider regnete es und wir machten eine Führung durch die Hofburg, das Sissi-Museum, die Kaiserappartments und die Silberkammer.

      Im Sissi-Museum erzählte man uns den Lebenslauf der Kaiserin Elisabeth und ich stellte fest, dass diese Frau alles andere als eine Romy Schneider war. Sie war groß, schlank, schön, sehr eitel und mit sich selbst beschäftigt. Sie hatte lange schwarze Haare. Die Haarwäsche und das Trocknen zur damaligen Zeit dauerte sehr lange. Auch machte sie ständig Diäten und mehrere Stunden Sport, um schlank zu bleiben. Dafür hatte sie extra ein Turnzimmer. Alle Räume im Kaiserappartement, Schlafzimmer, Arbeitsräume usw. sind sehr schön und prächtig eingerichtet. Kaiserin Sissi hatte eines der ersten Badezimmer mit richtiger Badewanne und Klo. Sie hatte sieben Kinder, kümmerte sich aber wenig um diese. Sie liebte ihren Mann, den Kaiser Franz wohl nicht so sehr, wie er sie liebte. Sissi war erst 16 Jahre, als sie ihn heiraten musste. Er war zwei Jahre älter und sehr diszipliniert, stand bereits morgens um fünf Uhr auf und arbeitete sehr viel. Sissi war oft Monate lang alleine ohne Familie, aber mit einem großen Hofstaat unterwegs und machte Urlaube und Kuren im Ausland. Mit 60 Jahren wurde sie in Genf ermordet.

      In den Räumen der Silberkammer befinden sich viele Vitrinen mit Geschirr in Silber, Gold und aus Porzellan. Tafelaufsätze, Suppenschüsseln, Servierteller sowie Besteck in Hülle und Fülle in verschiedenen Dekors und jedes einzelne in hundertfacher Ausfertigung.

      Als wir am Nachmittag aus dem Schloss kamen, schien die Sonne und wir gingen zum Naschmarkt, wo Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Gewürze und viele andere Spezialitäten angeboten werden. Sonnabends ist zusätzlich noch Floh- und Antiquitätenmarkt.

      In einem der Gaststättenzelte aßen wir Fisch.

      Danach fuhren wir mit der U-Bahn und weiter mit dem Bus nach Neustift am Walde. Dort gibt es etliche Heurigen-Gaststätten mit lauschigen Terrassengärten. Man hatte uns die Weingaststätte Fuhrgassl-Huber empfohlen. Wir hatten dort einen Heurigen getrunken für 2,80 € p. P. und hatten einen netten Abend.

      Am Sonntag waren wir im Wiener Stadtpark und sahen dort - wie überall - viele Obdachlose auf Parkbänken liegen. Nicht weit entfernt war das Hundertwasser-Village zu bestaunen. Dann spazierten wir am Donaukanal zur Innenstadt. Im Café Central probierten wir eine überteuerte Sachertorte und genossen die Wiener Kaffeehaus-Atmosphäre. Bei einer 2-stündigen Stadtführung erklärte man uns, dass die Wiener das Kaffeehaus als 2. Wohnzimmer betrachten, dort Zeitung lesen und eine besondere Kaffeehauskultur pflegen.

      In der Nähe unseres Hotels hatten wir zweimal abends in einer Gaststätte gegessen. Ein original Wiener Schnitzel mit Kalbsfleisch und einmal Schnitzel nach Art des Hauses. Das war Schweineschnitzel in Reibekuchenpanade. Schmeckte ganz lecker. Es gab jeweils zwei Schnitzel auf den Teller.

      Zum Rückflug waren wir auch pünktlich am Flughafen. Um 18.00 Uhr sollte der Flieger starten. Wir sahen ihn, aber es wurden keine Koffer eingeladen. Statt dessen kam eine Durchsage, dass wegen eines technischen Fehlers der Flug sich verzögert und wir mit einem anderen Flieger starten müssten. Im Flugzeug erfuhren wir, dass das erste Flugzeug mit einem Vogel kollidiert war und am Flügel eine große Delle geglättet werden musste, bevor es wieder fliegen durfte.

      4. Wanderurlaub mit dem Tungendorfer Sportverein in Latrup im Sauerland vom 20. - 26.10.2013

      Wir fuhren mit dem Auto um 8.00 Uhr vom SVT-Parkplatz ab und trafen um ca. 14.00 Uhr in unserem Hotel Hubertushöhe in Latrup ein. Insgesamt waren wir 21 Personen und fast alle sprachen miteinander platt. Ich konnte es gut verstehen, aber leider nicht sprechen.

      Schon unterwegs begeisterte uns die schöne Laubfärbung. Die Landschaft hier im Rothaargebirge ist hügelig und mit Mischwald bepflanzt. Die Herbstfärbung hatte voll eingesetzt und das Laub leuchtete in den schönsten Farben, grün, goldgelb und in vielen Rottönen. Zwischen den Waldgebieten sah man die grünen Felder – einfach wunderschön. Die Fachwerkhäuser sind alle weiß gestrichen und mit Schiefer gedeckt. Es sah hier alles so sauber, ruhig und friedlich aus. Man traf kaum Menschen.

      Latrup liegt im Tal und ist ein Enddorf und Ausgangspunkt für die Wanderer zum Rothaarsteig.

      Das Hotel Hubertushöhe war auch gut. Wir hatten Halbpension – Frühstücksbüfett und abends die Auswahl zwischen 3 gutbürgerlichen, leckeren Gerichten. Ich hatte ein Zimmer mit Balkon zur Südseite, schönem Ausblick und war sehr zufrieden.

      Nach dem Abendessen saßen wir immer noch gemütlich zusammen und machten das Knobelspiel „10.000“. Wir hatten dabei Spaß und lachten viel, weil es so spannend und lustig war.

      An einem Abend zeigte Claus uns über den Fernseher die Bilder vom vorherigen Wanderurlaub.

      Unsere erste Wanderung machten wir um Latrup herum. Es ging bergauf und bergab durch die bunte Herbstlandschaft, oft auch auf schmalen Wegen durch die Wälder und mit Blick in das ruhige Tal.

      Am 2. Tag fuhren wir mit dem Bus zum „Kahlen Asten“ auf eine Höhe von 840 m. Von hier aus wanderten wir auf dem Rothaarsteig nach Latrup – ca. 16 km. Wir hatten schönes Wetter, Sonnenschein, blauen Himmel und ca. 16 – 18°, aber auf dem kahlen Höhenkamm war es teilweise sehr windig. Nicht nur das, oft mussten wir auch steile, mit Wurzeln und Steinen versehene Waldpfade erklimmen. Doch die Anstrengung lohnte. Wir hatten immer einen herrlichen Überblick auf das Hochsauerland.

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      Bergstation „Kahler Asten“ Sauerland

      Man glaubt es kaum, am nächsten Morgen regnete es in Strömen. Kein Problem für uns Wanderer. Regencape über und die bunte Truppe marschierte los. Nach einer Stunde hörte es auf zu regnen und wir hatten wieder einen schönen Wandertag.

      Am folgenden Tag schien die Sonne und für die Jahreszeit war es warm. Wir wanderten über den Kyrill-Pfad und staunten, was für einen Schaden dieser Orkan im Jahr 2007 angerichtet hatte. Alle Bäume lagen entwurzelt kreuz und quer. Ca. einen Kilometer wanderten wir durch das Gelände auf Holzstegen, kleinen Brücken, auf und unter umgestürzten Bäumen mit imposanten Wurzeltellern sowie auf Trittleitern zu verschiedenen Aussichtspunkten.

      Dann führte unsere Wanderung über den WaldSkulpturenWeg. Künstler haben mit ihren Kunstwerken am Wegesrand einen Kunstwanderweg geschaffen. Der Krummstab, der einen Bischofsstab darstellen soll, sieht aus wie ein Elefantenrüssel. Das Kunstwerk „Kein leichtes Spiel“ stellte eine Gruppe von Toren dar, die aus einer großen Eisenplatte rausgebrannt wurden. Das soll an die hiesigen Religionskonflikte erinnern. Das Denkmal „Stein-Zeit-Mensch“ zeigt die Zeitlichkeit und Vergänglichkeit der Natur.

      Für die Kaffeepause hatte unser Wirt an einem schönen Plätzchen im Wald Tische und Bänke hingestellt und uns mit Kaffee und leckerem Butterkuchen versorgt.

      Am letzten Tag fuhren wir mit einem Taxi zum Startpunkt und von dort aus wanderten wir zu unserem Hotel nach Latrup. Es war bedeckt und zwischenzeitlich nieselte es auch mal. Die Bäume waren schon recht kahl und das Laub lag auf den Wegen. Nach dieser letzten Wanderung waren fast alle recht erschöpft und wir freuten uns auf die Heimfahrt am nächsten Tag.

      6. Kururlaub in Baska auf Krk vom 10. - 24.11.2013

      Die Busreise war eine Odyssee! In Neumünster stieg ich um 18.00 Uhr in den Zubringer nach Hamburg. Von dort aus ging die Fahrt mit Zusteigern - bis der Bus voll war - durch die Nacht. Es war mir unmöglich zu schlafen. Gegen 6.00 Uhr standen wir bei München in einem 2-stündigen Stau. Auf der Tauernautobahn fuhren wir durch eine wunderschöne Winterlandschaft nach Kroatien. Dort änderte sich das Wetter. Es wurde sehr stürmisch und die Straßen waren wegen umgestürzter Bäume nicht befahrbar oder gesperrt. Wir sahen sogar ein Auto unter einem eingestürzten Gebäude. Diesen starken Fallwind,