Frater LYSIR

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Der Gefährte, der ebenfalls eine duale Seelenschwingung ist, bewegt sich ebenfalls im Spannungsfeld zwischen dem hohen und dem niederen Ideal.

      In seiner hohen Schwingung ist Kopha ein treuer Begleiter und Freund, der immer bereit ist zu unterstützen und zu helfen, sollte der Weg oder das Ziel aus den Augen verloren werden, und auch in schwierigen Zeiten und an steinigen Wegpunkten immer zur Stelle ist. Im hohen Ideal zeigt Kopha also die bedingungslose Treue und die regelmäßige Besinnung auf das gesetzte Ziel.

      In der niederen Schwingung bezeichnet Kopha allerdings den „falschen Freund“, der danach strebt, vom Weg abzuweichen, die Reise hinauszuzögern und das Ziel nicht zu erreichen. Hier findet sich ganz deutlich der Archetyp des Versuchers, der alles tut, um zu verhindern, dass ein Ziel erreicht wird.

      Zireph – der Wächter

      Der Wächter, bezeichnet schließlich die unitäre Seelenschwingung, die weder über ein Spannungsfeld, noch über eine Ambivalenz in sich verfügt, sondern eine gewisse Gleichförmigkeit zeigt.

      Diese Seelenschwingung ist eine zielgerichtete Qualität, die bewahrt, wacht und schützt. Sie ist auf den Status quo fokussiert und bestrebt, diesen zu erhalten, was ihr eine gewisse Unbeweglichkeit und Starre verleiht. Klassische Archetypen, die diese Seelenschwingung ausdrücken, sind zum Beispiel die verschiedenen Wächter an den Toren zu den Unterwelten.

      Revah – der Amboss der Schöpfung

      Der Amboss der Schöpfung ist der die zweite Station der Triade des Seraphonesh, der Punkt, an dem geformte Schöpfung wird. Hier wird die aus dem Pfuhl der Existenz gehobene werdende Existenz geformt und belebt. Diese Belebung beinhaltet, dass dem geformten Sein eines der Herzen eingesetzt wird, je nach Befehl der Schöpfung selbst.

      Das Herz, das auf dem Amboss geschmiedet wird, geht in direkte Wechselwirkung mit der Seelenschwingung und bestimmt hier die Ausprägung des entsprechenden Archetypus der Seele und somit auch den Charakter einer gewordenen Existenz. Allgemein aktiviert allerdings jedes Herz erst einmal die Seelenschwingung der Archetypen, erst die Art der Herzen setzt einen weiteren Fokus, so gesehen eine weitere Unternuance, die auf die Entwicklung des gewordenen Seins schließen lässt.

      Hier sei jedoch die erste Besonderheit erwähnt, die sich auch bei den Quellen, die dem Kessel von Vorsehung und Ewigkeit entspringen, zeigen wird, denn anders als bei den Essenzen, die aus dem Pfuhl der Existenz gehoben werden, also dem Blut und der Seele, die unabänderlich feststehen, weil sie der Baustoff sind, aus denen das gewordene Sein besteht, können die Herzen verändert werden.

      Diese Veränderung wird durch das Richterschwert, das der weißen Flamme der Schöpfung gegeben wurde, bedingt. Dieser Umstand gewinnt allerdings erst an wirklicher Relevanz durch die Entstehung der dritten Manifestation, da mit ihrer Entstehung erst diese neue Aufgabe des Richters, den die weiße Flamme der Schöpfung verkörpert, hinzugekommen ist, nämlich die des Richters der Herzen, der das manifeste Sein am Ende eines Zyklus erwartet, und sein Herz prüft, um zu entschieden, ob ihm im nächsten Zyklus ein neues Herz zugeteilt wird oder nicht.

      Natürlich war diese Umschmiedung des Herzens auch in der ersten und zweiten Manifestation möglich, da dieser Prozess nicht zwingend nur an das Ende eines Seinszyklus gebunden ist, sondern jederzeit innerhalb der Existenz eines gewordenen Seins stattfinden kann, dennoch wurde es nur vereinzelt innerhalb eines Zyklus praktiziert, da dies nur mit der Erlaubnis des Schöpfers in der Nicht-Existenz geschehen kann.

      Maresh – das entflammte Herz

      Das entflammte Herz bezeichnet ein Konzept von brennender Treue und Hingabe zur eigenen gewordenen Existenz und eine vollständige Annahme und Bejahung dessen, was man ist. Es bezeichnet die vollkommene harmonische Vereinigung von Sein, Existenz und Vorsehung.

      Für ein gewordenes Sein bedeutet dies, dass es in vollkommener Übereinstimmung mit seiner kosmischen Aufgabe, die ihm vom Beinernen Thron zugedacht wurde, und in bedingungsloser Treue zum Beinernen Thron selbst, agiert und existiert. Darüber hinaus verbindet das entflammte Herz alle Aspekte der Schöpfung, die ein gewordenes Sein in sich trägt, zu einer harmonischen Einheit, die es ihm leicht macht, seine Bestimmung zu erfüllen, ohne zu straucheln.

      Hier ist noch anzumerken, dass jeder der zehn Flammenträger, der dem Hort der Werdung entstammt, und jeder der 7 Regenten der Geschlechter der Cherphonah und alle 72 Führer der Sippen, also die ursprünglichen Wesen der ersten Manifestation selbst, dieses entflammte Herz in sich trug, da es in der ersten Manifestation eigentlich nur dieses eine Herz gab, was in Hinblick auf die Ereignisse, die sich bereits im Zuge der ersten Manifestation abspielten, und zu den bekannten Resultaten führten, verwunderlich ist.

      Aber hier muss wieder betont werden, wie komplex die Schöpfung eigentlich ist und wie komplex dementsprechend auch die Wesen sind, die dieser Schöpfung entstiegen sind, aber dazu wird es noch einen eigenen Punkt geben, in dem aufgeschlüsselt wird, welche Konstellationen bestanden, die all diese Ereignisse überhaupt möglich machten.

      Narosh – das schweigende Herz

      Das schweigende Herz ist, wie schon angedeutet, eines der Herzen, das erst im Zuge des Verrats, den die erstgeschaffene schwarzen Flamme der Existenz beging, relevant wurde, da erst die schwarze Flamme der Existenz die Möglichkeit manifestierte, diese Herzen zu schmieden.

      Denn indem Damamthariel seinen Verrat an der Schöpfung selbst vollzog, zerriss er das Band zwischen sich und seiner Zwillingsflamme, die der Richter war, der das Herz auf dem Amboss der Schöpfung schmiedete.

      Der Amboss des entflammten Herzens zerbarst unter dem Schmerz der weißen Flamme der Schöpfung, doch als eine Tatsache des Seins und Bestandteil der Triade des Seraphonesh, wurde er sofort neu, wenngleich er ein anderer wurde, da er sich aus den drei Flüchen, die der Richter der Schöpfung seinem Zwilling entgegen schrie, als sie ihren ersten Kampf austrugen, und aus den drei Wunden, die Mikael Damamthariel so mit seinem Richterschwert schlug, manifestierte. So entstand der Amboss der Schöpfung neu und mit ihm entstanden auch die drei neuen Herzen aus den, im Blut der schwarzen Flamme der Existenz manifestierten Sünden, die Mikaels Zwilling begangen hatte. Das schweigende Herz ist eines der Herzen, das aus dem Kampf der Zwillingsflamme hervorging, und es bezeichnet Damamthariels erste Sünde, der Abwendung von seiner Verpflichtung gegenüber der Schöpfung und seinem Treuebruch gegenüber dem Beinernen Thron. Das schweigende Herz lässt somit die Seelenschwingung erlöschen und hinterlässt eine gewordene Existenz, die keinem Zweck und keinem Ziel mehr folgt.

      Phadim – das gebundene Herz

      Das gebundene Herz ist noch einmal eine Besonderheit, da dieses Herz, zum einen bedeutet, dass sein Träger zwar mit seiner Seelenschwingung verbunden bleibt und diese auch leben kann, wenn er diese Prüfung auf sich nimmt und sich an die Arbeit an sich selbst begibt, und sich den Prüfungen und den Fallstricken stellt, die mit diesem Weg zur Selbsterkenntnis einhergehen, doch dieses Herz besitzt, bildlich gesprochen, eine Aushöhlung, in welche der Richter weitere Konzepte, nämlich eine Anbindung, an eine bestimmte Prüfung, einfügen kann, um die Seelenschwingung mit diesen zu verändern und an eine weitere Pflicht zu binden.

      Shiragh – das gespaltene Herz

      Das gespaltene Herz, schließlich, verdammt eine Seele dazu, niemals ihren Platz zu finden und niemals ihren Dienst vollziehen zu können, es trennt das Sein von der Seele ab, ohne die Seele jedoch zum Schweigen zu bringen, und erschafft somit einen Zwiespalt, einen Abgrund, innerhalb des gewordenen Seins, der nicht überbrückt werden kann, da es keine Möglichkeit lässt, dass Seele und Blut sich verbinden, um zusammen zu agieren, und so agieren beide Aspekte des gewordenen