Ruth Broucq

Frauenfalle Orient


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mit dem Wasserschieber ab, schaffte aber nur einen Teil in den Abfluss zu schieben. Der Schieber war schon ziemlich abgenutzt. `So wie alles in diesem ehrenwerten Haus`. Danach war ich wieder verschwitzt, denn die Wohnung war so warm, dass die großen Decken Ventilatoren nur heiße Luft rumwirbelten. ´Wenn das eine schöne Wohnung ist, wie sehen dann die anderen aus?` Halbnackt und völlig erschöpft legte ich mich aufs Bett und schlief umgehend ein.

      Die grelle Neonbeleuchtung weckte mich. Sady stand im Türrahmen, fragte missmutig: „You want sleep? Yalla, take your clothes. We go to dinner. Im hungry.” Ging hinaus und ich hörte dass er den Fernseher einschaltete.

      Mühselig sammelte ich meine Gedanken, brauchte ein paar Minuten um hoch zu kommen. Mein Mund war ausgetrocknet, ich ging in die Küche um meinen Durst zu stillen. Erst dann sah ich den großen Kühlschrank. Den musste man eben erst gebracht haben. Außer jede Menge große Wasserflaschen, fand ich nichts darin. Das Wasser war lauwarm, wie das Innere des Kühlgerätes. Vermutlich hatte Sady den Strom vorhin erst eingeschaltet. Ich trank etwas von dem warmen Gesöff und fand es eklig. Die Trockenheit war verschwunden, der Durst nicht. Dann fand ich in der Anrichte mein Lebenselexier, Kaffee und Zucker. Milch fehlte leider. Egal, ein Wasserkesselchen, Gläser, Löffel, alles vorhanden. Gut. Als ich das Wasser aufsetzte, wollte Sady wissen: „What you do? How long you need?”

      ”Ich mach Kaffee. Just a moment.“ antwortete ich.

      Sofort stand er in der Küchentür und befahl ärgerlich: „Not now, later. Im hungry. Want eat. Yalla! After ten minuts we go.”

      Ich war zu perplex darauf zu antworten, fühlte im gleichen Augenblick, dass ich selbst Hunger verspürte, also trank ich meinen Kaffee zwischen duschen und anziehen.

      Als wir dann den dunklen steinigen Weg hinunter gingen, war ich froh, nicht allein gehen zu müssen. Viele wilde Hunde kreuzten unseren Weg und ab und zu flüchtete etwas kleines Dunkles vor uns. Auf meine erschrockene Frage was hier noch für Tiere rumliefen, sagte er: „Mouses.“ Igitt! Welch Vertauen erweckende Gegend.

      Ohne nach meinen Wünschen zu fragen, brachte er mich in das Fischrestaurant. Danach war mir eigentlich gar nicht zu Mute. Ich begnügte mich mit einer Suppe, während er zusätzlich eine gemischte Fischplatte, Salat und jede Menge Reis und Brot rein schaufelte. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn er benutzte nur einen Löffel und die Finger. Von Messer und Gabel schien er nichts zu halten. ´Das kannst du also auch nicht.` dachte ich pikiert.

      Mein Handy klingelte während er genüsslich spachtelte und schlürfte. Mario erkundigte sich, wo ich sei und wann wir uns träfen. Er säße mit Nabir im >Alibaba Cofeshop< in Sakkala, schlug vor, mit Sady dort hin zu kommen.

      Mein Lover erklärte sich bereitwillig einverstanden, seine Laune schien sich gebessert zu haben. So machten wir uns auf den Weg. Das Cafe’ befand sich an der schönen breiten Hauptstraße dieses Ortsteiles, hatte einen großen künstlich angelegten Vorgarten mit Sitzmöglichkeiten. Schon von weitem sah ich Marios blonden Kopf unter den vielen Dunklen und freute mich echt ihn zu sehen. Die Begrüßung fiel dementsprechend aus. Mario klopfte Sady auf die Schulter, als seien sie alte Freunde, nur Nabir schien etwas reserviert. Anfangs war auch mein Begleiter recht Wortkarg, dem Landmann gegenüber mehr als distanziert und wir beiden Deutschen bestritten die Unterhaltung fast alleine. Doch nach und nach lockerte sich die Atmosphäre. Die Stimmung zwischen den beiden Ägyptern wurde freundlicher, unsere Sprachen mischten sich und Nabir übersetzte sogar für Sady. Weil ich nicht viel gegessen hatte, fragte ich nach der Speisekarte. Sofort empfahl Mario die Pizzen, so dass ich den Rat befolgte. Es war keine gute Entscheidung, in einem ägyptischen Restaurant ne Pizza zu essen.

      Als Edit anrief, ihren Ehemann nach Hause befahl, war die Stimmung hin. Der Gehorsame verabschiedete sich eilig. Mario und ich hatten noch keine Lust schlafen zu gehen, so nahm ich seinen Vorschlag ins >Mamas 1< zu gehen, gerne an. Sady nickte nur. Es war kein weiter Weg, deshalb gingen wir zu Fuß. Sady trottete gleichmütig mit. Unterwegs wechselten wir einmal die Straßenseite, weil mir eine Geschäftsauslage auffiel. Als wir wieder über die stark befahrene Straße gingen, nahm ich Sadys Hand. Wegen des starken Verkehrs, mussten wir auf der Straßenmitte warten, in dem Moment fuhr ein Polizeiauto an uns vorbei. Der Wagen drosselte die Geschwindigkeit auf Schritt Tempo und die Polizisten begutachteten uns aufmerksam. Sofort zog mein Lover seine Hand aus der Meinen.

      “Was ist?“ fragte ich erstaunt.

      “Maybe the Police want catch me.“ vermutete er und ging noch mehr auf Abstand.

      “Warum?“ Wunderte ich mich. Er zuckte nur mit den Schultern.

      Die >Mamas< Filiale war lange nicht so gemütlich, wie die, die ich kannte. Wir blieben nicht lange.

      Zu Hause angekommen, war Sadys erster Griff, den Fernseher einzuschalten. Er machte sich auf der Couch lang und amüsierte sich köstlich über eine arabische Komödie. Ich war abgeschrieben, gar nicht vorhanden. Eine Weile saß ich gelangweilt rum, dann wechselte ich die Taktik. Ging ins Schlafzimmer, tauschte mein Kleid gegen ein dünnes kurzes Satinnachthemdchen und wollte ihn damit animieren. Er sah mich einfach nicht, lachte laut, war total gefesselt von dem Film. Was tun? Ich war heiß, wollte Sex. Schließlich hatte ich wochenlang abstinent gelebt, außer das ich einmal meinen Brummi belästigt hatte. Dann noch der Reinfall vom Nachmittag. Das schrie nach Wiedergutmachung. Wie also konnte ich seine Aufmerksamkeit auf mich lenken?

      Mir kam eine Idee. Aus dem Kleiderschrank holte ich die Video Kamera, stellte den Karton auf den Tisch, dass er nicht zu übersehen war, und sagte: „Sady, your Präsent.

      Das wirkte. Die Komödie war vergessen, er strahlte, packte die Kamera aus, drehte sie in den Händen und stammelte überglücklich: „Thank you, darling. Thats really nice. Thank you.”

      Na also, es gab doch noch was Interessanteres als fernsehen.

      Er beschäftigte sich so intensiv mit dem neuen Spielzeug, als sei ich nicht im Raum. Ich sah ihm eine Weile zu, dann ging ich frustriert hinaus. Holte den Champagner aus dem Schrank, legte die Flaschen in das Eisfach. Als ich noch mal nach Sady sah, war die Situation unverändert. Total sauer wusch ich mich und ging ich ins Bett.

      Etwas störte mich, drückte hart an meinen Po, ich versuchte im Halbschlaf auszuweichen, doch es rückte nach. Dann fühlte ich eine Hand an meinem Busen und der Druck wurde stärker. Ich war hellwach, Sady streichelte meine Brust und versuchte, meine Seitenlage zu nutzen um sein hartes Glied einzuführen. „Darling, wake up. Im hot. I want you now.” flüsterte er in mein Ohr. Fester umfasste er meinen Busen und rieb mit zwei Fingern die Brustwarze. „Darling, come, i need you. Im so hot.” Stöhnte er, dabei griff er mein Bein und hob es an. Sein Penis glitt zwischen den Pobacken vorbei bis zum Scheideneingang. Ein Seufzer entwich mir als er zustieß.

      Ich kam sehr schnell zum Höhepunkt, aber er war lange nicht so weit, wurde immer schneller und wilder, als er dann endlich kam, fühlte ich zum ersten Mal das Zucken bei seinem Erguss.

      Ich war allein, als ich endlich erwachte. Von Sadys Aufbruch hatte ich nichts mitbekommen. In Ruhe trank ich Kaffee, duschte und kleidete mich an. Dann rief ich Mario an. „Na endlich, du Schlafmütze. Wir warten schon den ganzen Morgen auf dich. Willst du nicht in die Sonne? Beeil dich, wir wollen schwimmen gehen. Ich warte bei Nabir auf dich.“ Mahnte er zur Eile.

      Bei Sonnenschein war der Weg hinunter zur Hauptstraße erträglich, trotz Gerümpel, Müll und wilden Hunden. Kaum zehn Minuten brauchte ich für die Strecke zu Nabirs Laden. Es war zwölf Uhr mittags. Edit und Mario hatten die Badetaschen griffbereit. Bis zum Shedwan Hotel war es nicht weit, wir erreichten den Eingang nach wenigen Minuten. Wie immer kannte Mario die Mitarbeiter des Hotels, so dass wir mit der Security keine Probleme hatten. Erstaunt betrachtete ich die geräumige Gartenanlage, welche an drei Stellen unterschiedliche Pools aufwies und mit einem langgezogenen Strand endete. Ich konnte Mario nur beipflichten, ein sehr schönes Hotel. Viel größer und weitläufiger als Sadys Arbeitsstätte.

      Am Pool berichtete Mario dann seine Neuigkeiten. Edit habe ein Geschäft in Aussicht, an dem sie uns beide gerne beteiligen würde, da sie es allein aus zeitlichen Gründen nicht machen könne. Es handle sich um ein großes Cafe’ mit Terrasse zum Meer und eigenem Strand.