Tyra Reeves

Gottessöhne


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an zu kichern und klatschte in die Hände. »Oh, was ist das doch für ein herrlicher Spielplatz geworden.«

      Die beiden Männer tauschten einen kurzen Blick und Crossing schüttelte kaum merklich den Kopf. Diese beiden Weiber mussten total durchgeknallt sein.

      »So, genug mit den Spielereien«, blaffte er barsch und klappte den Laptop zu. Naamah zog einen Schmollmund. Crossing reichte ein Glas Whisky an Lilith und schaute dann in Richtung der dritten Frau, Barbelo, die interessiert die verschiedenen Buchtitel in dem schwarzen Regal studierte. »He, was ist los mit deiner Freundin?«, fragte er, sich wieder an Lilith wendend. »Will sie nichts trinken? Ist sie schüchtern?« Er schnappte sich ein weiteres Glas vom Tablett und ging auf Barbelo zu.

      »Lass sie in Ruhe«, zischte Lilith in einem Ton, der jeden im Zimmer aufhorchen ließ. »Und fass sie nicht an.« Crossing musterte Lilith mit hochgezogenen Augenbrauen »Komm beruhig dich, du wirst doch wohl nicht eifersüchtig sein? Du bist doch heute Nacht meine Königin.« Dabei wollte er ihr Kinn umfassen, doch Lilith entwand sich ihm.

      »Wie wäre es, wenn ich dir noch die anderen Zimmer meiner Villa zeigen würde?«

      »Das wäre nicht schlecht.« Rob Crossing nahm die anderen Personen in seinem Wohnzimmer nicht mehr wahr, doch niemand nahm ihm das übel. Naamah hatte sich auf die Couch gekniet und sprach leise auf Gartoni ein, der förmlich jedes Wort aus ihrem sinnlichen Mund aufsaugte. Sie begann mit dem Reißverschluss am Hals ihres Lederanzuges zu spielen und zog ihn dann langsam nach unten. »Bist du bereit für die Nacht deines Lebens?« »Oh ja, Baby«, keuchte er heiser. Sein ganzer Körper war angespannt vor Begierde.

      Barbelo schlenderte durch das Wohnzimmer, bemüht ein leichtes Hinken zu unterdrücken, und ließ dabei ihre Finger über die teuren Möbel gleiten, während ihre Augen aufmerksam jedes Detail musterten.

      Rob stapfte die Treppe hinauf, Lilith glitt ihm katzenartig hinterher. »Fangen wir gleich mit dem wichtigsten Zimmer an – meinem Schlafzimmer!« Er stieß die Tür auf und zog Lilith hinein. Ein rundes Bett, bedeckt mit einer Leopardenfelldecke, über dem schräg ein Flachbildschirm hing, bildete den Mittelpunkt. »Ich habe hier oben eine kleine Bar. Was möchtest du trinken?«

      »Das Beste, was du zu bieten hast.« Als er ihr ein Glas mit Champagner reichte, zog Lilith seinen Kopf zu sich heran und küsste ihn leicht. Robs Herz begann zu rasen und er stöhnte auf. »Lilith, ich will dich. Ich will dich, wie ich noch nie eine Frau wollte!«

      »So?«, Lilith lachte leise. »Ich kenne dich doch gar nicht. Glaubst du, ich würde sofort mit jedem x-beliebigen Mann ins Bett steigen? Wie wär’s, wenn du mir etwas von dir erzählen würdest?«

      »Was willst du denn wissen?«, brach es ungeduldig aus Rob heraus. »Dass ich kein Heiliger bin, kannst du dir doch vorstellen.«

      »Kein Heiliger, das gefällt mir. Du bist also so ein richtig böser Bube?«, flüsterte sie, während sie um ihn herumging und mit der linken Hand über seinen Nacken strich. »Los, erzähl‘s mir«, wisperte sie in sein Ohr. »Ich will alles wissen. Was hast du denn schon so Böses in deinem Leben getrieben?« Ihre Lippen strichen über sein Ohr und zärtlich knabberte sie an seinem Ohrläppchen. Rob begann zu reden. Etwas in ihrer Stimme hatte eine Art Schalter in seinem Inneren umgelegt. Er schilderte ihr jedes krumme Ding, das er je gedreht hatte, jede Abscheulichkeit, die er aus Lust an Perversion getrieben hatte. Er hatte junge Mädchen, die illegal in die USA gekommen waren in der Hoffnung hier ihr Glück zu machen, vergewaltigt und verprügelt, um sie für den Strich gefügig zu machen. Frauen, die sich in ihn verliebt hatten, waren von ihm an die Nadel gebracht worden, so dass sie für Geld alles taten, nur um an neuen Stoff zu kommen. Lästige Konkurrenten hatte er ohne Skrupel beseitigt. Je widerlicher seine Taten waren, desto erregter wurde Lilith.

      Währenddessen hatte sich unten im Wohnzimmer Naamah von der roten Ledercouch erhoben und ging zielsicher auf die Stereoanlage neben dem großen Fenster zu. Gartoni stieß sich mit einem Seufzer von seinem Platz ab und folgte ihr. Seine sexuelle Erregung war nicht zu übersehen. Barbelo musterte ihn mit verächtlichem Blick, drehte den Kopf in Naamahs Richtung. »Ich lass euch dann mal allein.«

      »Was hat deine Freundin denn? Sie kann doch zugucken, wenn sie Lust hat«, raunte er Naamah ins Ohr, während er ihre Taille umfasste und begann laut loszulachen, als hätte er den originellsten Witz seines Lebens gemacht. »Niemals!«, zischte Naamah, und der ungewohnt harte Ton in ihrer Stimme ließ Gartonis Gegackere verstummen. Das Schließen der Tür verriet ihnen, dass sie allein waren. Die rotblonde Frau entspannte sich und begann sich im Takt des Liedes, das aus der Anlage ertönte, zu wiegen. Sanft löste sie sich aus Gartonis Umarmung, fuhr mit beiden Händen durch ihre Locken und ließ langsam die Hüften kreisen.

      »Ich muss schon sagen, du bist ein ganz schön geiles Stück«, flüsterte der Mann heiser. Mit kleinen tänzelnden Schritten bewegte sie sich immer weiter von ihm weg, hin zur roten Ledercouch. Dann drehte sie sich, während ihre Hüften unablässig die Form einer Acht beschrieben zu ihm um, streckte die Hand nach ihm und lockte ihn mit ihrem Zeigefinger. Sofort reagierte Gartoni. Keuchend stapfte er auf sie zu, packte mit der linken Hand nach ihrer rechten Brust und versuchte mit der rechten den Reißverschluss ihres Anzuges aufzuziehen. »Du hast bestimmt schon viele Frauen gehabt.«

      »Worauf du wetten kannst, Baby. Aber keine war so heiß wie du.«

      »Und du hast sie bestimmt schon auf viele Arten gehabt.«

      »Was soll das hier werden, so eine Art Sex-Verhör? Ich steh nicht so aufs quatschen, mehr auf Action.« Sein whiskygeschwängerter Atem streifte ihr Gesicht.

      »Mit mir wirst du etwas erleben, was du bisher noch mit keiner Frau erlebt hast. Wer einmal die Hand in die Flamme gehalten hat, ist nicht mehr derselbe. Schmerz und Lust sind nur zwei Seiten einer Medaille.«

      »Was laberst du da? Ich weiß nur, dass es bald anfängt zu schmerzen, wenn ich mich noch länger im Zaum halten muss«, dabei stieß er sie aufs Sofa, ließ sich auf sie fallen und riss ihr mit einem Ruck den Reißverschluss nach unten, so dass der Lederoverall auseinander klaffte, ihre Brüste herausfielen und der Ansatz ihrer Scham zu sehen war. Naamah schlängelte sich unter ihm durch, so dass sie neben ihm lag, packte ihn bei den Schultern und drückte ihn in das nachgiebige Leder der Rückenlehne, um sich rittlings auf seine Hüften zu setzen. Sanft strich sie über seine Augen. »Mach sie zu. Ich werde dir nicht allzu weh tun.« »Du tust mir weh, wenn du nicht bald anfängst«, stöhnte er auf. Langsam öffnete sie seine Hose, hob die Hüften an und ließ sie nach unten gleiten, so dass sie seinen erigierten Penis in sich aufnahm.

      Eine Welle der Lust durchzuckte Gartoni, er griff nach Naamahs Kopf und wollte ihn zu seinem Gesicht ziehen, da spannte sie die Oberschenkel an, hob sich leicht von ihm, um dann mit voller Wucht auf ihn nieder zu stoßen. Etwas Neues durchzuckte Gartoni. Es war Schmerz, reiner Schmerz, so als würde seine Wirbelsäule auseinandergerissen. »He, nicht so wild«, die Worte kamen keuchend aus ihm.

      »Was hast du gesagt?« Naamahs Gesicht war nun ganz nah vor seinem. Hart landeten ihre Lippen auf seinem Mund. Ihre Zunge, die seinen Mund ausfüllte, schmeckte nach Erde und Verwesung. Er gab ein unartikuliertes Jammern von sich und versuchte, sie von sich weg zu schieben. Da stieß sie wieder zu und der neue Schmerz in seinem Unterleib ließ ihn aufschreien.

      Naamah packte seine Zunge mit den Zähnen und biss mit voller Wucht hinein. Sie spie das kleine Stück Fleisch auf den Teppich. Gartoni versuchte zu schreien, doch nur ein Gurgeln war zu hören. Seine Panik steigerte sich ins Unermessliche, als sich sein Mundraum mit Blut zu füllen begann. Doch schon wieder stieß sie zu. Sein Körper bäumte sich vor Pein auf, Blut tropfte aus seinen Ohren, Blut sammelte sich in seinen Augenwinkel und lief sachte sein Gesicht herab. Der makellose weibliche Körper spannte sich noch fester um den Unterleib des Mannes und ein Schwall von Blut schoss aus seinem aufgerissenen Mund in Naamahs schönes Gesicht. Mit einem hellen Lachen schloss sie die Augen. Gartonis Kopf kippte zur Seite, seine Augen wurden leer und er spürte nichts mehr. »War es für dich auch so schön gewesen wie für mich?« Ihre Augen funkelten vor Lust, als sie endlich von dem leblosen Körper stieg.

      Im Schlafzimmer war Crossing mit seiner Beichte am Ende angelangt.