Roland Roth

Geheimnisvolle Unterwelten


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Base, im Cheyenne Mountain (beide in Colorado), sowie der Elmendorf Air Force Base (Alaska), Tyndall Air Force Base (Florida) und der Canadian Forces Base North Bay (Kanada) befinden.

      Zu den militärischen Anlagen gehört auch die berüchtigte Area 51 in Nevada, wo neue Experimentalflugzeuge getestet werden. In den unterirdischen Anlagen dieser Air Force Base am Groom Lake sollen angeblich auch Aliens leben und UFOs getestet werden.

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      Abb. 6: Bunker für Atomwaffen in der Area One, Fischbach bei Dahn, (Foto: Roland Roth)

      Ähnlich wie Luftschutzbunker, Flugzeugbunker oder U-Boot-Bunker sind auch Atomschutzbunker angelegt, die teilweise recht luxuriös aussehen können, wenn man der Zeitschrift Business Insider glaubt. Denn diese berichtet vom Luxusbunker des nordkoreanischen Oberhaupts Kim Jong-un, der sich rund 500 Meter unter der Erde befindet und auch mit Produktionsstraßen und Büros ausgestattet ist.

      In dieser Tiefe ist er selbst vor einer Wasserstoffbombe gut geschützt. Viele Bunker, nicht nur in Nordkorea, sind auch durch unterirdische Verkehrsnetze miteinander verbunden. Es sieht also so aus, als würde es unter der Erde mehrere kleinere Städte geben, die denen an der Oberfläche durchaus ähneln.

      Versteckt werden in Bunkern übrigens auch Kunstschätze (Historischer Kunstbunker in der Nürnberger Kaiserburg) sowie wertvolles Saatgut, aus denen sich im Ernstfall wieder Nachzuchten von Getreide, Obst oder Gemüse reproduzieren ließen. Spannend ist die Besichtigung der Berliner Unterwelten, in denen die Besucher einen Einblick in das Leben im Atomschutzbunker erhalten können. Hier sind viele Ausstellungsstücke erhalten, die bei einem geführten Rundgang besichtigt werden können.

      Dieser Samenbunker (Global Seed Vault) befindet sich seit 2008 in einer Höhle im norwegischen Spitzbergen, rund 80 m tief im Berg und mit Spritzzement ausgekleidet. Hier lagern rund 4,5 Millionen Arten der unterschiedlichsten Kulturpflanzen, allerdings keine gentechnisch veränderten Pflanzen! Hier haben fast alle Staaten der ganzen Welt Samen von Früchten, Getreide und Gemüse hinterlegt wie in einem Bankdepot.

      Katakomben

      Außer den militärischen Einrichtungen, die dauerhaft unter der Erde versteckt sind, sind die anderen Bunker nur im Katastrophenfall wichtig oder als reine Lagerstätte wenig stark frequentiert. Ebenso ist es auch in den Katakomben, in denen sich nur Touristen oder vielleicht Obdachlose aufhalten – von den Toten, die dort ihre letzte Ruhe gefunden haben, einmal abgesehen.

      Die Katakomben sind riesige unterirdische Gewölbekomplexe, die sich über eine Fläche von mehreren Kilometern ausdehnen können. Sie sind allerdings nicht als Städte für die Lebenden oder Schutzräume angelegt worden, sondern als Grabstätte für Verstorbene.

      Darin gibt es dennoch mehrere Stockwerke und verschiedene Grabkammern oder Nischen. Im Gegensatz zu der Bestattung auf einem Friedhof oder in einem Mausoleum befinden sich in den Katakomben aber nur die Gebeine (Knochen und Schädel) der verstorbenen, die aus den Friedhöfen exhumiert und dann in die Katakomben gebracht werden.

Paris, Katakomben, Friedhof

      Abb. 7: Katakomben in Paris (© Pixabay, chiefhardy)

      Bekannte Katakomben befinden sich in

       Lyon

       Malta (drei unterirdische antike Anlagen, die meist jedoch für familiäre Bestattungen genutzt wurden)

       Neapel

       Odessa (60 m tief, 3 Stockwerke, 2.500 km langes Tunnelsystem. Nur ein Teil kann überhaupt besichtigt werden, da das Betreten gefährlich und die Anlage nicht einmal vollständig kartografiert ist).

       Palermo (Kapuzinergruft, eine weitläufige Gruftanlage in der in 5 Bereichen Mumien aufbewahrt werden. Männer und Frauen lagern getrennt, außerdem Kinder, Jungfrauen, Priester und hochrangige Bürger. Hier liegt die gut erhaltene zweijährige Rosalia Lombardo, die so lebensecht mumifiziert wurde, dass Menschen manchmal behaupten, sie hätte ihre Augen geöffnet)

       Paris (Die Katakomben von Paris sind das Städtische Beinhaus, in dem aufgrund der Schließung der Pfarrfriedhöfe rund 6 Millionen Pariser bzw. deren Gebeine zur letzten Ruhe gebettet sind)

       Rom (von den über 60 Katakomben sind nur wenige für Besucher zugänglich)

       Syrakus (diese Katakomben sind die nächstgrößten nach den römischen. Insgesamt gibt es drei Anlagen (Santa Lucia, Vignia Cassia, San Giovanni). Die Katakomben sind für Besucher zugänglich, allerdings können nur die der Heiligen Lucia und des Heiligen Johannes regelmäßig besichtigt werden, für die anderen ist eine Sondergenehmigung notwendig.

      Leben in der Kanalisation in Las Vegas

      Weniger komfortabel und nicht ganz freiwillig leben in den USA Menschen in der Kanalisation unter der Metropole Las Vegas. Gescheiterte Existenzen, obdachlose Glücksritter, die ihr Hab und Gut beim Spielen verzockt haben, haben sich dort, unten dem Sunset Strip und anderen Straßen eine Existenz aufgebaut.

      Leben kann man nicht sagen, denn sie vegetieren in den dunklen, miefigen und gefährlichen Kanälen zwischen Ratten und Ungeziefer dahin, sind zum Teil drogen- oder alkoholabhängig und wissen kaum, wie sie sich ernähren sollen.

      Die Behörden haben seit 2006 verboten, dass Lebensmittel an diese Bedürftigen gespendet werden dürfen, denn die Stadt will diese Obdachlosen möglichst von den Touristen fernhalten. Das Leben in den Tunneln ist sehr gefährlich, denn wenn es regnet, was zum Glück selten der Fall ist, steigt das Wasser in der Kanalisation so hoch, dass die Leute darin ertrinken. Das Risiko gehen sie trotzdem ein, denn sie haben oft keine andere Wahl.

      Höhlendörfer

      Im Gegensatz zu den Toten, den Obdachlosen, der Regierung oder der Zivilbevölkerung im Katastrophenfall gibt es auch Menschen, die völlig freiwillig und ganzjährig in unterirdischen Dörfern oder Höhlendörfern leben. Einige berühmte, wie beispielsweise Göbekli Tepe, sind bereits verlassen, andere jedoch noch bewohnt und häufig ganz besondere Touristenattraktionen.

      Höhlendörfer sind nicht unbedingt eine Notlösung, denn das Leben in Höhlen bietet einen hervorragenden Schutz vor schlechter Witterung und isoliert die Bewohner vor allem vor zu heißen oder zu kalten Temperaturen. So herrscht ganzjährig ein trockenes und angenehmes Wohnklima im gesamten Dorf.

      Beispiele für bekannte historische und moderne Anlagen

      (in alphabetischer Reihenfolge):

      Alte Straßen, Neapel, Italien. Hier liegen ca. 40 m unter der Stadt die Reste alter römischer und griechischer Städte, samt gepflasterten Straßen, Marktständen, eines römischen Theaters und eines Aquädukts.

      Barranco de Guayadeque, Schlucht von Guayadeque bei Agüimes, Gran Canaria. Manche Menschen leben hier dauerhaft, einige kommen nur am Wochenende in die Höhlenwohnungen. Hier herrscht eine angenehme gleichbleibende Temperatur von rund 20°C. Es gibt hier außerdem eine Kirche, in der regelmäßig Gottesdienste stattfinden, sowie ein Höhlenmuseum, in dem antike Gegenstände der früheren Bewohner aus der Zeit um 830 n. Chr. ausgestellt sind. Das Höhlendorf Cuevas Bermejas besitzt sogar zwei gut besuchte Restaurants, in denen sich nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische häufig und gerne aufhalten.

      Coober Pedy, Australien, ist seit ca. 1916 von Bergarbeitern bewohnt, die sich wegen des Abbaus von Opalen dort ansiedelten. Das Schürfen von Opal und der Verkauf ist auch der Hauptwirtschaftszweig neben dem Tourismus. Die Einwohner haben sich wegen der hohen Temperaturen von über 40°C in den unterirdischen Wohnhöhlen niedergelassen, wo sie eine angenehme und gleichbleibende Temperatur haben.

      Die Eingänge der Wohnungen liegen oberirdisch an der Straße, dahinter oder darunter sind typischerweise Schlafzimmer, Wohnzimmer, Bad und Küche in den Felsen geschlagen. Die Erde besteht dort hauptsächlich aus Ton und kann gut von Hand bearbeitet werden, er wird aber teilweise auch herausgesprengt und ganz modern mit „tunneling machines“ neu