M.B. Bolder

Somber Side of Love - Teil 3 Ägypten


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Ich denke das wäre noch schmerzlicher, vor allem für mich. Versteh‘ mich doch, bitte.“

      Sie schluckt die Tränen hart hinunter und nickt kaum merklich, als Kylie auch schon mit einem Kehrwisch aus dem Bad neben uns steht und meine Locken zusammenkehrt.

      „Nein! Warte Kylie!“ ruft Saundra leise aus.

      „Ich möchte wenigstens ein paar davon behalten, bitte!“

      Kylie atmet tief, weil sie auch merkt wie wichtig das Saundra offenbar ist und lässt den Handbesen und die Handschaufel auf den Boden sinken.

      „Okay! Dann gehe ich zu den Schwestern und frage nach einer kleinen Schachtel.“ antwortet sie und mit einem vieldeutigen Augenaufschlag verlässt sie das Zimmer und lässt uns allein.

      „Was hat dein Dad gesagt?“ frage ich unverfänglich und ziehe Saundra auf meinen Schoß.

      Zunächst etwas irritiert legt sie ihren linken Arm um meine Schulter und starrt immer noch ungläubig auf die Frisur, die ich wohl die nächsten Wochen und vielleicht sogar Monate tragen werde.

      „Er war natürlich geschockt und macht sich die allergrößten Sorgen um dich und er will so schnell wie möglich zurückkommen. Aber Tristan ist noch nicht so weit, dass er einen so langen Flug unbeschadet überstehen würde.

      Er ist zwar inzwischen aufgewacht, aber der hohe Blutverlust macht ihm natürlich immer noch zu schaffen und die Wunde heilt nicht so gut wie erwartet.“ berichtet sie, lässt traurig den Kopf sinken und drückt vorsichtig ihre Wange an meinen neuen kahlen Kopf.

      „Ich wünschte mir trotzdem, er wäre jetzt hier! Er war mein ganzes Leben lang immer da, wenn es mir emotional schlecht ging. Er war immer mein Fels in der Brandung und ich konnte mich bei ihm ausweinen und mich an ihm festhalten.

      Ich werde mich wohl an den Gedanken gewöhnen müssen, dass es nun eine andere Nummer eins in seinem Leben gibt und er hat nach so vielen Jahren durchaus das Recht dazu, aber er fehlt mir gerade jetzt so sehr.“

      Die letzten Worte sagt sie erneut tränenerstickt und ich ziehe sie fest an mich.

      „Jetzt bin doch ich für dich da Darling und ich werde dich nicht verlassen, weil ich dich liebe. Wir beide bringen das schnell hinter uns und dann wird uns nichts und niemand mehr auseinander bringen, das verspreche ich dir.“ flüstere ich und wiege sie in meinen Armen.

      Ich weiß nicht wie lange wir so dasitzen als Kylie mit einer kleinen rosafarbenen Deko-Schachtel, beklebt mit Blümchen und Schmetterlingen, zurückkommt und wortlos meine braunen Locken aufsammelt und sorgsam in den Karton legt.

      Als sie fertig ist tippt sie uns beide an die Schultern und sagt in mäßigem Ton.

      „So nun ist aber Schluss mit Trübsal blasen. Ihr beide verzieht euch jetzt auf euer Bett und ich kehre die Reste von Matts Haarpracht hier zusammen.

      Danach haue ich erst einmal ab und unterhalte Mum und Dad, bis ihr beide grünes Licht gebt. Matt, du hast meine Mobile Nummer, also auf jetzt ihr zwei! Worauf wartet ihr noch?“

      Kopfschüttelnd scheucht sie uns vom Stuhl, räumt ihn weg und kehrt die restlichen Überbleibsel meiner Haare auf dem Boden zusammen.

      Somit lässt sie die letzten Reste meines alten Lebens im Bad in einem Abfalleimer verschwinden und stellt die rosafarbene Schachtel sorgsam auf den Tisch.

      Anschließend drückt sie mir den Zimmerschlüssel mit einem aufmunternden Lächeln in die Hand, bevor sie den Raum verlässt und ich bin ihr dankbar, dass sie trotz ihres flippigen, lauten Wesens auch manchmal sehr einfühlsam sein kann.

      Meine Schwester eben!

      Die ich liebe, weil sie genauso ist wie sie ist.

      Noch etwas unschlüssig folge ich ihr, stecke den Schlüssel in das Schloss und schließe die Tür ab.

      Unterschwellig habe ich sowieso das Gefühl, dass die ganze Klinik tausend Augen und Ohren hat und wir nicht wirklich allein sind, weil ich weiß, dass jetzt so viele Leute von der Spermaprobe wissen und auf ein Ergebnis warten.

      Allen voran Dr. Spector und natürlich die Klinikangestellten, meine Schwester, meine Eltern, Lázló im fernen Ungarn und was weiß ich wer sonst noch?

      Mir kommt es so vor als wüsste die ganze Welt davon und es fällt mir immer schwerer mich darauf einzulassen, vor allem weil Saundra immer noch angesichts meines haarlosen Kopfes und der Präsenz der Leukämie völlig aufgelöst erscheint.

      Geräuschlos lege ich den Schlüssel neben das rosa, mit Blümchen dekorierten Kästchens und schlüpfe neben sie auf das Krankenhausbett.

      Saundra hat sich inzwischen auf die Seite fallen lassen. Sie hat die Knie angezogen und mit ihren Armen umschlungen, was es noch schwerer macht an sie heran zu kommen.

      Doch kaum strecke ich mich neben ihr aus lässt sie ihre Hände sanft über meinen Kopf und meinen nackten Oberkörper wandern.

      „Ich denke wir sollten uns langsam über die Spermaprobe hermachen, sonst ist es am Ende noch zu spät dafür.“ flüstert sie leise und schiebt Ihre Hand unter den Rand meiner Shorts.

      „Ich bin nicht sicher, ob ich das kann Saundra.“ raune ich ihr zu und drücke ihren Kopf mit der Wange an meine nackte Brust.

      „Wir werden es auf jeden Fall versuchen.“ sagt sie, hebt ihren Kopf und reißt mit einem Ruck meine Shorts herunter.

      „Saundra!“ rufe ich erschrocken aus.

      „Ich gebe jedenfalls mein bestes.“ blinzelt sie mir ins Gesicht und holt den Becher, welcher mit meinem Namen und einer Nummer versehen ist und stellt ihn auf dem Nachttisch bereit.

      Irgendwie komme ich mir vor wie eine Kuh, die gemolken werden soll und fühle mich zunächst gar nicht wohl, als sie auch schon ihre vollen Lippen über meinen besten Freund stülpt und solange an ihm saugt bis er sich doch neugierig aufrichtet.

      Abwartend schließe ich die Augen und versuche krampfhaft an den Abend in New York zurückzudenken, als ich zum ersten Mal ganz bewusst mit ihr in einem Spielzimmer war und sie mich mit Seilen an die Decke gehängt hat.

      Eigentlich ist es gerade erst eine Woche her und sie hat mir an diesem Abend die wunderbarsten Orgasmen bereitet, die man sich nur vorstellen kann.

      Langsam löst sich die Anspannung in mir und ich beginne mich ganz auf Saundras Zunge zu konzentrieren und es gelingt ihr tatsächlich mir ein Stöhnen abzugewinnen.

      Immer mehr verschwindet alles andere, wie in einem Nebel um mich herum und ich fühle nur noch ihren warmen Mund und sexuelles Verlangen in mir.

      Unablässig saugt und leckt sie an meinem besten Stück und als sie dann auch noch meine Hoden in die Hand nimmt und sacht zudrückt stehe ich kurz vor dem Orgasmus.

      Ein lautes Stöhnen kündigt ihn an, doch die Tatsache dass Saundra den Becher in der Hand hält und die zähe weiße Flüssigkeit, die aus meinem besten Stück schießt darin auffängt und nicht schluckt wie sonst, holt mich wieder grausam in die Realität zurück.

      Tief atmend drehe ich meinen Kopf zur Seite und versuche die Tränen zu verstecken, welche nun heiß in meine Augen drängen und hoffe, dass Saundra sie nicht sieht.

      Doch sie verschließt den Behälter sorgfältig und flüstert schluckend.

      „Am besten bringe ich ihn gleich zu Dr. Spector, damit wenigstens hiermit nichts mehr schief geht.“

      Sie küsst mich auf die Wange und fragt besorgt.

      „Ist alles in Ordnung Darling?“

      Seufzend nicke ich kurz und hauche nur ein „Ja! Geh‘ nur Darling.“

      Gedämpft höre ich wie sie sich leise entfernt, die Tür aufschließt und sie von außen wieder schließt.

      Währenddessen ziehe ich mir die Bettdecke über den Kopf und wische mir verstohlen mit einer Hand die Tränen aus den Augen.

      Sanft