Barbara Eckhoff

Um uns herum die Dunkelheit


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dass die Handtasche der Dame in weitem Bogen auf die Straße fiel.

      „Oh, verflucht nochmal“, schnaufte Casey.

      „Es tut mir leid. Warten Sie, ich helfe Ihnen.“ schnell bückte er sich um die Handtasche aufzuheben und sie der Besitzerin wiederzugeben. Als er sich wieder aufrichtete, um ihr die Tasche zu geben, fiel sein Blick auf ihr Gesicht. Vor ihm stand wohl die atemberaubendste Frau, die ihm jemals begegnet war. Sie war groß, er schätzte sie auf mindestens 177 cm, schlank mit wohl proportionierten Rundungen. Ihre langen braunen Haare waren immer noch schulterlang, obwohl sie sie zu einem Zopf zusammengebunden hatte. Sie hatte feine Gesichtszüge, eine schmale Nase und strahlend blaue Augen, die ihn jetzt allerdings fragend ansahen. Ihr betörender Mund kräuselte sich ein wenig, bevor sie das Wort an ihn richtete.

      „Habe ich ihre Musterung bestanden, dann können Sie mir ja bitte jetzt die Tasche geben, danke!“

      Miller und Stone, die knapp hinten ihm gegangen waren, klatschten sich vor Lachen auf die Schenkel.

      „Unser Trottel ist wieder unterwegs, Madam. Man muss echt aufpassen, wenn er in der Nähe ist. Nehmen Sie sich vor ihm in acht.”

      Mit diesen Worten verschwanden sie lachend und feixend im Inneren der Firma.Casey nahm die Tasche, die Pembroke ihr nun ganz beschämt entgegen hielt, in die Hand und ging ohne ein weiteres Wort hinter den beiden Männern her.

      Pembroke holte einmal tief Luft und folgte dann langsam den anderen.

      In der Eingangshalle sah er die Dame mit der Empfangsdame reden.

      Er hörte noch gerade, wie sie sich als Casey Flemming vorstellte und erfuhr, dass es heute ihr erster Tag in der Firma sei. Der Boss würde sie erwarten.

      Max eilte zu den Fahrstühlen, und während er auf den Aufzug wartete, riskierte er noch einen Blick zurück. Man würde sich jetzt bestimmt öfters sehen.

      Casey meldete sich unten bei der Empfangsdame an und fragte nach dem Büro von Mr. Hooks.

      Man erklärte ihr, wo sie ihn finden würde und daraufhin machte sie sich auf den Weg.

      Mr. Hooks hatte sein Büro im obersten Stock. Sie fuhr mit dem Fahrstuhl die vier Stockwerke hoch. Als sich die Tür öffnete, stand sie in einer Art großem Zimmer. Genau gegenüber dem Fahrstuhl befand sich ein riesiger Schreibtisch, an dem eine junge Dame saß.

      Casey ging zu ihr hinüber und stellte sich vor.

      „Ach ja, Miss Flemming. Mr. Hooks wartet schon auf Sie. Bitte folgen Sie mir.“

      Mit diesen Worten stand die Dame auf und machte sich auf den Weg zu Mr. Hooks Büro. Casey folgte ihr und konnte im vorbeigehen sehen, dass es sich tatsächlich um nur zwei Büros hier oben handelte. Das eine war das von der jungen Dame, die scheinbar seine Sekretärin war. Ihr Büro war offen, ohne Tür. Das andere Büro war durch eine große Mahagoni Tür verschlossen. Diese öffnete nun die junge Dame und ließ Casey hinein. Sie staunte nicht schlecht. Das ganze Büro war mit Kunstwerken verschiedener Künstler eingerichtet und sah eigentlich nicht aus wie ein Büro. Vielmehr sah es wie ein großes Wohnzimmer aus. In der Mitte standen zwei Couchen, die sehr bequem aussahen.

      „Bitte kommen Sie doch hier herüber.“

      Casey erschrak, als sie die Stimme hörte. Sie war ganz in Gedanken gewesen und hatte Mr. Hooks gar nicht wahrgenommen. Er saß an einem sehr großen und schweren Marmor Schreibtisch und zeigte auf den Sessel davor.

      Sie ging auf ihn zu, begrüßte ihn und nahm dann Platz.

      „Guten Morgen Miss Flemming. Wir freuen uns, sie bei uns begrüßen zu dürfen. Ihr Arbeitsplatz ist im ersten Stockwerk. Ich habe nach Mrs. Granger geklingelt. Sie wird sie nach unten begleiten und sie in die Arbeit einweisen. Mrs. Granger wird uns in einem Monat verlassen, da sie ein Kind erwartet. Ich erwarte von ihnen, dass sie die Arbeit von ihr übernehmen.”

      In diesem Moment klopfte es an der Tür und es trat eine hochschwangere Dame ein.

      „Ach! Mrs. Granger, da sind sie ja schon, bitte kommen sie herüber.“

      „Mrs. Granger dies ist Miss Flemming ihre Nachfolgerin. Bitte zeigen Sie ihr alles, damit sie sich hier zurechtfindet.“

      „Ja Sir, Bitte kommen sie Miss Flemming, ich werde ihnen alles zeigen.“ Mrs. Granger zeigte zur Tür und sie verabschiedeten sich von Mr. Hooks.

      Als sie mit dem Fahrstuhl in den ersten Stock gefahren waren, ging Mrs. Granger links den Gang hinunter. An der dritten Tür hielt sie an und öffnete Sie. Sie traten in ein kleines Büro ein.

      „So dies ist mein Reich, beziehungsweise jetzt ihr Reich. Ich werde die Firma bald verlassen, weil ich ein Kind erwarte. Auf dieser Etage befindet sich die Buchhaltung, der Versand das sind wir und die Koordination. In der Etage darüber haben wir die Schreibbüros und darüber ist die Chefetage. Die haben wir ja eben gesehen. Unter uns ist nur der Empfang. Ihre Jacke können Sie dort an dem Jackenständer aufhängen. So, dann wollen wir mal anfangen. Nehmen Sie sich doch bitte einen Stuhl und setzen sich neben mich. Hier in den Aktenordnern stehen die Adressen der Gesellschaften, mit denen wir schon Waren transportiert haben. Weiterhin sind hier die.........“

      Mrs. Granger erzählte Casey alles, was ihr so einfiel. Der Tag war anstrengend aber schon sehr lehrreich.

      Gegen 18:00 Uhr war ihr erster Tag zu Ende. Sie bemerkte, dass kein Mitarbeiter länger arbeitete. Die Firma wurde gegen 18:30 Uhr geschlossen. Somit würde ihre Arbeitszeit immer von 8:00 bis 18:00 Uhr gehen. Dazwischen hatte sie eine Stunde Mittagspause.

      Rasch fuhr sie nachhause, weil sie sehr gespannt darauf war, ob die Umzugsfirma alle Sachen von ihr mitgebracht hatten. Sie hatte heute um 13:30 Uhr ihre Mittagspause genommen, war nachhause gefahren und hatte die angekommene Umzugsfirma in Ihr Haus gelassen. Jetzt wollten Sie fertig sein.

      Als sie in ihre Straße einbog, sah sie, dass der LKW von der Firma nicht mehr da war. Das bedeutete, dass sie fertig waren. Nachdem sie das Auto geparkt hatte und die Haustür mit dem Zweitschlüssel aufgeschlossen hatte, schaute sie in ihren Briefkasten und fand dort den Schlüssel, den die Umzugsleute hineingeworfen hatten. Im Flur herrschte das absolute Chaos. Überall standen Kisten und Kartons herum. Im Wohnzimmer hatten sie die Schränke aufgebaut aber dann irgendwo stehen gelassen. So sah es im ganzen Haus aus. Die Packer hatten die Möbel zusammengebaut und auch in die richtigen Räume gestellt, nur war es jetzt ihre Aufgabe die Möbel auch an die richtige Stelle zu schieben. Das würde noch eine Menge Arbeit bedeuten. Doch für heute sollte es so reichen. Sie fand, dass das auch noch morgen Zeit haben würde. Das Einzige, was sie heute noch tat, war ihr Bett an die Stelle zu schieben, wo es von nun an stehen sollte. Sie bezog das Bett mit dem Laken, womit sie im Wohnzimmer die Luftmatratze bezogen hatte und brachte ihr Bettzeug nach oben. Danach versuchte sie in den Kartons, die in der Küche standen, Kochgeschirr, Teller und Bestecke zu finden. Nachdem sie alles gefunden hatte, machte sie sich etwas zu essen und nahm dann das Essen mit hinüber ins Wohnzimmer. Dort saß sie dann an ihrem Tisch, der irgendwie im Wohnzimmer stand und blickte sich um. Sie hatte noch verdammt viel Arbeit vor sich, bis es hier ein bisschen gemütlich aussah.

      Gut war, dass die Carmichels ihre Gardinen hängen gelassen hatten, somit sah der Raum schon nicht so kalt und leer aus. Die recht modernen Vorhänge zeigten von einem guten Geschmack der Vorgänger und würden bestimmt gut zu ihrer Einrichtung passen, dachte Casey, als sie während des Essens ihre Augen durch den Raum schweifen ließ und gedanklich schon jedes Möbelstück an seinem Ort stehen sah.

      Nachdem sie gegessen und das Geschirr abgespült hatte, versuchte Sie ihren Fernseher in Gang zu bekommen. Als Sie endlich ein paar Kanäle eingestellt hatte, schob sie Ihre Couch vor den Fernseher und nahm Platz. Sie zappte ein bisschen herum, bis sie die Nachrichten hinein bekam. Über Konflikte in Nahost wurde gerade berichtet. Mit großem Interesse verfolgte sie die Meldungen. Ein Kunsthaus in Mexiko war letzte Nacht bestohlen worden. Man hatte zwei große Vasen aus der Inkazeit gestohlen. Der Wert ungefähr 1,5 Millionen Dollar. Casey dachte bei der Nachricht darüber nach, was sie wohl mit 1,5 Millionen Dollar machen würde. Ihr fiel sehr viel ein. Als die Nachrichten vorbei waren, schaltete sie das Gerät ab und ging