R. S. Volant

Das Kind der Königin


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Er keuchte sogar leise auf, als Henry ihm den Stoff kokett über den Tisch reichte und nun splitternackt, vor ihm stand.

      Henrys deutliche Erregung war nicht zu übersehen und auch er atmete plötzlich hörbar ein und aus. Er ließ das Tuch einfach fallen, als Amanoue nicht danach griff, dafür packte er nun ihn und zog ihn ruckartig hoch. Amanoue keuchte laut und fast erschrocken auf, seine Brust hob und senkte sich mit jedem Atemzug und ihre Blicke verhakten sich ineinander. Sie sahen sich direkt an und Henry verlor sich fast, als er in diese wunderschönen, leuchtendgrünen Augen blickte. Voller Lust riss er ihn an sich und küsste ihn hart und leidenschaftlich. Dann hob er ihn hoch, trug ihn zum Bett und warf sich mit ihm darauf. Sich immer wieder wild küssend, zog Henry ihn ebenfalls aus und wälzte sich auf ihn.

      „Bitte, mein Liebling“, keuchte er, halb wahnsinnig vor Verlangen, „du hast gesagt, du würdest alles für mich tun, ja?“

      „Ja“, hauchte Amanoue lustverhangen zurück und schlang seine Beine um ihn.

      „Dann stöhne“, raunte Henry und küsste ihn derb. „Stöhne für mich, mein Liebling, ich will dich stöhnen hören!“

      Amanoue keuchte voller Lust auf und erfüllte Henrys Wunsch. Er stöhnte laut und voller Leidenschaft, während ihres ausgiebigen Liebesspiels und seit langem wieder einmal grinsten sich die Wachen, die vor dem Zelt standen, vielsagend an.

      „Scheint wieder alles, beim alten zu sein“, raunte Matto leise.

      „Na, Gott sei Dank“, flüsterte Alecto zurück. „Ist mir ehrlich abgegangen, sein `Oh, `enry´, am Schluss!“

      Sie warteten geradezu gespannt ab und als Amanoues letztes, lustvolles Stöhnen und sein inbrünstiges `Ooooh `enriiiie´, zu ihnen hinausdrang, schlossen sie verhalten kichernd ihre Augen, da sie es nicht wagten einander anzusehen, um nicht lauthals los zu lachen.

      ***

      Am nächsten Morgen, bauten sie etwas später als sonst, das Lager ab und zogen bei strahlendem Sonnenschein weiter. Amanoue war wie selbstverständlich zu den Soldaten hinübergegangen und als die ihn alle merkwürdig grinsend entgegenblickten, nahm er fragend den Kopf zurück. „Was ist?“, fragte er und stieg auf Maids Rücken. „Seid ihr mir etwa immer noch böse?“

      „Mm, mm“, machte Brac kopfschüttelnd und zog die Augenbrauen schmunzelnd hoch.

      „Was dann?“, fragte Amanoue unschuldig in die Runde.

      „Na was, wohl!“, keifte Benny ihn an, „du warst ja nicht zu überhören, letzte Nacht! Dass du dich nicht schämst, so laut zu sein!“

      Amanoue zuckte nur ungerührt mit den Schultern und sah ihn überheblich an. „Na und? Was geht es disch an? Seine Majestät war eben sehr gut, vergangene Nacht!“, gab er kokett grinsend zurück. Er streckte sich wohlig und strahlte übers ganze Gesicht. „Aaah! Er war aber auch wirklisch gut! Er ist einfach, eine großartige Lieb`aber und `at es mir gleisch dreimal besorgt, wenn du es genau wissen willst!“

      „Dreimal?“, fragte Matto grinsend, „ihr habt es dreimal, gemacht? Ich meine, ER, hat es dreimal gemacht? Hintereinander? In einer Nacht?“, hakte er nochmals äußerst beeindruckt nach.

      „Jaa“, gab Amanoue schmunzelnd zurück und verdrehte schwärmerisch die Augen. „Isch sagte ja schon, er ist einfach eine tolle Lieb`aber! Aber eigentlisch, nischd direkt `intereinander. Die erste Mal, war noch vor dem Abendmahl, dann `aben wir susammen gegessen und uns direkt danach wieder geliebt und später, noch einmal, weil isch einfach nischd genug kriegen konnte, von ihm! Und ihm, schien es wohl ebenso su ergehen, er war geradesu unersättlisch“, gab er beinahe schnurrend zurück und Benny dabei überheblich ansehend.

      „Du bist und bleibst, eine Hure“, giftete Benny ihn verächtlich an. „Wie kannst du nur so schamlos daherreden und auch noch, über ihn!“

      „Pah!“, winkte Amanoue lässig ab und zog an den Zügeln. „Du bist doch nur neidisch“, meinte er herablassend und lenkte Maid neben Bracs Pferd.

      Den ganzen Tag über, war Amanoue bestens gelaunt. Er sang mit Brac die schmutzigsten Lieder mit, extra laut und falsch, nur um Benny damit zu ärgern und amüsierte sich köstlich, über dessen giftige Kommentare. Sie kamen gut voran und obwohl es erst Nachmittag war, ließ Henry überraschend Halt machen, um das Lager wieder zu errichten.

      „Was ist denn los?“, rief Brac nach vorne, als sie so unverhofft stoppten.

      „Keine Ahnung“, kam es zurück, „seine Majestät hat befohlen, hier zu lagern!“

      „Na vielleicht, hat er ja Sehnsucht, nach dir“, meinte Matto zu Amanoue hin und der grinste breit.

      „Unter uns“, raunte er leise zurück, „er war siemlisch fertig, `eute Morgen.“

      Matto grinste etwas verhalten und nickte augenzwinkernd. „Du bist mir ja so einer“, sagte er leicht tadelnd, „hattest wohl echt Nachholbedarf, was? Ehrlich gesagt, hab ich schon angefangen, an mir zu zweifeln! Dreimal, hab ich`s nämlich noch nie geschafft, in einer Nacht!“

      „Oh, das stimmte schon!“, antwortete Amanoue wie selbstverständlich, „aber beim lesden Mal, `abe isch ihn wohl doch su sehr, gefordert. Du verstehst, su oft, die Stellung gewechselt“, meinte er trocken und unterstrich es noch, mit einer lässigen Geste.

      Matto fiel glatt die Kinnlade herunter. „Benny hat recht, du bist und bleibst, `ne kleine Metze!“

      Amanoue sah ihn empört an und schubste ihn hart. „Und du, bist und bleibst, eine böde Arsch!“, keifte er und stapfte wütend mit Maid im Schlepptau, davon.

      Gleich nachdem er das Pferd versorgt hatte, verabschiedete er sich noch von Brac und schlenderte zum königlichen Zelt. Auf dem Weg dorthin begegnete er Falco, der das gleiche Ziel zu haben schien. Amanoue grüßte ihn freundlich, doch Falcos Gruß fiel wesentlich kühler aus. „Scheint ja wieder alles zum Besten zu stehen, zwischen dir und seiner Majestät“, meinte er bissig.

      „In der Tat, er war sehr standhaft, gestern“, gab Amanoue zynisch zurück und Falco schüttelte angewidert seinen Kopf.

      „Jetzt ist mir auch klar, warum er so müde war, den ganzen Tag über“, spottete er zurück. „Er machte einen echt ausgelaugten Eindruck, heute! Hast ihm mal wieder alles abverlangt, um auf deine Kosten zu kommen, was?“

      „Oh, isch bin auf meine Kosten gekommen, macht Eusch keine Sorgen darüber“, konterte Amanoue überheblich, „und das werde isch `eute Nacht bestimmt, auch! Er ist so eine gute Lieb`aber und kennt keine Tabus, um misch glücklisch su machen, im Gegensads su Eusch“, sagte er hämisch.

      Falco packte ihn am Arm und hielt ihn hart fest. „Du elendes Miststück!“

      Amanoue sah gelassen auf seinen Arm. „Lass misch sofort los, oder isch serkradse dir deine Gesicht“, drohte er ihm wütend.

      Falco riss ihn grob an sich und stieß ihn heftig wieder von sich, so dass Amanoue rücklings hinfiel. „Du bist ein widerliches Dreckstück, mehr nicht! Und dabei hatte ich noch fast Mitleid mit dir, als er dich neulich so erniedrigt hat!“, sagte Falco kopfschüttelnd. Einige Soldaten waren bereits auf sie aufmerksam geworden und starrten neugierig zu ihnen hinüber, darunter auch Mati. „Ist es das wenigstens wert? All die Demütigungen, denen er dich aussetzt? Für deine schönen Gewänder, die er dir schenkt und dich des Nächtens befriedigt? Du tust mir einfach nur leid“, zischte Falco kopfschüttelnd.

      Amanoue rappelte sich auf und sah spöttisch zu ihm hoch. „Er befriedigt misch wenigstens und es macht ihm auch noch Spaß, genau wie mir! Du, warst ja dasu nischd fähig, oder `at die `err `auptmann es vielleischd auch mal wieder nötig? So eine Pech, aber auch, dass Ihr nischd die Gelegen`eit dasu `abt, Eusch `eimlisch an mir su vergreifen, so, wie Ihr es sonst immer getan `abt“, giftete er zurück und traf damit voll ins Schwarze. Falco taumelte regelrecht für einen Moment, doch dann machte er einen drohenden Schritt auf Amanoue zu. Er streckte bereits die Hand nach ihm aus, aber da war Mati schon zur Stelle und stellte sich zwischen sie.

      Er