überzog.
„Unglaublich! Der Kerl ist ein Hengst!", keuchte sie atemlos, weil noch immer die Spasmen des Orgasmus ihre Vagina zucken ließen.
Carmen fragte vorlaut: „Warum ein Hengst?“
Nach einer Pause, in der das Beben in ihr abgeklungen war, gab sie die Antwort.
„Schau dir diese Spermiensauerei an. So viel spritzen nur Hengste!"
Sie stieg von Henri herunter und ließ ein verschrumpeltes Etwas auf der Bauchdecke zurück, was vorher ein harter und stolzer Bolzen gewesen war. Während sie mit breiten Beinen und etwas in der Hocke, den Samen aus ihrer Möse drückte und ihn auf sein Bett tropfen ließ, lächelte sie zufrieden.
Carmen stand ebenfalls auf, blickte auf Henri, hob mit zwei Fingern den schlaffen Pimmel und ließ ihn wieder fallen.
„Der ist für heute fertig. Morgen ist auch wieder ein Tag!“
„Wie bitte?“, fragte Henri entsetzt.
„Ab morgen werden wir mit dir ficken, wann immer wir Lust haben“, fauchte Melanie streng. „Wenn du dich weigerst, erfährt die Schule, dass du Schülerinnen fickst. Mal sehen, wie lange du deinen Job dann noch behalten darfst!“
Die beiden Mädchen grinsten ihn frech an, drehten sich um und verließen sein Schlafzimmer.
4
Reichenbach im Allgäu
Sommer 2014
„Das war ja furchtbar, was die Mädchen Ihnen angetan haben“, sagte Resi Obermayr entsetzt und hielt sich die Hand vor den Mund.
„Ich hätte mich mehr widersetzen müssen“, antwortete Henri.
„Sie sind ein Mann und hatten keine Chance“, bestätigte die alte Dame und tätschelte seine Hand. „Es ist gut, dass Sie hier sind. Im Allgäu ist die Welt noch in Ordnung. Hier wird so etwas nicht passieren.“
„Ja, das hoffe ich.“
„Es ist aber noch mehr in München passiert, oder?“, fragte sie.
„Ja, leider waren das nicht meine einzigen Erfahrungen“, antwortete Henri.
„Sie werden mir das demnächst erzählen, denn das nimmt Ihnen die Last. Nun sollten Sie aber schlafen gehen, denn Morgen haben Sie Ihren ersten Tag in der Schule. Sie sollten ausgeruht sein.“
Henri nickte mit dem Kopf. Er war mittlerweile wirklich müde. Die Erinnerungen hatten ihn erschöpft.
Nach einem freundlichen Gutenachtgruß ging er nach oben. Er freute sich auf den morgigen Tag.
Die zwölfte Klasse des Goethe-Gymnasiums in Reichenbach saß vollzählig auf ihren Plätzen: vierzehn Mädchen an Einzeltischen in zwei Reihen am Fenster, an der Innenwand sechs Jungs.
Der Schuldirektor hatte seine Rede beendet, dann sprach er über die Lehrer. Es war keine schwierige Aufgabe.
„Bis auf Deutsch und Sport bleibt alles beim alten“, sagte er und sprach nach einem kurzem Rundblick über die jungen Gesichter weiter: „Ihr bekommt für diese beiden Fächer einen neuen Lehrer. Da es euer Klassenlehrer sein wird, möchte ich auch gleich das Wort an ihn abtreten. Ansonsten wünsche ich euch allen ein erfolgreiches zweites Halbjahr.“
Der Direktor trat beiseite und nickte Henri zu, der an die Tafel trat und seinen Namen anschrieb.
„Also macht mir keine Schande“, sagte der Direktor lächelnd zur Klasse und nickte zu Abschied. Dann ging er. Schweigen. Die Schritte des Schuldirektors verloren sich auf dem Flur. Stille.
Die Zwölfte war mit ihrem neuen Klassenlehrer allein. Henri musterte seine Schüler. Er sah in die neugierigen Augen. Er fühlte eine ungewohnte Spannung in sich aufsteigen. Das würde ein erlebnisreiches Jahr werden. Diese Mädchen aus dem Allgäu waren sicher nicht so frech, wie die Schülerinnen in München. Sie waren fast alle bezaubernd schön, jede auf ihre Art.
„Wir wollen uns möglichst gut vertragen und ordentliche Arbeit leisten, okay“, sprach Henri die jungen Menschen mit klarer Stimme an.
Gemurmel erfüllte den Klassenraum. Einige Schüler nickten ihm zu, andere grinsten sich an. In einigen Mädchengesichtern las er Entgegenkommen.
„Natürlich habe ich gewusst, dass eine zwölfte Klasse kein Kindergarten mehr ist. Aber dass ich hier so nette Jungs und so hübsche jungen Mädchen begegne, habe ich mir nicht vorgestellt. Ihr seid alle volljährig und daher nach dem Gesetz bereits erwachsen. Womit wir bei der wichtigen Frage angelangt sind: Wie soll ich euch anreden? Mit „Sie“ oder mit „Du“?
„Sie!“, riefen einige Mädchen.
„Du!“, erklang es von der anderen Seite.
Nun redeten alle durcheinander. Henri hob die Hand.
„Wie wäre es, wenn wir abstimmten?“, schlug er vor.
Von der Klasse kam keine Reaktion.
„Wer war denn bisher Klassensprecher?“
Ein Mädchen erhob sich. „Klassensprecherin!“, sagte sie spitz.
„Verzeihung“, murmelte Henri. Natürlich, dachte er, auch mit diesem Problem muss ich rechnen. In diesem Alter sind sie nicht nur hübsch, sondern auch empfindsam.
„Haben Sie einen Vorschlag?“, fragte er.
„Tja, das ist nicht so einfach. Alle Mädchen werden loyal sein, wenn ich etwas vorschlage. Dann haben Sie vierzehn Stimmen. Aber wir müssen schnell eine Besprechung abhalten. Würden Sie uns einige Minuten Zeit geben?“
Henri sah erst die Mädchen und dann die Jungs an. Der Ton der Klasse gefiel ihm. Allerdings waren die Jungen bei jeder Abstimmung im Nachteil. Aber das war nicht zu ändern.
„Bitte besprechen Sie sich.“ Und an die Jungs gewandt: „Ihr natürlich auch. Ich schreibe inzwischen einen Plan für die Einteilung der Sportstunden an die Tafel.“
Er drehte sich um und wischte seinen Namen von der Tafel. Hinter ihm ging es ziemlich lebhaft zu. Er sah auf die Uhr und schrieb dann den Sportplan. Die Mädchen ereiferten sich, blieben aber im Flüsterton. Auch die Jungs murmelten nur verhalten. Nach fünf Minuten drehte sich Henri um.
„So, jetzt müsste eine Entscheidung gefallen sein. Ich bitte um Vorschläge für die Abstimmung. Wer ist für >Sie<?“
Bei den Mädchen erhob sich keine Hand, obwohl manches Gesicht verriet, dass einige nicht ganz einverstanden waren. Bei den Jungs hoben sich fünf Hände.
„Wer ist für >Du<?“
Jetzt streckten sich alle Mädchenhände nach oben, außerdem der Rest der Jungs.
„Damit ist die Frage geklärt. Wir müssen uns nach der Mehrheit richten. Ich bedanke mich für das Vertrauen und weiß es zu schätzen. Jetzt bitte ich jeden von euch, seinen Vornamen auf einen Zettel zu schreiben und diesen vor euch auf den Tisch zu stellen. So kann ich mir die Namen am schnellsten merken. Aber zuerst ist jeder von euch so nett und sagt mir seinen Namen selber. Der Gerechtigkeit zuliebe fangen die Jungs an.“
Jeder nannte seinen Namen. Dabei erkannte Henri schon ein wenig den Charakter und die Art seiner Schüler. Als er jedem einmal zugenickt hatte, stellte er mit Vergnügen fest, dass kein wirklich schwieriger Typ dabei war.
Bei den Mädchen verweilten seine Augen etwas länger als nötig. Sie waren teils ein wenig verlegen, teils leicht aggressiv, sogar ein spöttisches Lächeln sah er. Achtzehnjährige mit weiblichen Rundungen, modisch sommerlich gekleidet, mit braungebrannten Armen und Beinen. Er ertappte sich dabei, wie seine Blicke über die nackten Knie einiger Mädchen streiften.
Mensch, pass bloß auf, dachte er. Nicht schon wieder!
Das