Cedrina Lautenfeld

Torn apart - Zerrissen zwischen zwei Männern


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zur Seite schob und sich für einen Moment ganz ihren Gefühlen für ihn hingab.

      Plötzlich begann Cassandra zu zittern. Ihr war kalt geworden im Wasser, trotz der Erregung, die sein attraktiver Körper und sein zärtlicher Kuss in ihr ausgelöst hatten. René bemerkte es. Er setzte sie vorsichtig auf den Beckenrand und schwang sich dann neben sie auf den Rand des Schwimmbeckens. Er legte zärtlich einen Arm um sie und hoffte sie damit etwas wärmen zu können. Doch Cassandra zitterte weiter.

      Wortlos stand sie auf. René sah ihr verwundert nach. Zielstrebig schlängelte sie sich an den anderen Badegästen vorbei und ging direkt auf ihr Badetuch zu. Wie benommen setze sie sich auf ihr Tuch und starrte gerade aus.

      Emilie hatte das ungewöhnliche Verhalten ihrer Freundin bemerkt. „Was ist los?“, fragte sie besorgt. „René ist hier.“ Antwortete Cassandra tonlos. Sie war immer noch verwirrt wegen dem was geschehen war. „Ja, und? Hast Du mit ihm gesprochen?“ „Viel schlimmer. Ich habe ihn geküsst.“ Cassandra sah Emilie unsicher an. Emilie lächelte erfreut. Sie wertete den Kuss als gutes Zeichen. Doch sie sah auch die Verunsicherung in Cassandras Gesicht.

      „Du weißt nicht, ob es richtig war ihn zu küssen, stimmst?“ Cassandra nickte schweigend. Ihr Herz raste immer noch vor Anspannung. Sie konnte den Kuss von René noch auf ihren Lippen spüren. Es irritierte sie, denn sie wollte, dass dieses Gefühl nie wieder verschwand. Sein Kuss war so liebevoll und zärtlich gewesen. Sie sehnte sich nach dieser Zärtlichkeit, wollte ihn aber nicht zu früh an sich heran lassen.

      Verständnisvoll schlug Emilie vor, “laß uns das Freibad verlassen, um eine eventuell unangenehme Situation zu vermeiden.“ Wieder nickte Cassandra nur und packte ihre Sachen zusammen. Sie hatte es plötzlich sehr eilig, weshalb sie ihre Shorts und das T-Shirt über den immer noch feuchten Bikini zog.

      Emilie hielt nach Cecilia Ausschau, doch die war nirgends zu sehen. Daher kümmerte sie sich jetzt schnell um das Einpacken ihrer Badesachen, um dann Cassandra nach zueilen, die bereits ein paar Schritte in Richtung Ausgang gemacht hatte. Schweigend gingen die beiden Freundinnen neben einander zum Ausgang des Freibades. Sie lösten die Fahrradschlösser ihrer Räder, setzten ihre Fahrradhelme auf und fuhren los.

      René hatte Cassandra hinter her geschaut. Er hatte auch beobachtet wie sie erst mit Emilie sprach und die beiden dann das Freibad verließen. Er verstand nicht, wieso Cassandra so plötzlich das Freibad verlassen hatte. Grübelnd ging er zu seinem Badetuch. Kaum hatte er sich dort niedergelassen, kam Cecilia zu ihm. Sie setzte sich in ihrem neuen sexy Bikini zu ihm auf sein Badetuch. Verführerisch lächelnd fragte sie ihn.

      „Kommst Du mit ins Wasser?“ René schaute sie an. Sofort erfasste er, dass sie ihre schulterlangen Haare zugunsten eines bubenhaften Kurzhaarschnittes verloren hatte. Er fand Frauen mit kurzen Haaren unattraktiv. Auch ihr wirklich sexy Bikini konnte dieses Manko nicht verringern.

      „Nein, ich war gerade im Wasser.“ Dann drehte er sich demonstrativ von ihr weg auf den Bauch. „Das wirst Du bereuen.“ Drohte Cecilia ihm und stand enttäuscht von seinem Badehandtuch auf. Sie ging wieder hinüber zu einem der Schwimmbecken.

      René wollte sich jetzt nicht mit Cecilia beschäftigen. Was sie wollte, das wusste er. Er hatte sie bereits einmal in seinem Bett gehabt und hatte es genossen. Doch Cecilia wollte nicht verstehen, dass er kein weiteres Interesse an ihr hatte und versuchte immer wieder einmal seine Aufmerksamkeit zu erregen. Doch sie bewirkte nur, dass er genervt war, sobald er sie sah. Sie war wie eine Klette, die er nicht wieder loswerden konnte.

      René wollte über Cassandra nachdenken. Wie sexy ihr Körper im Bikini aussah. Diese weiblichen Rundungen und dieser Busen. René spürte wie seine Gedanken ihn erregten und er war froh, dass er auf dem Bauch lag und keiner sehen konnte, wie seine Männlichkeit anschwoll.

      Er grinste. Cassandra machte ihn scharf und ließ ihn gleichzeitig geduldig warten. Er würde lieber heute als morgem mit ihr Sex haben. Doch sagte ihm seine Erfahrung mit dem weiblichen Geschlecht, dass er bei ihr etwas mehr Zeit investieren musste. Er ahnte, dass es sich lohnen würde. Denn ihr Kuss war so voller Gefühl und Leidenschaft gewesen, dass er auf mehr hoffen konnte. Er grinste in Vorfreude. Dann lächelte er sanft und spürte die Berührung ihrer Lippen nocheinmal auf seinen. Er seufzte verträumt. Es hatte wirklich heftig zwischen ihnen gefunkt. Er räusperte sich und setzte sich auf.

      Lächelnd dachte er, wie gut sie schwimmen konnte. Welchen Ehrgeiz und welche Energie sie in das Wettschwimmen mit ihm eingebracht hatte. Tennis spielte sie auch und sie hatte einen älteren Bruder. Umso mehr René über Cassandra wusste, desto mehr mochte er sie. Sie war nicht nur schön und sexy, sondern auch klug und interessant. Eine Kombination, die er bei den Mädchen, mit denen er bisher zu tun gehabt hatte, noch nicht hatte feststellen können.

      Sie waren noch nicht weit gefahren als Cassandra plötzlich anhielt. Emilie stoppte ihr Fahrrad neben ihr. „Was ist los? Wieso hältst Du an?“ fragte sie. „Ich möchte noch nicht nach Hause fahren, das Wetter ist zu schön. Laß uns dort drüben in dem Eiscafé ein Eis essen und die warme Nachmittagssonne genießen.“ „Gute Idee“, stimmte Emilie zu.

      Die Freundinnen schoben ihre Fahrräder zur nächsten Ampel, warteten auf Grün und überquerten die Straße. Das Eiscafé lag auf der Sonnenseite der Straße. Sie stellten ihre Fahrräder ab und gingen ins Café hinein. Cassandra wählte eine Waffel mit einer Kugel Schokoladeneis und einer Kugel Kokosnuss Eis. Emilie suchte sich die Sorten Zitrone und Erdbeere aus. Sie bezahlten und verließen den Verkaufsraum des Cafés in dem kein einziger Gast saß, obwohl Tische und Stühle einladend wirkten und die Wände mit fröhlichen Farben gestrichen waren. Das Wetter war einfach viel zu schön, um sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten.

      Draußen suchten sich Cassandra und Emilie einen Tisch im Halbschatten. Sie setzten sich so hin, dass ihre Füße in den Sandalen und ihre Beine von der Sonne beschienen wurden. Der Oberkörper der Mädchen und ihr Eis lagen im Schatten. Cassandra genoss ihr Eis, die wärmende Sonne an ihren Beinen und die beruhigende Atmosphäre draußen neben dem Café. Sie spürte wie ihr Herz wieder ruhiger schlug und sich ihre innere Unruhe legte.

      Emilie schleckte an ihrem Eis und fragte Cassandra ganz unvermittelt, „war es schön René zu küssen?“ Cassandra schaute ihre Freundin an, sagte aber nichts. Dann blickte sie wieder nach vorn auf die grünen Büsche, die die Terrasse des Eiscafés begrenzten. An ihrem Schokoladeneis schleckend, dachte sie an René. Unwillkürlich schlug ihr Herz wieder schneller. Ob er wohl noch im Schwimmbad war? Was dachte er jetzt von ihr? Erst erwiderte sie seinen Kuss und dann lief sie fort.

      „Ich hatte Dich etwas gefragt, Cassandra. Ich warte immer noch auf die Antwort“, meldete sich Emilie wieder zu Wort. „Ich weiß, Du wolltest wissen, ob es schön war René zu küssen?“ Cassandra schaute zu ihrer Freundin hinüber. Emilie nickte erwartungsvoll. Cassandra lächelte glücklich.

      „Ja, es war schön ihn zu küssen und zuvor von ihm geküsst zu werden.“ Emilie grinste zu frieden. „Also, dann ist doch alles in Ordnung. Hätte René nicht echtes Interesse an Dir, dann hätte er doch längst aufgegeben. Welcher Mann läuft einem Mädchen immer noch hinterher, obwohl sie ihn mehrfach versetzt hat? Doch nur einer, dem das Mädchen wirklich wichtig ist.“

      Emilies Stimme hatte überzeugend geklungen. Aufmunternd lächelte sie Cassandra nun an. Sie war überzeugt davon, dass René es ernst meinte mit ihrer Freundin. Cassandra warf Emilie einen dankbaren Blick zu und schaute dann wieder auf die grünen Büsche, die sich leicht im Wind bewegten und eine so beruhigende Wirkung auf sie hatten.

      Ihr Herz schlug nun wieder etwas ruhiger und ein weiterer Gedanke an den zärtlichen Kuss von René, ließ sie glücklich lächeln.

      Als auch ihre Beine und Füße im Schatten lagen, machten sich die beiden Freundinnen nun doch auf den Weg nach Hause. Ihre Fahrradsättel waren ganz warm von der Sonne, die sie lange beschienen hatte. Es war angenehm in der warmen Abendsonne auf dem Fahrrad durch die Stadt zu fahren. Daher beeilten sich die Mädchen nicht nach Hause zu kommen.

      Als Cassandra nach ein paar Stunden lernen für ihr Studium aus dem Fenster schaute, hatten sich die Wolken am Hamburger Stadthimmel noch nicht verzogen. Wehmütig dachte