Henriette - Angela Richter

Der Genesis


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das Baby zur Atlantis. Unter Tränen, übergab Ammon das kleine Wesen in die Obhut, seines ältesten Sohnes Osiris, mit den Worten: „Das ist Seth, … Seth Ammon Ra, pass gut auf deinen kleinen Bruder auf, er ist ein Genesis. Er ist eure Zukunft. Lebt wohl!“ Das Raumschiff hob kurz danach ab und entschwand in das endlose, dunkle Universum.

      Die Atlantis war noch nicht all zu weit weg, als ihr Heimatplanet explodierte. Die Teile des toten Planeten rasten in alle Richtungen. Ein riesiges Stück, flog direkt auf die Atlantis zu und rammte sie mit voller Wucht. Das Raumgefährt wurde aus seiner vorprogrammierten Bahn geworfen. Die Atlantis trat eine Reise ins Ungewisse an. Lange, … sehr lang, durchflog das Raumschiff unkontrolliert den Weltraum, bis es auf einen blauen Ball traf … unsere Erde. Ungebremst bahnte es sich seinen Weg durch die Atmosphäre. Der extrem harte Aufschlag des Raumschiffes blieb nicht ohne Folgen, nur zweitausendeinhundert Überlebende machten sich auf, ihre neue Heimat kennen zu lernen. Sie irrten unendlich lange umher, suchten einen geeigneten Platz, der ihre neue Heimat werden sollte. Völlig erledigt und des Suchens müde geworden, verblieben die Wesen an jenem Ort, … Afrika. Dort begann es, die Schöpfung oder besser gesagt das Leben, auch unserer Vorfahren.

      Ihr größtes Problem hieß …. Nahrung, allzu viel davon gab es nicht, auf den blauen Planeten. Erwähnenswert hierzu ist, dass diese Rasse, eine lange Zeit ohne richtiges Essen auskommt, wenn sie ihre eigentliche Grundnahrung, Blut zu sich nehmen können. Es ist nicht ihre einzige, aber wichtigste Nahrung, sie benötigen täglich zirka 300 bis 500 ml, je nach Art, ihrer Größe und Beschaffenheit. Sollte die begehrte Flüssigkeit einmal nicht vorhanden sein, können sie auch eine Weile ohne Blut auskommen, aber es schwächt ihre elementaren und körperlichen Kräfte. Lässt ihren Alterungsprozess geringfügig ansteigen. So konnten sie auch die Reise durch das Universum überstehen, sie ernährten sich gegenseitig. Nur mit der Zeit zehrte es ihre Körper aus, aber dafür gab es ja das Allheilmittel … den Genesis.

      Schon in seinen Kinderjahren bekam Seth zu spüren was das bedeutete. Sein Blut heilt nicht nur alle Krankheiten, es verlängert auch das Leben, reparierte und erhielt den Körper jung. Die ständigen, bösartigen Streitigkeiten unter seine Halbgeschwister endeten meistens blutig. Ab und zu sogar mit Verlust eines ihrer Körperteile und dann musste Seth herhalten. Dass der arme kleine Kerl darunter schrecklich zu leiden hatte, dass, war ihnen total egal. Nur unter äußerst starken Schmerzen produzierte sein Körper neues Blut. Die Brüder mit Membranschwingen und Osiris, der Älteste unter ihnen, versuchten Seth Ammon Ra, vor den Anderen zu beschützen, was ihnen aber nur selten gelang. Die Kinder waren zu jungen Kriegern herangewachsen, die Eitelkeit und der Egoismus wuchsen mit. Ob Bruder oder Schwester, die Stärksten spielten ihre Macht aus.

      Ansonsten bestand ihre Nahrung aus dem, was auch wir zu uns nehmen würden, Fleisch, Fisch und was es sonst noch zur Zeit der Dinosaurier, … ja Saurier, zur Verfügung stand! Leicht war es bestimmt nicht, an ihr Fleisch oder ihr Blut heran zu kommen, essbare Pflanzen gab es kaum. Sie überlebten den Aufschlag des todbringenden Meteoriten und das große Dinosterben. Der immerwährende Kampf gegen den Hunger und das ihm von Ammon übertragende Wissen, führten letztendlich dazu das Seth anfing, die karge Flora und Fauna der Erde umzuändern. Wir verdanken seiner Genialität und Fantasie diese Vielfalt an Nahrungspflanzen, blühenden Bäumen, Sträuchern und Blumen. Ferner verwendete Seth einige Gene seiner Geschwister und die der noch verbliebenen Tiere, fügte sie zusammen und erschuf unsere Tierwelt und uns … den Menschen. Die Evolution tat dann ihren Teil dazu. Unglaublich, aber so war es, man züchtete unsere Vorfahren als Nahrung. So wie wir es heutzutage mit unseren Nutztieren machen. Die Spezies Mensch wurde zu ihrer Hauptnahrungsquelle, ihr Lieblingshaustier. Es floss genau die richtige Mischung an Lebenselixier, in den Adern unserer Vorfahren und somit wurden sie zu den begehrtesten Blutlieferanten, dieser Wesen. Der Mensch, sowie die unterschiedlichen Tierarten stammten vom jeweiligen Gen-Spender ab. Die meisten Geschwister des Seth besaßen eine Tiergestalt, die bekanntesten Beispiele dafür sind, Apophis und Uräus die Schlangen, Apis der Stier, Hathor und Mehurt die Kuhgestalten. Katzenhafte Wesen gab es unter ihnen sehr viele, um nur einige zu benennen Bastet die Katze, Azuul der Tiger und Mehit eine der Mähnenkatzen uns besser begannt als Löwe. Chepre ist der Gen-Geber vieler Käferarten, Horus ist ein Raubvogel, Sobek das Krokodil und Osiris hat das Aussehen eines schneeweißen Wolfes, Anubis und Seth selbst hatten die Gestalt der Wüstenhunde, Thot und Hapi gaben den Affen ihre Genetik, viel zu viele um sie alle aufzuzählen. Spätestens jetzt müsstet ihr sie erkannt haben … Ägyptens Götter.

      Wenn wir gerade dabei sind, ist euch nie bewusst aufgefallen, dass sich die Tiergötter in vielen alten Kulturen ähneln, obwohl sie sehr weit auseinander liegen? Die Lösung hierzu ist einfach, sie mussten aus Ägypten fliehen und änderten auch ihre Namen. Azuul ist eine babylonische Gottheit, seinen ägyptischen Namen kenne ich leider nicht. Auch Onza, die Dschungelkatze ist einer von ihnen. Ferner glauben wir dass der goldene Krieger der Anden, Montezuma, niemand anderes war als Horus der goldene Falke. Der indischen Gott Shiva ist Bastet, da sind wir uns ziemlich sicher, aus Mut wurde Kali. Ganesha, Wishnu, Thor, Odin, Mars, Zeus, Medusa, sie alle waren einst einmal ägyptische Götter. Ihre Rasse floh, trennte und verteilte sich über den ganzen Erdball. Sie suchten nach idealen Lebensräumen, die ihnen mehr zusagten, als das sandige, trockene Wüstenklima. Wasser liebende Götter bevorzugten das Meer, wie Aquarius und Leviathan. Die es kälter wollten, zog es in die Eiswelten oder in den hohen Norden, wie Arcticon der weiße Eislöwe. Andere trieb es in die hochgelegenen Bergregionen oder in dichte Wälder. Sie ließen sich in den Gebieten nieder, in dem auch das Nahrungsangebot Mensch sich stark vermehrte und erkoren es zu ihrem Territorium. Nun schwang sich jeder einzelne dieser Wesen zu einer Gottheit empor, auch jene, die im alten Ägypten, gegenüber ihren mächtigeren Brüdern nichts zu melden hatten.

      Genug vorweg gegriffen, die Geschichte geht weiter! Jahrtausende vergingen, es kam die Zeit, wo die Schöpfung Mensch, zu einer denkenden Zivilisation heran wuchs, die Götter Ägyptens hatten bald nichts mehr zu lachen. Die sonst so gehorsamen Haustiere, wollten ihre Herrscher nicht mehr ernähren, sie rebellierten. Nur die dazu Auserwählten des ägyptischen Volkes, die Priester und Priesterinnen, durften den Göttern dienen und sie mit ihrem Blut versorgen. Aber besonders unter ihnen entwickelte sich, als erstes, die böse Eigenschaft … Machtgier. Mit dem Verstand wuchs auch die Gier, sie selbst wollten Götter sein. Mit der Zeit fanden sie es heraus, wie man die Herrscher schwächte und fingen an sie zu vernichten. Die meisten Götter konnten dem Tod bringenden Massaker entkommen, sechsunddreißig von ihnen gelang die Flucht nicht. Ihre Leichen wurden schnellstens verbrannt, ihre Knochen zu Staub zermahlen und mit alldem vermengt, was man fand. Das ganze wurde mit Bitumen und Harzen vermischt, in schwere Sarkophage aus Granit gelegt und nach Sakkara geschafft. Warum?! Die Priester hatten Angst, Angst vor Gott Seth, Beherrscher des Lebens und des Todes. Hatten sie es doch mit eigenen Augen gesehen welche Macht er in sich barg, wie er seine toten Brüder und Schwestern zurück ins Leben holte. Gott Seth durfte seine ermordeten Gefährten nicht wieder finden, denn er selbst entging dem feigen Mordanschlag und floh in seine Tempelstadt Ammon Harachte, die für Menschen unerreichbar war. Niemand weiß genau wo sie wirklich liegt. Vermutungen hingegen, gibt es viele. Legenden erzählen, dass Gott Seth, Ammon Harachte selbst erschaffen hat, nur mit den Fähigkeiten seiner unvorstellbaren geistigen Kraft. Eine Festung, seine Zuflucht, sein Schutz vor seinen gewalttätigen Geschwistern, die nicht nur nach seinem Blut verlangten, auch sein wunderschöner junger, makelloser Körper und das elfenhafte Gesicht riefen lüsterne Begierden in ihnen hervor. In Ammon Harachte befindet sich wahrscheinlich auch das genetische Labor des Genesis. Hier kreierte Seth auch die Armee der Menschenwölfe, als seine Leibwächter, Diener und zum Schutze seiner Stadt. Falls diese Tempelanlage noch existiert, ist sie das älteste Bauwerk auf Erden.

      Indien, Griechenland, Südamerika, egal wo die ehemaligen Götter Ägyptens eine neue Heimat fanden, sie verschwanden und Mythen entstanden. Gott Seth verweilte noch lange, sehr lange in Ammon Harachte, nur von seinen Wolfsmenschen und getreuen Priestern umgeben. Wahrscheinlich die einzige Kaste, die ihren Gott nicht hintergingen, sondern achteten und ehrten.

      Ab hier fangen die antiken Geschichten an, manche sind mystische Sagen oder Vermutungen, andere werden als Spinnerei belächelt, aber dass kennt ihr mittlerweile ja aus eigener Erfahrung.

      Irgendwann tauchte eine neue Person in der Welt der Geschichten auf, die von den Gelehrten, als eine blühende Fantasiegestalt