Krista K.

DANGEROUS BEND


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wie das kommt, wurde mir erklärt, dass einige der Inseln von reichen Arabern, teilweise auf Jahre gemietet wurden und diese die Installationen haben vornehmen lassen. Nach ihrem Weggang wurden die Duschen einfach so belassen.

      Als ich den Vorhang vor dem Fenster öffne, erblicke ich einen großen Balkon und freue ich mich sehr und noch mehr, als ich feststelle, dass ich, nach dem Stand der Sonne, zu urteilen, damit rechnen kann, die Abendsonne und somit eventuell schöne Sonnenuntergänge genießen zu können.

      ***

      Auspacken und in lässigere, luftigere Kleidung zu springen, ist in wenigen Minuten erledigt und ich mache mich sofort auf den Weg zu einem längeren Spaziergang.

      Für ein Sonnenbad am Strand erscheint es mir noch zu kühl, was aber vielleicht auch daran liegen kann, dass ich völlig übermüdet bin.

      Neben eines Lageplanes der Hotelanlage, habe ich an der Rezeption auch einen Umgebungsplan erhalten, auf dem ich zwei kleinere Orte in der Nähe des Hotels ausmachen kann.

      Ich wähle den Ort NEA POTIDIA aus, laut Plan in vier Kilometern Entfernung, NEA MOUDANIA verschiebe ich auf einen anderen Tag, da dieser Ort in sechs Kilometern Entfernung liegt.

      Wahrscheinlich könnte ich den kleinen Ort auch über den Strand erreichen.

      Wie mein kurzer Spaziergang vor dem Essen erkennen ließ, müsste man die gesamte Küste am Strand entlang laufen können. Mit bloßem Auge konnte ich keine Begrenzung erkennen, doch ich entscheide mich für den Weg an der Straße.

      Eine Entscheidung, die ich bereits nach kurzer Wegstrecke schon fast bereue.

      Die Griechen haben es wohl nicht so mit Fußwegen.

      Es ist zwar neben der Straße einer vorhanden, jedoch so sehr bewachsen, dass ich immer wieder auf die, stark befahrene Straße, ausweichen muss.

      Einen gemütlichen Spaziergang stellt man sich anders vor.

      Ich will schon wieder umkehren, als ich ein paar Meter vor mir eine Straße sehe, die, wie es scheint, parallel neben dieser stark befahrenen verläuft, auf der ich mich befinde. Ich biege in diese Straße ein und komme nach Kurzem in ein kleines Wohngebiet. Ich befinde mich auf einer breiten Straße an der sich, in großen Abständen, rechts und links auffallend große Häuser aufreihen.

      Den großzügig angelegten Grundstücken und den darauf erbauten Häusern nach zu urteilen, wohnen hier eher die betuchteren Griechen. Jedes einzelne Grundstück ist eingezäunt, oft liegt vor den Häusern ein Hund, das einzige Anzeichen, dass hier überhaupt jemand wohnt. Denn weder auf den Anwesen, noch an den Gebäuden sind irgendwelche Bewegungen auszumachen. Die Häuser sind alle samt weit zurückgesetzt und über angelegte, oft sogar geteerte Auffahrten zu erreichen.

      Sie sind meist zweistöckig und wirklich großflächig gebaut.

      Alle Häuser verfügen über großzügig angelegte Terrassen, sowie mehrere Balkone.

      Mir kommt der Gedanke, dass es sich hierbei vielleicht um Ferienhäuser handeln könnte, aber dann sollte man doch wenigsten ab und zu einen Menschen sehen?

      Ich sehe absolut niemanden.

      Die Straße verläuft tatsächlich eine Weile parallel zur stark befahrenen Verkehrsstraße und mir begegnet auf dem gesamten Weg, den ich seit mindestens einer Stunde entlang schlendere, lediglich ein Pärchen auf dem Fahrrad, dem Aussehen nach sicherlich auch Touristen.

      Während meines Spaziergangs genieße ich die Ruhe, die fremden Gerüche des Landes und den Wildwuchs der mir unbekannten Pflanzen, an und vor den Grundstücken.

      Die Straße endet an einer breiten T-Kreuzung direkt am Wasser und auf der gegenüberliegenden Seite erkenne ich den Ort NEA PODITIA.

      Mir bleiben nur zwei Möglichkeiten, entweder Rechts oder Links, wenn ich nicht zurücklaufen möchte.

      Ich entscheide mich für den Weg auf der rechten Seite und komme nach ein paar Minuten an einem kleinen Hafen heraus.

      Ich liebe Häfen.

      Die Mischung der Gerüche von Salzwasser, Tang und Fisch, versetzen mich sofort in Urlaubsstimmung.

      Ich suche mir einen bequemen Stein, zünde mir genüsslich eine Zigarette an und genieße den Blick über das Meer, beobachte die Männer auf ihren kleinen Fischerbooten, wie sie geschäftig ihre Schiffe be-, oder entladen. Die Sonne strahlt von einem blauen, nahezu wolkenlosen Himmel und lässt die Wellen des Meeres wie kleine Diamanten glitzern.

      Ich bin an einem kleinen Nebenarm des eigentlichen Hafens gelandet, der Hauptteil befindet sich auf der mir gegenüberliegenden Seite und mir wird klar, dass ich, möchte ich mir die Schiffe näher ansehen, den ganzen Weg zurück laufen muss, um irgendwie auf die andere Uferseite zu kommen.

      Das Meer dringt hier weit ins Landesinnere ein und teilt das kleine Ende des Hafens, an dem ich mich befinde vom Rest ab.

      Wie sich nach einem kurzen Rundgang zeigt, bin ich wohl an der Werft des Hafens gelandet, denn hier liegen nur reparaturbedürftige Schiffe, teils an Land, teils noch im Wasser.

      An der T-Kreuzung hatte ich das vor mir liegende Wasser für einen Fluss gehalten.

      Irgendwo muss es da doch eine Brücke geben?

      Entschlossen, noch nicht aufzugeben, laufe ich die Strecke bis zur Kreuzung, zurück und folge der Straße eine Weile, bis ich tatsächlich zu einer Brücke komme.

      Der Aufstieg sieht nicht sehr Vertrauens erweckend aus, die Stufen sind sehr steil, teilweise mit allem möglichen Unkraut bewachsen und stellenweise sehr rostig, doch die Alternative wäre umzukehren und den gesamten Weg bis zur Verkehrsstraße zurück zu laufen, denn diese Brücke ist die Weiterführung der stark befahrenen Straße, die ich zu Beginn meines Spazierganges verlassen hatte und sie führt direkt nach NEA PODITIA hinein.

      Zurück zugehen ist natürlich keine Option und so wage ich mich an den Aufstieg. Gott sei Dank ist ein Geländer angebracht, an dem ich mich mehr hochziehe und anklammere, als mich daran festzuhalten.

      ***

      Endlich geschafft.

      Ich stehe auf der Straße und gleich nach dem Überqueren der Brücke beginnt auch schon der Ort.

      Ein sehr hübsches, kleines Städtchen.

      Fast alle Häuser nur einstöckig, vorwiegend weiß gestrichen, mit roten Ziegeldächer.

      Nur vereinzelt sehe ich mehrstöckige Gebäude und bei näherer Betrachtung, ist zu erkennen, dass es sich hierbei um Ferienwohnungen handelt.

      Die Stille des Ortes ist auffallend.

      Gut es ist früher Nachmittag, eventuell Siesta Zeit, wahrscheinlicher ist aber, dass um diese Jahreszeit einfach noch nicht so sehr viele Touristen hier sind. Es befinden sich nur sehr wenige Menschen auf der Straße und der Ortskern ist fast ausgestorben.

      Das höchste Gebäude im Ort ist eine Basilika, das erinnert mich doch sehr an Bayern, kein noch so kleines Dorf, ohne eine Kirche im Zentrum.

      Da ich von meinem langen Spaziergang langsam müde werde, setze ich mich auf eine Bank vor die Kirche.

      Sie ist wirklich schön anzusehen, so ganz anders, als unsere Gotteshäuser.

      Schon die Form ist völlig anders. Während unsere Kirchen meist lang gezogen, eher rechteckig gebaut sind, ist diese Basilika rund.

      Die vorherrschenden Farben sind, Weiß, Rot und Gold.

      Weiße Ziegel, rot eingefasst und Rundbögen wohin das Auge sieht.

      In Mitten der großen Rundbögen, deren Hintergrund meist in roter Farbe gestrichen sind, befinden sich direkt in die Wand eingelassen, weitere kleinere Rundbögen, in denen, mir unbekannte Heiligenbilder aufgemalt sind.

      Der Hintergrund der