Victoria vanZant

ShadowPlay - Entblößt


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sah sie erwartungsvoll an.

      »Was tust du hier?«, stammelte Elena verdattert. »Und wie kommst du hier rein?«

      Schmunzelnd stellte er auch das Weinglas ab. »Frage eins: deine Wünsche erfüllen …«, er machte eine bedeutungsvolle Pause und zog süffisant die Augenbrauen hoch, »ich räume ab. Und Frage zwei: die Verbindungstür war offen …«

      Elena folgte seinem Fingerzeig. Die besagte Tür war noch nicht bis in ihr Bewusstsein vorgedrungen.

      »Ich dachte, das ist ein weiterer Wandschrank«, murmelte sie.

      »Dann bin ich also der Mann aus dem Schrank«, konterte ihr Besucher gut gelaunt.

      Irgendwie gelang es ihr, die Lippen zu etwas zu formen, dass äußerlich betrachtet als höfliches Lächeln durchgehen konnte, und sie fragte sich, was das jetzt für eine Nummer werden sollte. Zum Glück hatte zumindest David eine genaue Vorstellung.

      »Ich möchte mir deinen Knöchel noch einmal ansehen. Bitte leg dich aufs Bett.«

      Ob sie es wollte oder nicht: Das letzte Wort setzte sofort ihr Kopfkino in Gang und ihren Körper unter Strom. Spontan entschied Elena sich gegen die langsame laszive Nummer und ließ sich einfach lang auf das Bett plumpsen. David wartete, bis sie bequem lag, dann ergriff er behutsam ihren Fuß und unterzog den Knöchel einer akribischen Inspektion: Während der Sichtkontrolle bog er das Gelenk vorsichtig in alle Richtungen und fuhr mit seinen Fingerspitzen prüfend die Erhebungen und Vertiefungen ab.

       Hoffentlich hört er mein Herzklopfen nicht!

      »Du hattest großes Glück, es gibt keine Schwellung. Aber Kühlen kann ja nie schaden.« Er zog das Bein noch ein wenig höher, um das Gelenk mit zärtlichen Küssen zu verwöhnen, und schaute dabei ganz unverhohlen auf den Bereich zwischen ihren Schenkeln. Wie tiefe Einblicke sie gewährte, konnte Elena nicht ermessen, da sie nicht einschätzen konnte, wie weit der Spalt des Bademantels am Überschlag auseinanderklaffte. Auf jeden Fall wich David mit seinem Blick auch nicht ab, als er begann, ihren Knöchel mit der Zunge zu umkreisen. Ein kurzer Blick in ihre Augen, dann senkte er die Lider wieder und blies mit gespitzten Lippen über den Feuchtigkeitsfilm. Ein wohliger Schauer nach dem anderen strömte durch ihren Körper und ließ sie genussvoll aufstöhnen.

      »Jetzt bist du feucht genug«, bemerkte David und war durch die Tür verschwunden, bevor Elena überhaupt begriff, was geschehen war.

      Wieder lag sie auf dem Bett und starrte an die Holzdecke. Und wieder hatte sie großen Appetit – nur dieses Mal sollte er ungestillt bleiben.

      Abtauchen – ganz tief

      Selbst im Licht der aufgehenden Sonne war der Wind, der über die Lagune strich schon angenehm warm. Dazu dieser strahlend blaue, wolkenlose Himmel. Elena mochte den März in Venedig auf Anhieb, das war so gar kein Vergleich zu dem tristen Wetter, das sie in London hinter sich gelassen hatte. Sie bewegte sich auf die Brüstung zu, um den Panoramablick von der Dachterrasse aus über das Gesamtkunstwerk auf der anderen Seite des Kanals bei Tageslicht zu genießen. Das Wasser viele Stockwerke unter ihr glitzerte im gleichen Farbton wie das im Pool: in einem einladenden hellen Türkis.

      Elena warf einen kurzen Blick auf die Uhr: Bis zum gemeinsamen Frühstück blieben ihr noch fast dreißig Minuten. Kurz entschlossen schlüpfte sie aus dem Bademantel und tauchte einen Zeh in die leicht gekräuselte Oberfläche. Begleitet von einem wohligen Seufzer ließ sie den Rest ihres Körpers in das angenehm temperierte Wasser gleiten und zog ihre Bahnen.

      Offensichtlich war sie nicht die Einzige, die sich für die Idee von Frühsport begeistern konnte. Kurze Zeit später tauchte David direkt hinter ihr auf und schob sich lasziv an ihr empor. Mit seinem Körper und den Armen, die er am Beckenrand abstützte, nahm er sie in die Zange und machte ein Entkommen unmöglich.

      »Hallo, schöne Frau. Nett, dich hier zu treffen. Hattest du noch einen angenehmen Abend und eine gute Nacht?« Eine Hand wanderte liebevoll auf ihrem Rücken auf und ab.

      Ihr Nicken schien das erwartete Startsignal zu sein: Sofort wanderten seine Finger tiefer. Elena hielt die Luft an, als er auch vor ihrem Po nicht haltmachte. Bevor sie realisierte, was geschah, tauchte er noch tiefer in die Materie ein: Ihr Bikinihöschen hielt ihn nicht davon ab, blitzschnell und gezielt zwischen ihren Pobacken hindurch seinen Mittel- und Zeigefinger auf ihre Scham zu legen.

      Der Typ musste wirklich eine Vollmeise haben: Jetzt wollte er da weitermachen, wo er sie gestern Abend verlassen hatte? Durch Drehen und Wenden versuchte Elena, sich diskret aus der misslichen Lage zu retten, doch David ließ ihr keine Chance, sich aus der Umklammerung zu befreien. Im Gegenteil, er verstärkte seine Bemühungen und drängte mit seinen Fingerspitzen in den Eingang ihrer Vagina.

      Er stöhnte ihr direkt ins Ohr, dann flüsterte er lasziv: »Zwei!«

      Elena erstarrte zu Stein. Sie konnte nicht fassen, was er gerade tat. Schlagartig begriff sie, was er gestern Abend mit seiner Bemerkung gemeint hatte – und dass Ryan es auch verstanden hatte. Wie peinlich!

      »Das hast du dir redlich verdient … Ich dachte eigentlich, dass dir bewusst ist, dass jedes Fehlverhalten Konsequenzen nach sich zieht!« Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, begann er mit seinen Fingern behutsam tiefer einzudringen.

       Was soll ich denn jetzt bloß tun?

      Und was machte er? Momentan nichts, er ließ seine Finger dort, wo sie waren und bewegte sie keinen Millimeter. Annexion war das erste Wort, das Elena in den Sinn kam. David demonstrierte ihr gerade, dass es für ihn selbstverständlich war, über ihren Körper zu verfügen, wie es ihm beliebte. Stand auf ihrer Stirn Selbstbedienungsladen geschrieben? Und darüber hinaus war er offensichtlich der Meinung, dass er ihr Verhalten nach seinen Maßstäben bewerten durfte – Bestrafung oder Belohnung inklusive.

      Was für eine Anmaßung!

      Kochend vor Wut überlegte sie, auszuholen, um ihm die passende Antwort mit der flachen Hand zu verpassen. Aber würde das nicht erst recht Aufmerksamkeit erzeugen? Verunsichert blickte Elena in die Runde, doch die wenigen Gäste, die zu dieser frühen Zeit um den Pool herum saßen, schienen zum Glück größeres Interesse an dem herrlichen Sonnenschein und ihrem Frühstück zu haben als an den Vorkommnissen im Hotelpool. Erleichtert atmete sie auf – bis im nächsten Moment Fiona neben ihr anschlug und ihr fröhlich ins Gesicht lachte. Doch bevor sie überhaupt Gelegenheit hatte, sich zu überlegen, wie sie auf die Ankunft der Freundin reagieren sollte, tauchte auf der anderen Seite auch noch Ryan geschmeidig wie ein Delfin aus den Tiefen auf.

      »Ziemlich feucht hier«, verkündete er mit einem breiten Grinsen.

      Fiona bedachte ihren Zukünftigen mit einem Gesichtsausdruck, als würde sie sich ernsthaft Sorgen um seinen Geisteszustand machen. »Ist es das nicht immer so im Wasser?«, fragte sie irritiert.

      »Wo du recht hast, hast du recht, Prinzessin«, lenkte Ryan ein und ab. Zum Glück zeigt er keine Ambitionen, das Thema weiter zu vertiefen. »Ich habe Hunger – Frühstück. Bist du dabei?«

      »Hope und ich sind auf jeden Fall dabei. Was ist mit euch?«

      Elena rief mit versteinerter Miene hinterher: »Ich komme auch gleich!«

      »Das hoffe ich«, wisperte David.

      Innerlich war sie kurz davor, zu explodieren.

      Diese miesen Typen!

       Sind doch alle gleich, alle!

      »Halt still, sonst fange ich an zu zaubern«, flüsterte David. »Und wenn ich dein Höschen verschwinden lasse, würde ich zu gerne sehen, wie du unten ohne aus dem Wasser kommst und Slalom zwischen den neugierigen Gaffern läufst.« In jedem einzelnen Wort schwang seine Genugtuung mit, sie völlig in der Hand zu haben – wortwörtlich.

      Es hatte keinen Zweck, sie musste gute Miene zum bösen Spiel machen und hoffte, auf Zeit spielen zu können. Wenn sie sich unbeeindruckt von seinen Avancen